![2024 flossen über 4,5 Milliarden Franken in indirekte Immobilienanlagen](/de/img/asset/aW1hZ2VzL25ld3MvbW9yZ2Vzbnlvbl9pbW1vZGF5Y25vbGFuY3JlbGllcl8yMDI0LTExLV9mb3JtYXRfaW1hZ2Vfc2xpZGVyX3NpdGVfd2ViLmpwZw/morgesnyon_immodaycnolancrelier_2024-11-_format_image_slider_site_web.jpg?w=300&fit=crop&s=7fd931e4952bcb2119058eed54b5fc58)
Auch wenn sich das Tempo der Kapitalerhöhungen Ende Jahr verlangsamt hat, herrschte am Markt für indirekte Immobilienanlagen 2024 insgesamt eine euphorische Stimmung. Davon zeugen über 50 Kapitalerhöhungen im Gesamtumfang von mehr als 4,5 Milliarden Franken und zwei Börsengänge. Die Vorzeichen für 2025 stehen sehr gut. So wurden bereits mehrere grosse Kapitalmassnahmen angekündigt.
Zum Jahresende wurde es am Markt für indirekte Immobilienanlagen erwartungsgemäss etwas ruhiger. Im Dezember wurden zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt und ein Börsengang für 2025 angekündigt. Damit ging ein fulminantes Jahr zu Ende. Summa summarum wurden 2024 51 Kapitalerhöhungen erfolgreich abgeschlossen, auch wenn der Emissionserlös nicht immer ganz den Erwartungen entsprach. Diese Kapitalerhöhungen brachten – alle Arten von indirekten Immobilienanlagen zusammengenommen – etwas mehr als 4,5 Milliarden Franken ein. Dies schliesst Stiftungen und Anlagegruppen mit ein, die 2024 regelrecht an den Kapitalmarkt drängten.
Warum die Nachfrage der Anleger nach indirekten Immobilienanlagen derart hoch ist, machen folgende Zahlen eindrücklich deutlich. Zum einen die Performance: Der SWIIT legte 2024 um 17,6% zu und übertraf damit deutlich den SMI (+3,9%). Zum anderen die Rendite: Diese beläuft sich bei kotierten Immobilienfonds im Schnitt auf 2,7%, was einem Spread von rund 230 Basispunkten gegenüber 10-jährigen Eidgenossen entspricht. Bei den nicht kotierten Fonds und Immobiliengesellschaften ist der durchschnittliche Rendite-Spread zu den Eidgenossen sogar noch grösser.
Im Dezember blieb es spannend
2024 gingen zwei Fonds an die Börse. Der Helvetia Swiss Property Fund wurde im Juni 2024 kotiert und beendete das Jahr mit einem Plus von 19,4%. Der Helvetica Swiss Living Fund schloss 2024 nach seinem Börsengang Mitte Dezember mit einem leichten Minus von 0,75%. Trotz der Skepsis der Beobachter verlief der Börsengang letztlich reibungslos, auch wenn der Fonds mit einem Agio von nur 0,2% (Stand Ende 2024) bei den Anlegern keine echte Begeisterung auslöste. Seine Marktkapitalisierung belief sich laut Fondsleitung per Ende 2024 auf 400 Millionen Franken und der Verkehrswert des Portfolios, das aus 40 reinen Wohnliegenschaften besteht, wurde auf rund 525 Millionen Franken beziffert.
Im Dezember wurden ausserdem zwei Kapitalerhöhungen abgeschlossen. Zunächst die siebte Emission der Anlagestiftung Fundamenta Swiss Real Estate, der 160 Millionen Franken zuflossen.
Dann die Kapitalerhöhung der Mountain Resort Real Estate Fund SICAV. Diese brachte dem Fonds laut Angaben des BCV Immo Desk 15 Millionen Franken ein, um neue Wohnanlagen in den Bergen im Wallis und in Graubünden zu erwerben. Angestrebt hatte der Fonds 50 Millionen. «Aus buchhalterischen Gründen mussten wir die Kapitalerhöhung Ende 2024 abschliessen», erklärte Philippe Lathion, der Präsident der SICAV. «Wir stehen aber immer noch im Austausch mit mehreren Investoren und werden wahrscheinlich im ersten Halbjahr 2025 nochmal eine Kapitalerhöhung durchführen, um die geplanten 50 Millionen zu erreichen.»
Mehrere Kapitalerhöhungen für Januar angekündigt
Schwungvoll geht es auch 2025 weiter. So wurden bereits mehrere Kapitalerhöhungen angekündigt. Der neue Fonds Sustainable Real Estate Wood will bei seiner Erstemission 100 Millionen Franken aufnehmen. Er investiert in «Neubauten mit Schwerpunkt Wohnen, welche überwiegend in Holzbauweise erstellt werden».
Die zweite Kapitalerhöhung wurde von der Anlagestiftung FLM angekündigt. Sie lanciert ihre erste Anlagegruppe «FLM für klimafreundliche Immobilien», die ebenfalls 100 Millionen Franken einsammeln will. Ihr Fokus liegt auf nachhaltigen Immobilien und dabei hauptsächlich auf Wohnliegenschaften. Sie arbeitet eng mit dem Bauunternehmen Losinger Marazzi zusammen.
Auch der seit Juni kotierte Helvetia Swiss Property Fund und die Comunus SICAV, die 2025 an die Börse gehen will, planen im ersten Halbjahr 2025 eine Kapitalerhöhung. Das Emissionsvolumen steht in beiden Fällen noch nicht fest.
2025 steht im Zeichen grosser Kapitalmassnahmen
In den letzten Wochen wurden ausserdem einige grosse Kapitalmassnahmen für 2025 angekündigt bzw. bestätigt. Wir werden in einem gesonderten Artikel ausführlicher darauf eingehen, hier aber schon einmal ein Überblick: Der Helvetica Swiss Opportunity Fund hat seinen Börsengang für Anfang 2025 bestätigt. Mitte 2025 soll er dann, wie geplant, mit dem Helvetica Swiss Commercial Fund zusammengelegt werden.
Die alles beherrschende Frage im vergangenen Jahr lautete, wie es mit den Credit-Suisse-Fonds weitergeht. Die UBS hat bekannt gegeben, dass sie, vorbehaltlich der Genehmigung durch die FINMA und in Abhängigkeit vom Ergebnis der Steuerrulings auf kantonaler Ebene, über einen Zeitraum von drei Jahren mehrere Fusionen durchführen wird. Dadurch entstehen gigantische Immobilienfonds in ihrer jeweiligen Kategorie – zumeist sogar die schweizweit grössten wie im Fall der Gewerbeimmobilien. Die UBS will die Zahl ihrer Immobilienfonds so von 14 auf 9 reduzieren.
Redaktion - Immoday