'5 Minuten mit'-Interview - Nathalie Vesco

Für das heutige "5 Minuten mit"-Interview begrüßen wir Nathalie Vesco, Fondsmanagerin beim Procimmo Swiss Commercial Fund 56 (P56).

'5 Minuten mit' ist eine Reihe von Interviews die die Akteuren der Schweizer Immobilien-verbriefungsbranche vorstellen sollen.

Wer sind Sie im Büro?

Ich bin ein geselliger, dynamischer Mensch, der es mag, wenn sich die Dinge bewegen … Deshalb bin ich wohl auch ein bisschen anspruchsvoll. Sowohl mir selbst als auch anderen gegenüber. Ich liebe es, mit Menschen zusammenzuarbeiten und das Wissen und die Fähigkeiten aller zu nutzen, um dem Fonds zu Wachstum zu verhelfen.
 

Ihre aktuelle Position?

Ich bin Fondsmanagerin beim Procimmo Swiss Commercial Fund 56 (P56).
 

Seit etwa 25 Jahren arbeite ich im Immobilienbereich und war schon in fast allen Branchen tätig, die zu diesem Sektor zählen. Seit 11 Jahren bin ich bei der Procimmo SA. Dort habe ich zunächst etwa 5 Jahre lang für den PSCF 1 gearbeitet. Mit der Lancierung des P56 wurde ich Portfoliomanagerin. Vor etwa 18 Monaten habe ich als Fondsmanagerin die Verantwortung für den Fonds übernommen.
 

Ihre wichtigste berufliche Eigenschaft?

Ich denke, ich bin vor allem jemand, der mit Leidenschaft bei der Sache ist. Wenn ich ein Ziel habe, gebe ich alles, um es zu erreichen und lasse nicht locker.

Wer sind Sie privat?

Im Privatleben bin ich nicht viel anders. Ich mache keine halben Sachen und stehe nie still … Ich gebe zu, dass die Menschen um mich herum manchmal Schwierigkeiten haben, meinem Tempo zu folgen.

Ich bin in Lausanne geboren und aufgewachsen, eine glückliche Mutter von 4 Mädchen im Alter von 8 bis 18 Jahren.
 

Ihre Leidenschaften oder Hobbys?

Ich habe viele Jahre lang Rock’n’Roll-Akrobatik praktiziert. Als ich meine erste Tochter bekam, habe ich aufgehört, denn der Trainingsrhythmus war mit dem Familienleben nicht mehr vereinbar. Jetzt gehe ich täglich laufen, fahre viel Rad und bin im Winter auf Tourenskiern unterwegs.
 

Ihre herausragendste Charaktereigenschaft?

Ich bin sehr hartnäckig und leidenschaftlich.
 

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen im Schweizer Sektor der indirekten Immobilienanlagen?

Unser Unternehmen erfüllt grundlegende Bedürfnisse von Mietern, wie Anmietung einer Fläche in strategisch günstiger Lage (in der Nähe von Autobahnen und gut erschlossen) zu einem sehr attraktiven Mietpreis. Auf diese Weise können Mieter ihre Geschäftsaktivitäten nach Bedarf gestalten und gleichzeitig ihre Fixkosten kontrollieren.

 

Der P56 ist ein gewerblicher Immobilienanlagefonds für institutionelle Anleger, d. h. ausschliesslich für steuerbefreite Einrichtungen der beruflichen Vorsorge sowie steuerbefreite Sozialversicherungs- und Ausgleichskassen in der Schweiz. Er konzentriert sich vorrangig auf den Erwerb von Immobilien, die auf einzelne oder wenige Mieter ausgerichtet sind.

Durch seine Anlegertypologie hat der Fonds den Vorteil, dass er völlig steuerfrei ist. So können wir insbesondere Immobilien mit etwas niedrigeren Renditen als in unserer Branche üblich erwerben und uns in bestimmten Kantonen entwickeln, die völlig unzugänglich wären, wenn wir Steuern zahlen müssten.
 

Und der Aspekt des «Einzelmieters» ermöglicht uns, die Betriebskosten unter Kontrolle zu halten, da der Grossteil der Betriebskosten direkt vom Mieter bezahlt wird.
 

Dank der verschiedenen Vorteile unseres Modells sind wir in der Lage, unter dem Marktniveau zu vermieten und dabei eine sehr attraktive Rendite zu erzielen.

Wie sehen Sie diese Anlageklasse und was sind die Vorteile?

Sie bleiben ein sicherer und stabiler Wert für Investoren.
 

Gibt es Anlagevehikel, die Sie bevorzugen? 

Ich bevorzuge natürlich Fonds, die nicht kotiert sind. Sie haben den Vorteil, dass wir nahe an den Anlegern sind, sie kennen und zusammen mit ihnen diskutieren können, wie sich der Fonds entwickeln soll. Letztlich sind wir Partner mit einem gemeinsamen Ziel: die dynamische und effiziente Weiterentwicklung des Fonds.
 

Bevorzugen Sie bestimmte Sektoren?

Ich arbeite sehr gerne im Industrie- und im Handwerkssektor. Kein Fall gleicht dem anderen. Wir arbeiten Hand in Hand mit dem Mieter, um ihm die Räumlichkeiten bieten zu können, die auf seine Tätigkeit zugeschnitten sind. Wir sind auch für ihn da, wenn er expandieren will oder in Schwierigkeiten ist. Diese Nähe erlaubt uns eine perfekte Kenntnis und die Kontrolle über unsere Mieteinnahmen.
 

Können Sie uns sagen, wie viel Prozent Ihres Geschäftsvermögens ungefähr in Immobilien investiert werden?

100 %.
 

Wie würden Sie den Markt der indirekten Immobilienanlagen in der Schweiz beschreiben?

Der Bereich bleibt ohne Zweifel ein sicherer Hafen!

Stabilität ist nach wie vor das Schlüsselwort … Kostenstabilität, Einkommensstabilität und Dividendenstabilität.

Der Markt für Gewerbeimmobilien hat durch die Gesundheitskrise in der letzten Zeit viel schlechte Presse bekommen. Die Leute verwechseln den stark betroffenen Sektor «Einzelhandel» mit dem Industrie- und Handwerkssektor, der je nach Geschäftsfeld fast normal oder sogar besser arbeiten konnte.
 

Wie lautet Ihre Aussicht für diese Branche?

Sie wird sich im Positiven weiterentwickeln. Wir haben gesehen, dass der Markt trotz der Gesundheitssituation zunächst stabil blieb und sich dann stark erholte.

Was den P56 betrifft, liegt die kurzfristige Herausforderung darin, bestehende und neue Mieter zu unterstützen und gleichzeitig eine gewisse Stabilität bei den Kosten und den Einnahmen zu halten. Mittelfristig wird der Fonds weiterwachsen. Dadurch erhöhen sich die Einnahmen, und Investoren können mit einer progressiven Entwicklung ihrer Dividende rechnen.

Die Herausforderungen sind seit der Gründung des Fonds die gleichen geblieben. Das heisst, das Portfolio durch den Kauf von Gebäuden entsprechend der Strategie zu erweitern und durch Vermietung und potenzielle Entwicklungen Wertzuwachs für das bestehende Portfolio zu schaffen.

Meine Erwartungen sind grossartige Kaufgelegenheiten, grossartige Mietmöglichkeiten und grossartige Partnerschaften mit neuen Investoren.
 

Wenn Sie zurückblicken, was würden Sie gerne ändern?

Ich blicke nie zurück … Es hat keinen Sinn, die Vergangenheit ändern zu wollen, wenn man die Zukunft einfach besser machen kann.