Herausforderungen nachhaltiger Immobilienanlagen

20/10/2020

COPTIS

GEFISWISS SA

4 min

Ökologie steht derzeit im Mittelpunkt aller Diskussionen. 2017 ratifizierte die Schweiz das Pariser Klimaschutzabkommen. Damit hat sich unser Land verpflichtet, bis 2030 seine Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um die Hälfte zu reduzieren. Das BFS prognostiziert, dass die Bevölkerung der Schweiz bis 2040 auf rund 10 Millionen anwächst. Die Gruppe der Senioren dürfte dann fast ein Viertel ausmachen.
 

Private Akteure, insbesondere in der Immobilienbranche, müssen in Bezug auf klimatische und demografische Veränderungen Verantwortung übernehmen. 25 % bis 30 % unseres direkten CO2-Ausstosses stammen aus diesem Sektor.
 

Werden neben wirtschaftlichen auch soziale und ökologische Aspekte in ein Projekt einbezogen, spricht man von nachhaltiger Entwicklung. Diese Konzepte müssen unbedingt in unsere zukünftigen Lebensräume übernommen werden.
 

Im Immobilienbereich sind die Entwicklungszyklen lang. Gesellschaftliche Anforderungen sollten bei Investitionsüberlegungen möglichst umfassend berücksichtigt wewindow-3150531_1920.jpgrden, um die gesetzlichen Auflagen sowie die Erwartungen der Endnutzer zu erfüllen. Die Einhaltung ist auch bei der Umsetzung zu überwachen. Einige Akteure des Bausektors haben die mit einer solchen Strategie verbundenen Herausforderungen bereits erfolgreich angepackt. Der Immobilienbereich darf sich nicht nur auf die finanziellen Aspekte konzentrieren, obschon die Rentabilität in jedem Projekt eine wesentliche Konstante darstellt. Wirtschaftlichkeit ist ein untrennbarer Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung.
 

Anlagevehikel, die in nachhaltige Immobilienprodukte investieren, haben sich bereits bewährt, da sie die drei genannten Bereiche vereinen, wie das Beispiel von GEFISWISS zeigt. Direkte Anlagen in Beton, unterstützt durch Experten, die nachhaltige Immobilienprodukte mit ESG-Finanzinstrumenten (die Umwelt-, Gesellschafts- und Governance-Kriterien erfüllen) kombinieren und gleichzeitig Renditen erwirtschaften, sind für institutionelle und qualifizierte Anleger mittlerweile Realität geworden.
 

Hierbei fliesst die Risikobeurteilung als Parameter in jede Anlageentscheidung ein. Durch den Bau CO2-armer Wohnungen, die für die Anforderungen der Zukunft gerüstet sind, lässt sich die Entwicklung von Gesetzen zum Schutz der Umwelt vorwegnehmen. Da sich die Massnahmen im Zusammenhang mit CO2-Emissionen in den kommenden Jahren verschärfen dürften, sollten sie schon jetzt integriert werden. Dieser Anlageansatz trägt nicht nur zur Lösung des ökologischen, sondern durch den Bau zusätzlicher Wohnungen auch des demografischen Problems bei.
 

Im Vordergrund der Überlegungen stehen zudem die finanziellen Belange der Anleger. Wohnungen, die schon heute die gesellschaftlichen Bedürfnisse von morgen antizipieren, wie Wohlbefinden, Komfort und angenehmes Älterwerden, setzen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreicher an einem Markt durch, an dem über kurz oder lang ein Überangebot verfügbarer Objekten entstehen könnte.
 

Die Anleger interessieren sich zunehmend für diese Perspektive des Immobiliensektors. In dieser Kategorie kann man sowohl in Anlagevehikel investieren, deren Rendite aus der Nutzung von Liegenschaften stammt, als auch in Strukturen mit kürzerer Laufzeit, die eine Wertsteigerung aus der Erschliessung von Objekten erzielen. Die beiden Anlagephilosophien ergänzen sich, und eine wirklich nachhaltige Immobilienstrategie sollte sich zu einer Priorität für alle profilieren. An traditionellen Anlageformen festzuhalten, wird nicht mehr so rentabel sein wie einst, sondern dürfte künftig sogar ein Risiko darstellen.
 

Für Immobilien gilt unserer Ansicht nach der Leitsatz: «Ein nachhaltiges ökologisches Projekt muss nachhaltige Renditen bieten.» Neben verantwortungsvollen, innovativen Immobilien betrachtet das Unternehmen aus der Romandie auch die Finanzierung der Energiewende in Form lokaler Projekte als massgeblichen Anlagebereich.

Michel Rossellat
Verwaltungsratsmitglied von GEFISWISS SA
Gründungsmitglied von COPTIS
Erschien in der Zeitung „24 heures“ vom Mittwoch, 26. August 2020, in Zusammenarbeit mit COPTIS