IMMO22 – The Swiss Property Fair

15/07/2021

Immoday

Redaktion

3 min

Interview mit Roland Vögele, CEO MV Invest und Co-Organisator IMMO.

 

Herr Vögele, die Schweizer Immobilienmesse für Investoren gibt sich zum 10. Geburtstag ein neues Kleid : Die IMMO22, die Fachmesse für direkte und indirekte Immobilienanlagen, findet künftig unabhängig und räumlich getrennt von der Finanzmesse statt. Wie kam es zu diesem Entscheid ?

 

Dazu bewogen hat uns das anhaltend starke Wachstum der vergangenen Jahre sowie die weiterhin unsicheren Umstände in Zusammenhang mit der Coronapandemie. Denn gemessen an der Ausstellerzahl macht die IMMO mit nahezu 100 teilnehmenden Gesellschaften mittlerweile gut die Hälfte der Finanzmesse aus.

 

Im Verbund erreichen die beiden Veranstaltungen nun also eine Dimension, welche insbesondere unter den aktuellen Bedingungen zu grossen planerischen Risiken führen würde. Dem Anliegen die Synergien untereinander aufrechtzuerhalten, wurde insofern begegnet, als dass die beiden Messen weiterhin zeitgleich in Zürich Oerlikon durchgeführt werden.

 

Welche Vorteile erhoffen Sie sich durch die Unabhängigkeit für die IMMO22, die am 19. und 20. Januar 2022 erstmals in der Halle 622 in Zürich Oerlikon ausgetragen wird ?

 

Der Unabhängigkeitsentscheid wurde von unseren Ausstellern und Mitwirkenden überaus positiv wahrgenommen. Mit der Halle 622 haben wir einen Partner gefunden, der unsere Vision teilt, mit welcher wir das anhaltende Wachstum bedienen und die Veranstaltung mit neuen Ideen weiterentwickeln können. Dieser Schritt erlaubt es uns zudem, der gesamtwirtschaftlichen Relevanz der Immobilienbranche besser gerecht zu werden und die einzelnen Akteure noch gezielter zu unterstützen.

 

Gibt es auch Nachteile ?

 

Nein im Gegenteil. Die IMMO hat sich in den vergangenen Jahren als führende Plattform dieser Industrie etabliert. Die neuen Umstände bieten uns die Gelegenheit, das bewährte Konzept, bestehend aus Messe, Forum und Magazin zu einem ganzheitlichen Ökosystem auszubauen. Wir haben eine klare Vorstellung, wo es hingehen soll, und befinden uns noch immer in der Aufbauphase.

 

«Die neuen Umstände bieten uns die Gelegenheit, das bewährte Konzept, bestehend aus Messe, Forum und Magazin zu einem ganzheitlichen Ökosystem auszubauen.»

 

 

Aufgrund der Coronapandemie wurde die IMMO21 in den virtuellen Raum verlegt. Wie war die Resonanz auf diese Premiere ?

 

Ich möchte sagen überwältigend! Mit über 4’000 Zuschaltungen zur Liveübertragung des diesjährigen IMMO Forums, dem zweitägigen Begleitkongress, blicken wir auf eine überaus gelungene Premiere zurück. Geholfen hat uns dabei sicherlich die stets transparente Kommunikation und folglich die Gewissheit bei unseren Teilnehmern, dass die IMMO21, in welcher Form auch immer, ausgetragen und das Magazin produziert wird. Denn gerade in diesen für uns alle schwierigen Zeiten ist es wichtig, visibel zu bleiben.

 

Infolge des grossen Interesses haben wir uns nun entschieden, das Forum auch zukünftig live sowie öffentlich zugänglich über die Messewebsite auszutragen. Im Weiteren wird der Kongress ab kommendem Jahr auch simultan ins Französische übersetzt, was die potenzielle Zuschauerzahl nochmals signifikant erhöht. Eine Ergänzung zum physischen Messebetrieb, welche Mehrwerte für alle Beteiligten schafft.

 

Gerade die Netzwerk-Pflege hat aber unter den Einschränkungen wahrscheinlich schon gelitten ?

 

Mit dem weiterhin gewährleisteten 1to1-Service versuchten wir hierbei etwas Abhilfe zu schaffen. Aber ganz klar, das Networking und die Kontaktpflege kann nicht durch eine virtuelle Lösung ersetzt werden, auch zukünftig nicht. Daher freuen wir uns nun alle umso mehr, auf einen baldigen, persönlichen Austausch vor Ort.

 

Sie haben es angesprochen, die Live-Übertragung des Forums war mit über 4’000 Zuschaltungen so erfolgreich, dass der Begleitkongress auch 2022 gestreamt wird. Insofern war die IMMO21 wohl auch ein Schritt in eine Zukunft, in der Messen vermehrt hybrid sein werden ?

 

Richtig, die Digitalisierung und der virtuelle Raum entsprechen dem Lauf der Zeit. Wir versuchen seit jeher das «Konzept Messe» neu zu denken und innovative Ansätze zu implementieren. Somit tragen wir auch dieser Entwicklung bewusst Rechnung.

 

Welche digitalen Angebote stiften den Ausstellern heute schon zusätzlichen Nutzen ?

 

Wir bieten unseren Ausstellern diverse Möglichkeiten, auch den digitalen Kanal effizient zu bewirtschaften. Hierbei ist sicherlich das IMMO Magazin als wichtiger konzeptioneller Bestandteil zu nennen. Es erscheint als Digital- sowie Printausgabe, generiert eine enorme Reichweite und eröffnet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich mittels eines spannenden Beitrags zu positionieren.

 

Mit unseren Online-Bannern auf der Messewebsite sowie dem neu lancierten Social Media Movie-Angebot haben unseren Aussteller zudem die Gelegenheit, ihren Unternehmensauftritt zeitgemäss abzurunden.

 

Dies alles sind Angebote, mit welchen wir unsere Aussteller gezielt sowohl bei der Akquise und der Netzwerkpflege als auch bei der Vermarktung und Positionierung unterstützen.

 

Spezielle Angebote gibt es für Start-Ups. Welche Bedeutung messen Sie diesen in Ihrer Branche zu ?

 

Start-Ups nehmen in allen Branchen eine wichtige Funktion war. Als Disruptoren denken sie ganze Wertschöpfungsketten grundsätzlich neu, bewegen mit ihren oft innovativen Lösungen den Markt und halten die etablierten Akteure auf Trab. Sie lassen erahnen, in welche Richtung es zukünftig gehen kann und ermöglichen immer wieder spannende Kooperationen. In der Immobilienindustrie sind sie gerade auch in der Digitalisierung und in Nachhaltigkeitsbelangen wichtige Treiber und Vordenker. Mit dem eigens hierfür geschaffenen, preislich attraktiven Start-Up-Angebot werden Jungunternehmen eingeladen, sich in Szene zu setzen.
 

«In der Immobilienindustrie sind Start-Ups gerade auch in der Digitalisierung und in Nachhaltigkeitsbelangen wichtige Treiber und Vordenker.»

 

Letzte Frage : Die Zahl der Aussteller und Besucher ist von Jahr zu Jahr gestiegen. Gehen Sie davon aus, dass dies auch nach der Corona-bedingten Verlagerung in den virtuellen Raum wieder der Fall sein wird ?

 

Wir sind davon überzeugt, dass sich entsprechende Veranstaltungen bis auf Weiteres nicht vollumfänglich in den virtuellen Raum verlagern lassen, entsprechende Lösungen sind daher eher komplementärer Natur. Denn gerade das Networking scheint hier ineffizient und oberflächlich. Der Mensch ist und bleibt ein Gesellschaftstier und wünscht sich auch in Zukunft den persönlichen Kontakt.

 

Die Ausschreibung ist sehr erfolgreich angelaufen. Wir begrüssen bereits wieder neue Aussteller und haben in den vergangenen Wochen vielversprechende, langfristige Partnerschaften schliessen können. So sind wir zuversichtlich, die Aussteller- und Besucherzahl auch im kommenden Jahr weiter steigern und den Teilnehmern eine Bühne für die Netzwerkpflege, den Know-how Austausch sowie zur Weiterbildung bieten zu können.

 

Ich kann Ihnen nur empfehlen, seien Sie dabei, wenn sich Real Estate Know-how wieder nachhaltig verdichtet.

 

Herr Vögele, besten Dank für das Interview.

 

Patrick Gunti für Immoday