5 Minuten mit Olivier Moser, COO von de Rham

19/05/2022

Olivier Toublan

Immoday

5 Min

 

Zum heutigen '5 Minuten mit'-Interview begrüssen wir Olivier Moser, COO von de Rham


'5 Minuten mit' ist eine Interviewreihe, die zu einem besseren Verständnis der Akteure der Immobilienverbriefung in der Schweiz und ihrer Aktivitäten beitragen soll.
 

Erzählen Sie uns etwas über sich? Wer sind Sie? 
 

Ich bin ein Kind der Waadtländer Riviera. Ich bin 1971 in Vevey geboren, wo ich meine gesamte Schulzeit verbracht habe und wo ich immer noch wohne. Ich lebe in einer Partnerschaft mit Isabelle. Mein Beruf ist meine Leidenschaft. Ich bin schon seit mehr als 30 Jahren in der Immobilienbranche tätig, derzeit als COO der Immobilienverwaltung de Rham.

 

Wie sind Sie im Immobilienbereich gelandet? 
 

Ich habe ganz einfach eine kaufmännische Lehre bei einer Immobilienverwaltung gemacht, die ich einige Jahre später durch ein Eidgenössisches Diplom als Immobilientreuhänder ergänzt habe. Seither habe ich die Branche nie verlassen. Um es kurz zu machen: Ich war Immobilienverwalter bei PSP Management in Lausanne und habe dann die Leitung von dessen Niederlassung in Bern übernommen. Ich war gerade einmal 30 Jahre alt, habe nicht sehr gut Deutsch gesprochen und hatte ein Team von 20 Mitarbeitenden zu leiten – es war äusserst lehrreich. Ich bin 3 Jahre bei diesem Unternehmen geblieben.

 

Sind Sie nachher in die Westschweiz zurückgekehrt? 
 

In der Tat. Ich bin Leiter der Lausanner Niederlassung der Immobilienagentur Privera geworden, wo ich für eine grosse Baustelle, den Umbau des Einkaufszentrums Metropole von Lausanne, verantwortlich war. Es war ein sehr komplexes Projekt, das fünf Jahre gedauert hat und ebenfalls sehr lehrreich war. Im Jahr 2009 bin ich schliesslich zur Immobilienverwaltung de Rham gestossen, als diese gerade dabei war, die Abteilung «Bewirtschaftung» zu reorganisieren.

 

Was sind Ihre Hobbys? 
 

Ich habe viele Hobbys. Mein liebstes ist jedoch das Reisen. Ich bin von Natur aus sehr neugierig. Ich bin auch Motorradfahrer. Jedes Jahr verreise ich mit Freunden für ein paar Tage, um ein neues Land auf dem Töff zu erkunden. Meine zwei Favoriten sind Argentinien mit seinen riesigen Weiten und Birma, das ich zu einer Zeit besucht habe, als das Land noch nicht vollständig für den Tourismus geöffnet war.

 

Was sind Ihre wichtigsten Charaktereigenschaften? 
 

Ich denke, ich bin kollegial, aufgeschlossen und kommunikativ. Ich mag den Austausch, die Dynamik und die Motivation, die man in einer Gruppe schafft. Da bin ich in meinem Element. Im Übrigen macht dies einen grossen Teil meiner heutigen Funktion bei de Rham aus: die Teams zu begleiten und unsere Mitarbeitenden zu coachen. Abgesehen davon stelle ich bei der Arbeit hohe Ansprüche – an mich und an meine Mitarbeitenden. Wir sind Dienstleister und verpflichtet, unserer Kundschaft Qualität zu liefern. Mit Mittelmässigkeit und Unehrlichkeit habe ich grosse Mühe.

 

Was sind Ihre wichtigsten Charaktereigenschaften? 
 

Ich bin eine umgängliche Person, bin neugierig, ein treuer Freund und geniesse gerne das Leben.
 

 

Kommen wir auf Ihr Unternehmen, die Immobilienverwaltung de Rham, zurück. Stellen Sie sie uns kurz vor. 
 

de Rham ist – seit mittlerweile 5 Generationen – ein Familienunternehmen, ein KMU mit rund hundert Mitarbeitenden, das vorwiegend im Kanton Waadt tätig ist. Es ist immer darauf bedacht, sich zu modernisieren, ohne jedoch die im Laufe der Zeit erworbene Erfahrung und Professionalität zu vergessen.

 

Ist das Unternehmen ausschliesslich in der Immobilienbewirtschaftung tätig? 
 

Um es kurz zu machen: Die Immobilienbewirtschaftung macht fast drei Viertel unseres Geschäfts aus. Historisch gesehen ist die Bewirtschaftung unser Kerngeschäft. Parallel dazu decken wir auch noch die anderen Bereiche der Immobilienwirtschaft ab, also die Immobilienbewertung, die Erstvermietung, die Wohnimmobilienvermietung sowie die Vermietung von Geschäftsimmobilien, also von Gewerbeflächen. Zudem sind wir auch als Immobilienmakler und Immobiliengutachter tätig.

 

Ist es nicht zu schwierig, all dies unter einen Hut zu bringen? 
 

Herausforderungen gibt es viele. Die Bewirtschaftung war schon immer von Vielseitigkeit und Abwechslung geprägt. Jetzt gilt es für uns, in jedem Bereich, der zur Immobilienbewirtschaftung gehört, Spezialisten zu sein. Sowohl die Mieter als auch die Eigentümer haben höhere Ansprüche. Kurzum: de Rham ist in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig und bietet all die Dienstleistungen an, die unsere Kunden verlangen. Das ist unsere Stärke.

 

Sie haben gesagt, dass sich das Unternehmen modernisiert. Was genau bedeutet das für eine Immobilienverwaltung? 
 

Es bedeutet «Digitalisierung». Ich bin seit über 30 Jahren in der Branche tätig. Bis vor Kurzem hat sich an der Arbeitsweise nicht viel geändert. Die Immobilienbewirtschaftung war ein Geschäftsbereich, in dem alles gut funktionierte, man brauchte sich nicht infrage zu stellen. Mit der Digitalisierung findet eine tiefgreifender Wandel statt. Wir müssen nicht nur neue Tools einführen, sondern auch die Art und Weise ändern, wie wir intern arbeiten. Und wie Sie sich vorstellen können, ist das nicht immer ganz einfach. Die Leute müssen geschult und ständig motiviert werden, es gilt, Überzeugungsarbeit zu leisten.

 

Sie sind COO von de Rham. Was heisst das genau? 
 

Ich bin für einen Teil der Dienstleistungen des Unternehmens verantwortlich, die ungefähr drei Viertel unseres Geschäfts ausmachen, und habe ein Team von etwa 50 Mitarbeitenden. Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert, insbesondere in der Bewirtschaftung, welche die Verwaltung von ungefähr 8500 Wohnungen und Mieteinnahmen von 240 Millionen Franken umfasst. Meine Funktion ist auch kommerzieller Natur: Ich muss neue Aufträge reinholen, Märkte erschliessen, auf Ausschreibungen antworten und Kunden überzeugen. Ausserdem gehöre ich der Geschäftsleitung des Unternehmens an – mit all der strategischen Verantwortung, die das mit sich bringt.

 

Schliessen wir das Gespräch mit einer Frage ab, die wir immer am Ende stellen: Was würden Sie ändern, wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten?

 

Ich bin zufrieden mit meinem Leben, doch etwas gäbe es schon ... Als ich 21 Jahre alt war, bin ich für ein Jahr nach Kalifornien gegangen, um Englisch zu lernen. Danach bin ich nach Lausanne zurückgekehrt und habe meine Karriere in der Immobilienbranche fortgesetzt. Manchmal bereue ich, dass ich mein Glück nicht dort drüben versucht habe. In der Immobilienbranche in Kalifornien zu arbeiten, hätte mich sehr interessiert.
 

Olivier Toublan für Immoday