Einige Marktbeobachter waren etwas skeptisch, doch die im Juli durchgeführte Kapitalerhöhung des Swiss Life REF (CH) ESG Swiss Properties über 610 Millionen Franken verlief reibungslos. Wie übrigens praktisch alle seit Jahresbeginn lancierten Kapitalereignisse. Alle Arten von Immobilienanlagevehikel zusammengenommen zählt man bereits rund vierzig solcher Ereignisse (einschliesslich der für die kommenden Wochen geplanten), mit denen bis Ende Juli fast zwei Milliarden Schweizer Franken eingesammelt wurden.
Ende Juni waren einige Beobachter des Marktes der indirekten Immobilienanlagen etwas angespannt. Der Umfang und das Timing der riesigen von Swiss Life REF (CH) ESG Swiss Properties lancierten Kapitalerhöhung – 610 Millionen Franken sollten eingesammelt werden – überzeugte nämlich nicht alle. Der angestrebte Betrag konnte aber problemlos aufgenommen werden, was ein weiterer Beweis dafür ist, dass Immobilienanlagen und insbesondere indirekte Immobilienanlagen nach wie vor gesucht sind. Das überrascht kaum, denn zusammen mit den zahlreichen Steuervorteilen für institutionelle Anleger sorgt der derzeitige Renditespread zu den Schweizer Bundesobligationen von fast 250 Basispunkten dafür, dass die kotierten Immobilienfonds nach wie vor zu den attraktivsten Anlagemöglichkeiten gehören.
Rund 40 Kapitalereignisse seit Jahresbeginn
Seit Anfang Jahr folgt eine Kapitalerhöhung auf die nächste und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Alle Arten von Immobilienanlagevehikel zusammen haben dieses Jahr bereits rund 40 Kapitalereignisse lanciert (diejenigen, die für die kommenden Wochen geplant sind, eingeschlossen), denen praktisch allen Erfolg beschieden war. Manche Kapitalerhöhungen waren sehr umfangreich, neben der bereits erwähnten von Swiss Life, auch diejenige des Axa Real Estate Fund Switzerland über 280 Millionen Franken und diejenige des UBS Swiss Sima über 200 Millionen Franken.
Zusammen haben die kotierten und nicht kotierten Schweizer Immobilienfonds seit Jahresbeginn bereits fast zwei Milliarden Franken eingesammelt – doppelt so viel wie im ganzen Jahr 2023.
Auch der Gang an die Börse lohnte sich: Der Helvetia Swiss Property Fund fand problemlos Abnehmer für alle seine Titel und seine Marktkapitalisierung beläuft sich immerhin auf 870 Millionen Franken.
Ebenfalls erfolgreich verlief die Lancierung des nicht kotierten Fonds Edmond de Rothschild Real Estate SICAV-Commercial Income Anfang Juli mit einem Volumen von 54,4 Millionen Franken.
Kapitalerhöhungen auch in der zweiten Jahreshälfte
Für dieses Jahr sind noch mehrere Kapitalerhöhungen in der Pipeline: Die Von Graffenried Immobilien SICAV - GR Immobilien Schweiz will 60 Millionen Franken, der Raiffeisen Futura Immo Fonds 50 Millionen Franken, die Bonhôte-Immobilier SICAV 93 Millionen Franken und der Immofonds Suburban 20 Millionen Franken aufnehmen. Zudem wird es dem Bâloise Swiss Property Fund wahrscheinlich bereits gelungen sein, die gewünschten 127 Millionen Franken einzusammeln, wenn Sie diese Zeilen lesen.
Die grössten, bis Ende Jahr geplanten Kapitalerhöhungen sind diejenige des Immofonds, der im Herbst etwa 150 Millionen Franken aufnehmen will, um ein Grossbauprojekt in Bern zu finanzieren, sowie diejenige des Swisscanto AST Immobilien Responsible Schweiz mit einem Emissionsvolumen von 200 Millionen Franken, die für den Spätherbst geplant ist.
Wie immer sprechen wir hier nur von den kotierten und nicht kotierten Fonds und nicht von den weniger bekannten Vehikeln wie den SCmPC und Anlagegruppen. Sie waren im ersten Halbjahr besonders aktiv, für das zweite Halbjahr sind bislang allerdings noch keine Transaktionen geplant.
Das Jahr 2024 dürfte sich als aussergewöhnlich erweisen, denn zwischen den noch angekündigten und den bereits abgeschlossenen Transaktionen wird das von allen Arten von Immobilienanlagevehikeln insgesamt aufgenommene Kapital mehr als 3 Milliarden Franken – also dreimal so viel wie 2023 – betragen.
Redaktion - Immoday.ch