Porträt
«Wer einmal den Fuss in die Immobilienbranche gesetzt hat, will diese nicht mehr verlassen», versichert Éliane Débaz lächelnd. Das erklärt wohl, weshalb die Leiterin der Rechtsabteilung und stellvertretende Direktorin der Immobilienverwaltung de Rham auch nach 30 Jahren noch immer nicht genug von der Branche hat. «Es gibt tatsächlich immer wieder etwas Neues, wie zum Beispiel die Covid-Krise und ihre Auswirkungen auf Mieter und Eigentümer, oder, heute besonders spannend, die neuen Anforderungen und Entwicklungen bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Man lernt also immer dazu und muss immer wieder gute Lösungen für die unterschiedlichsten Probleme finden.»
Éliane Débaz, Jahrgang 1970, lebt in Nyon und ist Mutter von drei Kindern. Sie begann ihre Karriere in der Immobilienbranche 1993, nachdem sie an der Universität Lausanne das Lizenziat in Rechtswissenschaften absolviert hatte, das sie anschliessend durch eine Weiterbildung am Genfer Institut d'études immobilières ergänzte. «Nach einem Sommerpraktikum bei der Waadtländer Immobilienkammer während meiner Universitätsferien wurde mir klar, dass die Immobilienbranche ein spannender Bereich ist, der natürlich Berührungspunkte mit dem Recht hat, aber einen breiteren Ansatz erfordert und vor allem auch soziale und wirtschaftliche Aspekte umfasst.»
Ihre erste Stelle war die Leitung der Rechtsabteilung der Waadtländer Immobilienkammer. «Es ging hauptsächlich um die Beratung von Mitgliedern, Eigentümern und Immobilienfachleuten.»
Nach drei Jahren bekam sie Lust, ihre Kenntnisse auszubauen, und wechselte zur Credit Suisse, zunächst als Immobilienexpertin und später als Kreditspezialistin. «So konnte ich die wirtschaftlichen Aspekte der Branche besser kennenlernen, denn ich habe zunächst Immobiliengutachten für Gebäude in mehreren Westschweizer Kantonen erstellt, bevor ich mich mit Krediten befasste, also mit der Risikoanalyse im Rahmen von Finanzierungen von Immobiliengeschäften, die von Kunden aus der gesamten Westschweiz in Auftrag gegeben wurden. In diesem Job habe ich viel gelernt, unter anderem, wie Immobilienprofis grosse und spannende Immobilienprojekte und -akquisitionen realisierten.»
Éliane Débaz blieb ihrem Arbeitgeber treu und arbeitete elf Jahre bei der Credit Suisse, bevor sie nach einem kurzen Abstecher in eine kleine Genfer Firma für Gewerbeimmobilien zur Immobilienverwaltung de Rham ging, einer der ältesten in der Westschweiz, die mehr als 9000 Wohnungen mit jährlichen Mieteinnahmen von über 240 Millionen Schweizer Franken verwaltet. Was einem Immobilienportfolio von etwa 5 Milliarden Franken entspricht. «Ich hatte mich bei der Credit Suisse ein wenig mit dem Thema befasst. Mich interessierte die Seite der Immobilienverwaltungen, denn ich wollte das Thema Immobilien aus einer anderen Position behandeln.»
Eliane Débaz, die 2009 zunächst als Juristin und seit 2018 als Leiterin der Rechtsabteilung der Immobilienverwaltung tätig war, ist Spezialistin für Miet- und Bodenrecht und vor allem für Verfahren zwischen Mietern und Eigentümern zuständig. Ihr Team kümmert sich auch um die inhaltliche Überprüfung der zahlreichen Verträge und Mietanpassungen, sorgt für die interne Weiterbildung der Angestellten und steht allen Abteilungen des Unternehmens für verschiedene Rechtsfragen zur Verfügung. Nicht zu vergessen die Beratung der Eigentümer, wenn diese beispielsweise ihre Immobilie bewirtschaften möchten oder die Koordinierung eines Projekts wünschen.
Seit 2022 ist Eliane Débaz auch stellvertretende Direktorin der Immobilienverwaltung de Rham und lenkt in dieser Funktion gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Geschäftsleitung die Geschicke des Unternehmens.