Porträt
Die Wege in die Immobilienbranche sind oft unergründlich. Manchmal ist es gar ein Umweg über den Fussball, wie die berufliche Laufbahn von Philippe Salvi zeigt, der heute den Fonds Bonhôte-Immobilier SICAV verwaltet. Davor war er nämlich über 12 Jahre lang Geschäftsführer des Neuchâtel Xamax FC und des Genfer Servette FC! Aber fangen wir von vorne an.
Nach seiner kaufmännischen Lehre begann Philippe Salvi, der beim Neuchâtel Xamax leidenschaftlich Fussball gespielt und es fast bis in die 1. Mannschaft geschafft hat, beim Bauunternehmer Gilbert Facchinetti, der damals Club-Präsident war. Bei Gilbert Facchinetti kam Philippe Salvi zum ersten Mal mit der Immobilienbranche in Berührung. Er arbeitete dort 15 Jahre lang von 1984 bis 1999 im Projekt- und Baubereich.
Darauf folgte ein kleiner Abstecher in die Tourismusbranche. Philippe Salvi wollte sich selbst beweisen, dass er aus seiner Komfortzone herauskommen und Unternehmer werden kann, und gründete die Neuenburger Filiale einer Reiseagentur. 2003 schliesslich wurde er Geschäftsführer des Xamax FC.
«Damals wurden im Schweizer Fussball gerade professionelle Strukturen geschaffen. Da ich viel Fussball-Erfahrung hatte und auch den Club-Präsidenten kannte, fragte man mich, ob ich Geschäftsführer werden möchte.» Für Philippe Salvi war das die Chance, ein KMU mit rund 100 Mitarbeitenden und 300 Freiwilligen aufzubauen. Ein Unternehmen, das sich auch um Immobilien kümmerte, denn Philippe Salvi fungierte während der gesamten Bauzeit des neuen Stadions La Maladière als Bauherrenvertreter. Im Rahmen des 220 Millionen Franken teuren Projekts übernahm er auch Vermarktungs- sowie Hospitality- und Facility-Management-Aufgaben.
Nach etwas mehr als 8 Jahren in Neuenburg wechselte er 2012 als Geschäftsführer zum Servette FC. «Ursprünglich sollte ich nur ein paar Monate bleiben, um dem Club aus einer heiklen administrativen Situation herauszuhelfen. Schlussendlich wurden es dann aber fast 4 Jahre.» Auch hier gehörten Immobilien zu seinem Aufgabenbereich. Er kümmerte sich nämlich unter anderem um die Beziehungen zur Fondation du Stade de Genève, der Eigentümerin des Stadions. 2017 nahm seine Karriere eine Wendung, als er sich komplett der Immobilienbranche widmete. Salvi, der ein Universitätsdiplom in Management und eine interdisziplinäre Immobilienausbildung hat, arbeitete zunächst ein Jahr lang als Fondmanager bei Gamma Partners, der Immobilien-Sparte eines Family Office, das von einem Partner des Servette FC geleitet wurde. Seit 2018 ist er Fondsmanager des Bonhôte-Immobilier SICAV.
«Die Geschäftsführung der Bank bat mich darum, den Fonds, der vor rund zehn Jahren aufgelegt worden war, weiterzuentwickeln. Ich habe schnell zugesagt. So konnte ich in einer renommierten Bank nach Neuenburg zurückkehren.» Der Fonds mit einem Vermögen von 1,3 Milliarden Franken besitzt rund 100 Immobilien. Sein Fokus liegt auf der Westschweiz und auf Wohnimmobilien, er will aber weiter in die Deutschschweiz expandieren. «Wir sind ein starkes und vielseitiges Team. Ich bin insbesondere für das Portfoliomanagement und Ankäufe zuständig sowie für die Kommunikation mit den Aktionärinnen und Aktionären sowie den Partnerinnen und Partnern», erklärt Philippe Salvi. Seine Leidenschaft für Fussball und fürs Reisen ist aber natürlich geblieben.