Der Fonds hat soeben 95 Millionen Franken aufgenommen, um in erster Linie ein grosses Wohnbauprojekt in Neuenburg zu finanzieren und das Portfolio weiter auszubauen. Nach dieser Kapitalerhöhung beläuft sich das Nettoimmobilienvermögen auf mehr als eine Milliarde Franken.
Wie aus der Medienmitteilung von Bonhôte-Immobilier hervorgeht, ist die Kapitalerhöhung der SICAV problemlos verlaufen: Es wurden 95 Millionen Franken aufgenommen. Damit wurde das Ziel von 93 Millionen Franken übertroffen. Wir blicken mit Philippe Salvi, Co-Manager des Fonds, auf die Kapitalerhöhung zurück.
Philippe Salvi, alle Kapitalerhöhungen der Branche in diesem Jahr waren erfolgreich. Waren Sie also zuversichtlich?
Blickt man auf das erste Halbjahr 2024 zurück, so wurden von Schweizer Immobilienfonds Kapitalerhöhungen im Umfang von insgesamt 3,5 Milliarden Franken durchgeführt. Unsere Kapitalerhöhung fand somit in einem günstigen Umfeld statt. Zudem ist unser Fonds solide. Doch wie man so schön sagt: «Nichts ist von vornherein sicher.» Bei unseren persönlichen Gesprächen mit den Investoren konnten wir diesen aufzeigen, dass unsere Strategie kohärent und diese Kapitalerhöhung sinnvoll ist. Letzten Endes stellt sich der Erfolg ein, wenn die Investoren dem Produkt vertrauen.
Haben Sie bei der Kapitalerhöhung neue Investoren gewinnen können?
Ja, das haben wir, was uns sehr freut und zeigt, dass die Bonhôte-Immobilier SICAV einen guten Ruf geniesst.
Wie gross ist die Bonhôte-Immobilier SICAV heute?
Der Gesamtwert der Liegenschaften beläuft sich mittlerweile auf rund 1,3 Milliarden Franken, doch konnten wir mit dieser Kapitalerhöhung vor allem die Marke von einer Milliarde Franken an Nettovermögen durchbrechen. Das ist wichtig für uns, denn diese Grösse verschafft uns mehr Sichtbarkeit bei den Investoren.
Wozu dienen diese fast 100 Millionen Franken Kapital, die Sie gerade aufgenommen haben?
Sie werden für den Beginn der Baustelle «Concept B.180» in Neuenburg eingesetzt. Es handelt sich um ein Projekt über 81 Millionen Franken, bei dem letztlich 162 Wohnungen entstehen sollen und das voraussichtlich eine Bruttorendite von 4,5% abwerfen wird. Zudem werden wir mit dem Kapital in neue Objekte investieren können, die unseren Kriterien entsprechen. Einige sind bereits in der Pipeline. Nicht zu vergessen die weitere Sanierung der Liegenschaften in unserem Portfolio und der Abbau der Verschuldung auf etwa 23%.
Sie investieren viel in Neuenburg, einer Region, die von den grossen Immobilienfonds eher vernachlässigt wird. Täuschen sich diese in ihrer Analyse?
Erstens ist Neuenburg unser Heimmarkt. Seit der Auflegung des Fonds 2006 befand sich der grösste Teil der Objekte schon immer in Neuenburg. Unsere Investitionen sind auf lange Sicht attraktiv und zielen auf die Region «Littoral neuchâtelois» ab. Der Immobilienmarkt ist zweigeteilt. In den hochgelegenen Gebieten des Kantons («Haut du canton») erfüllen die meisten Liegenschaften die Erwartungen der Investoren nicht – ganz im Gegensatz zur Region «Littoral neuchâtelois», die attraktiv ist und ansprechende Renditen aufweist. Zudem sind die am Neuenburger Markt angebotenen Objekte in der Regel ziemlich klein, sodass sie gewisse Investoren gar nicht auf dem Radar haben.
Wie geht es nun mit der Bonhôte-Immobilier SICAV weiter?
Nach den jüngsten Investitionen beläuft sich der Anteil Liegenschaften in Neuenburg auf 23% und ist damit gleich hoch wie derjenige in Genf. Über diesen Wert wollen wir nicht hinausgehen. Daher wollen wir in Zukunft eher in der Deutschschweiz und in den anderen Westschweizer Kantonen investieren.
Wann steht die nächste Kapitalerhöhung an?
Im Idealfall, d. h., wenn sich der Markt weiterhin gut entwickelt, werden wir eine weitere Kapitalerhöhung durchführen, um das Wachstum des Portfolios – das auf einem soliden Fundament und einer konservativen und vermögensorientierten Anlagestrategie fusst – fortzusetzen. Dennoch halten wir ständig Ausschau nach Gelegenheiten – und mit der derzeit relativ niedrigen Verschuldungsquote können wir rasch reagieren. Dies ist eine unserer Stärken.