Porträt
Es gibt Leute, die in ihrem Berufsleben jahrzehntelang im selben Unternehmen bleiben, und es gibt Leute, die viel herumkommen. Michael Loose, der sich selbst als Weltbürger bezeichnet, gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Er war zwar immer in der Immobilienbranche tätig, hat aber auf allen Kontinenten und in fast allen Bereichen gearbeitet.
Michael Loose stammt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Stuttgart. Er beginnt seinen Berufsweg mit einer Lehre bei der Deutschen Bank, doch weiss er früh, dass ihn eine Bankkarriere nicht interessiert. Also wechselt er zur Architektur und macht seinen Abschluss an der EPFL.
Seine ersten Erfahrungen in der Ferne folgen gleich darauf, im Jahr 1998, mit einem Auftrag in Chile: der Bau von Teleskopen und Unterkünften für die Wissenschaftler, die das Riesenteleskop der ESO (Europäische Südsternwarte) in der Atacama-Wüste betreiben.
Nach vier Jahren in Südamerika kehrt er nach Europa zurück. Aber nicht für lange Zeit! Von 2002 bis 2004 arbeitet er bei Siemens Real Estate in Peking als Projektleiter für den neuen Tower von Siemens China.
Wieder zurück in Deutschland, ist er für den Teil des Immobilienbestands des Siemens-Konzerns zuständig, der in dessen Pensionskasse überführt worden war. «Das sollte meine erste Erfahrung im Bereich Immobilienportfoliomanagement für institutionelle Anleger sein.» Anschliessend wechselt er in die Schweiz zu UBS und wird «verantwortlich für alles, was mit Bau, Entwicklung und Aufwertung der verschiedenen europäischen Immobilienfonds für institutionelle Anleger zu tun hat.» Ein Immobilienportfolio im Wert von sieben Milliarden Franken.
2014 nimmt seine Karriere eine neue Wendung: Michael Loose geht zur SBB, wo er für das Portfolio aller Bahnhöfe in der Schweiz zuständig ist, insbesondere für die Entwicklung der grossen Bahnhöfe wie Zürich, Bern oder Lausanne.
Die Erfahrung dauert drei Jahre. 2017 wechselt er ins Immobiliengeschäft in Kenia und folgt seiner Frau, die in eine wichtige Position bei den Vereinten Nationen in Nairobi befördert wurde. «2001 war sie mir nach Peking gefolgt, und 2017 beschloss ich, ihr nach Kenia zu folgen.» Dort gründet er nach einer Zeit bei Codwell Banker Real Estate mit zwei Partnern vor Ort sein eigenes Immobilienunternehmen für die Entwicklung, Vermarktung und Verwaltung moderner Apartments, die den Bedürfnissen von Expats entsprechen.
2022, als der Arbeitsauftrag seiner Frau beendet ist, kehrt er in die Schweiz zurück. Dort wird er von Headhuntern kontaktiert und absolviert ein Einstellungs- und Assessmentverfahren. Er wird vom Verwaltungsrat ausgewählt, um die Nachfolge von Arnaud de Jamblinne, CEO von La Foncière, anzutreten, der in den Ruhestand geht. Nach seinem Architekturstudium an der EPFL ist er nun also wieder in Lausanne.
«Ich sehe ein enormes Entwicklungspotenzial für Investissements Fonciers SA, der Fondsleitung, aber auch für den Fonds La Foncière. Bei all diesen Herausforderungen wird keine Langeweile aufkommen.»