5 Minuten mit Serge Aerne, Gründer und Inhaber der SJA Holding AG

Zum heutigen '5 Minuten mit'-Interview begrüssen wir Serge Aerne, Gründer und Inhaber der SJA Holding AG

'5 Minuten mit' ist eine Interviewreihe, die zu einem besseren Verständnis der Akteure der Immobilienverbriefung in der Schweiz und ihrer Aktivitäten beitragen soll.
 

Serge Aerne, können Sie uns bitte etwas über sich erzählen?
 

Sehr gerne. Ich bin Inhaber der SJA Holding AG, eine Investmentgesellschaft für Immobilien, neue Technologien und vornehmlich digitale Dienstleistungen. Zusätzlich investieren wir auch in Start-Ups, bei denen wir über unser Netzwerk und dank umfangreicher Erfahrung auf strategischer Ebene zur Weiterentwicklung beitragen. 

Und wer sind Sie privat? 
 

In meiner Freizeit verbringe ich sehr gerne Zeit mit meiner Familie und unseren drei Hunden. Ich reise auch gerne und geniesse in den Wintermonaten die verschneiten Berge der Schweiz für den Skisport.

Warum haben Sie die SJA Holding AG gegründet? 
 

Die SJA Holding AG habe ich im Jahr 2014 in der Struktur eines klassischen Family Offices gegründet. Die Entwicklung von Immobilien und einhergehend damit auch die immer präsenter werdende Digitalisierung innerhalb der Immobilienbranche faszinieren mich seit Beginn meiner beruflichen Tätigkeit. Deshalb lege ich in den von uns gehaltenen Beteiligungen grössten Wert auf die optimale Entwicklung und den Einsatz digitaler Hilfsmittel. Wir konzentrieren uns also stark auf die sogenannte «digitale Transformation». Wir sind überzeugt, dass sich die verschiedenen Dienstleistungen infolge der sich rasant entwickelnden Digitalisierung bereits in naher Zukunft anders gestalten werden. Darin sehen wir ausserordentlich grosses Potenzial und nutzen unsere Expertise, um mit den Produkten unserer Firmengruppe der Zeit stets einen Schritt voraus zu sein – und dies auch zu bleiben.

Was ist Ihre Philosophie?
 

Die Anlagephilosophie besteht darin, grundsätzlich Mehrheitsbeteiligungen anzustreben. Bei allen Beteiligungen wird auch auf ein langfristiges Engagement geachtet. Investitionen werden insbesondere in innovative Lösungen und zukunftsträchtige Projekte getätigt, welche neben den wirtschaftlichen Erfolgsaussichten auch die Nachhaltigkeit berücksichtigen. Wir bewegen uns hauptsächlich im Dienstleistungssektor. Damit einher geht auch die Investition in Menschen als Zentrum der Dienstleistung.

Sie streben vor allem Mehrheitsbeteiligungen an. Welche Rolle spielen dabei die Admicasa Holding AG, die Homedeal24 AG oder die OPM Invest AG?
 

Bei allen drei genannten Unternehmen ist die SJA Holding AG seit Beginn beteiligt und auch bei der Gründung massgeblich involviert. Daraus ergibt sich auch eine differenzierte strategische Betrachtung zu den anderen Beteiligungen in Start-Ups. Bei jenen, an denen wir uns nach langen Due-Diligence-Prozessen beteiligt haben, setzen wir uns hauptsächlich in den strategisch agierenden Organen ein. In operative Prozesse wollen und können wir uns nicht einmischen. Unsere Philosophie folgt in diesem Fall einer einfachen Prämisse: «Never touch a running System». Ein weiteres Ziel ist dabei, dass möglichst viele Team-Mitglieder von einem potenziellen Exit profitieren und dadurch das Unternehmen als Arbeitgeber an Attraktivität gewinnt. In den von uns selbst gegründeten Unternehmen besetzen wir aber selbst auch die operativen Organe und suchen keine aktive Exit-Strategie. Somit legen wir dort einen äusserst langen Fokus auf die Entwicklung – insbesondere im Immobilienbereich.

Stichwort «Nachhaltigkeit im Bau»: Was bedeutet das für Sie?
 

Ganz einfach: Drei Worte – Ökonomie, Ökologie und Soziales. Gute Beispiele dazu liefern unsere derzeitigen Bauprojekte bei der O.P.M. Invest AG. Bei diesen wird Wert auf die Reduktion der Zementverarbeitung gelegt und Recycling-Beton verwendet. Auch Erdsonden gehören dort teilweise schon zum Standard. Weitere an unterschiedlichen Lagen der Schweiz anzutreffende Bauprojekte unserer Unternehmensgruppe verfolgen konsequent die Umsetzung von neuen Nachhaltigkeits-Standards. Grundsätzlich gilt, dass bereits mit dem Baubeginn Wert auf die Schonung von Ressourcen und der Umwelt gelegt wird. Nachhaltiges Bauen umfasst somit alle Bereiche – von der Wahl des Grundstücks über die Architektur und Energie-, Wasser-, Materialeffizienz, über den Betrieb bis hin zur Instandhaltung und Lebensdauerplanung.

Was würden Sie rückblickend persönlich ändern?
 

Die Herausforderung für mich bestand schon immer in der Work-Life-Balance. Durch meinen grossen Einsatz im beruflichen Umfeld blieb für private Aktivitäten teilweise unterdurchschnittlich wenig Zeit. In der Vergangenheit sind Aspekte wie Sport oder Familie zeitweise vernachlässigt worden. Diese über die letzten Jahre gewachsene Erkenntnis führt heute zu einer konsequenten Zeiteinteilung, in der ich mir sehr bewusst Zeiträume schaffe. Daraus schöpfe ich dann auch gleich wieder Kraft für neue berufliche Herausforderungen.

Markus Röthlisberger, Immoday