Die kotierten Immobilienfonds legten im September wieder zu. Ihr durchschnittliches Agio beläuft sich nunmehr auf 26,2 % und ihre YTD-Performance nähert sich der 10-Prozent-Marke. Und die Aussichten bleiben vielversprechend, zumal ihr Rendite-Spread gegenüber den Eidgenossen mit rund 240 Basispunkten stabil ist. Die steigende Anzahl an Kapitalerhöhungen in den letzten Monaten zeigt ausserdem, dass das Interesse der Anleger ungebrochen ist.
Nach einem etwas ruhigeren Sommer fanden die kotierten Immobilienfonds im September zu ihrer alten Form zurück. Ihr durchschnittliches Agio stieg erneut von 23,74 % Ende August auf 26,21 %. Die YTD-Performance des SWIIT beläuft sich auf 9,83 % und übertrifft damit sogar diejenige des SMI (+9,3 %). Hinzu kommt, dass die kotierten Immobilienfonds mit rund 10 % eine deutlich niedrigere Volatilität aufweisen. Kein Wunder also, dass sie bei den Anlegerinnen und Anlegern beliebt sind.
Spektakuläre Erholung innert Jahresfrist
Derzeit läuft alles rund für indirekte Immobilienanlagen. Das aktuelle makroökonomische Umfeld, insbesondere die sinkenden Zinsen und die solide Wirtschaft, ist Ökonomen zufolge günstig für Immobilien. Die Aussichten sind umso vielversprechender, als die SNB Ende September andeutete, dass bis Ende Jahr eine weitere Zinssenkung möglich sei.
Das alles verleiht den Immobilien Auftrieb, wie folgende Zahl eindrücklich beweist: Ende Oktober 2023 war das durchschnittliche Agio der kotierten Fonds auf 5,9 % gesunken. Mit einem Anstieg auf 26,21 % innerhalb von elf Monaten kann man also durchaus von einer spektakulären Erholung sprechen. Und es gibt keinen Grund, warum die Marktstimmung umschlagen sollte, zumal der Appetit der Anleger auf indirekte Immobilienanlagen nach wie vor gross ist. Bei einem Spread von 240 Basispunkten zwischen der Rendite 10-jähriger Eidgenossen und der durchschnittlichen Rendite kotierter Fonds fällt die Entscheidung wahrlich nicht schwer.
Immobilien stehen bei Anlegern hoch im Kurs
In den letzten Monaten mehrte sich auch die Zahl der Kapitalmassnahmen. Ein untrügliches Zeichen für das grosse Interesse der Anleger an kotierten Immobilienfonds. Bislang wurden bereits rund fünfzehn Transaktionen im Umfang von etwas über 2,1 Milliarden Franken erfolgreich durchgeführt. Bis zum Jahresende sind noch fünf weitere Kapitalerhöhungen geplant, bei denen insgesamt rund 330 Millionen Franken eingesammelt werden sollen. Vier davon wurden allein im September angekündigt.
Der SF Retail Properties Fund will 56 Millionen Franken aufnehmen. Der Fonds hatte bereits im März eine Emission im Umfang von 41 Millionen Franken erfolgreich abgeschlossen.
Der Swissinvest Real Estate Fund plant eine Kapitalerhöhung von 50 Millionen Franken, um seinen Immobilienbestand auszubauen und seinen Verschuldungsgrad zu reduzieren.
Der Dominicé Swiss Property Fund will 57 Millionen Franken aufnehmen, die in neue Immobilien und die Nachhaltigkeit seines Immobilienbestands fliessen sollen. Der Fonds hatte bereits im März knapp 40 Millionen Franken eingesammelt.
Die Procimmo Real Estate SICAV plant eine Kapitalerhöhung von 100 Millionen Franken für den Erwerb neuer Immobilien.
Helvetica Swiss Commercial auf der Überholspur
Die Hausse der kotierten Fonds hält seit nunmehr fast einem Jahr an, was sich auch in den Agios niedergeschlagen hat. Die Anleger haben dabei aber nach wie vor klare Präferenzen. Ende September wurden von den über vierzig kotierten Immobilienfonds nur noch sechs mit einem Abschlag gehandelt. Zwei weniger als noch Ende August.
Drei Fonds stechen dabei jedoch heraus. Auch wenn ihre Performance in den letzten Wochen positiv war, werden sie immer noch von den Anlegern gemieden. Dazu gehört der Helvetica Swiss Commercial mit einem Disagio von 14,2 % (obschon sich sein Disagio seit Ende August – damals lag es noch bei 23 % – deutlich verbessert hat und er eine beeindruckende YTD-Performance von +33,3 % ausweist).
Ausserdem der Sustainable Real Estate Switzerland mit einem Disagio von 17 %, dies spricht einem Anstieg um 6 Prozentpunkte seit Anfang Jahr, und der Swiss Central City, der trotz einer YTD-Performance von +5,5 % mittlerweile das höchste Disagio (23 %) aufweist.
Sechs Fonds mit einem Agio von über 40 %
Die Anleger bevorzugen nach wie vor dieselben Fonds, von denen heute sechs mit einem Agio von über 40 % aufwarten. Dazu gehören der Streetbox Real Estate Fund mit einem Agio von 42,6 %, der Swisscanto IFCA (+45,6 %) und der CS Ref Siat (+45,9 %, Septemberrekord). In den letzten Wochen ist auch dem UBS «Sima» das Comeback in diesen illustren Club gelungen. Der äusserst liquide Fonds mit einer Marktkapitalisierung von fast 11 Milliarden Franken – und damit einem Gewicht von über 16 % im Index – weist mittlerweile ein Agio von 41,6 % auf. Auch zwei weitere UBS-Fonds haben die 40-Prozent-Marke geknackt: der UBS Direct Residential mit einem Agio von 43,1 % und der UBS Swiss Residential Anfos mit 40,4 %.
Nicht minder beeindruckend: Weitere sechs Fonds weisen Agios von über 30 % auf. Ein zusätzlicher Beleg dafür, dass der Sektor solide und das Interesse der Anleger an indirekten Immobilienanlagen ungebrochen ist.