Nach wie vor viele unüberbaute Bauzonen in der Schweiz

Nach wie vor viele unüberbaute Bauzonen in der Schweiz

Immobilien 4 min Immoday

Die Fläche der Bauzonen in der Schweiz hat sich in den letzten fünf Jahren beinahe nicht verändert. Der Anteil der unüberbauten Bauzonen beträgt zwischen 10 und 16 % der Gesamtfläche. Damit hätte die Schweiz die Möglichkeit, weitere 1,6 Millionen Einwohner aufzunehmen.

Verdichtung ist in der Schweiz das Wort der Stunde. Das Land ist zersiedelt, Bauzonen sind knapp, und eine andere Lösung gibt es nicht. Im Prinzip ist das richtig. Aber sieht man sich die Zahlen einmal genauer an, stellt man fest, dass es in der Schweiz noch immer viele unüberbaute Bauzonen gibt. So lautet zumindest das Ergebnis eines kürzlich veröffentlichten Berichts des Bundesamts für Statistik (BFS), der nicht nur Aufschluss über die Grösse der Bauzonen gibt, sondern auch, wie sie über das ganze Land verteilt sind und wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt haben. «Mit diesen Daten zeigt unsere Studie, ob die Raumentwicklung in der Schweiz ihre Ziele erreicht hat, nämlich die Ausdehnung der Siedlungsflächen zu begrenzen und die Bebauung innerhalb des Siedlungsgebiets zu entwickeln», fasst das BFS zusammen.

 

Bebaute Zonen in den letzten 5 Jahren gleich bleibend 
 

Kurz gesagt: Diese Ziele wurden erreicht. Tatsächlich hat sich die Gesamtfläche der Bauzonen, wenn man sie nach denselben Grundlagen berechnet, von 2017 bis 2022 kaum verändert. «Die fünf wichtigsten Hauptnutzungen (Wohn-, Gewerbe-, Misch- und Kernzonen sowie Zonen für den öffentlichen Bedarf), die 93 % der gesamten Bauzonen ausmachen, nehmen die gleiche Fläche ein», erläutert das BFS. Genauer gesagt, ist die Fläche der genutzten und ungenutzten Bauzonen von 2017 bis 2022 um nur 1 % auf rund 234’000 Hektar gestiegen. 
 

Und noch genauer: Fast die Hälfte der Bauzonen sind Wohnzonen (46 %). Gewerbezonen, Mischzonen, Kernzonen und Zonen für öffentliche Zwecke machen zusammen einen etwa gleich grossen Anteil aus (45 %), wohingegen übrige Nutzungen eine geringe Rolle spielen (9 %).

 

Verdichtung ist eine Realität geworden
 

In den letzten fünf Jahren ist die Bevölkerung weiter gewachsen. Den Berechnungen des BFS nach ist seit 2012 die Zahl der Menschen, die in Bauzonen wohnen, von 7,4 auf 8,3 Millionen gestiegen. Das heisst, dass auf einer quasi gleichgrossen Fläche viel mehr Menschen leben. «Jeder Einwohner nutzt inzwischen weniger Fläche für seinen privaten und beruflichen Alltag als noch vor fünf Jahren. Im Durchschnitt benötigt ein Einwohner heute 282 m2 Bauzonenfläche gegenüber 291 m2 vor fünf Jahren und 309 m2 vor zehn Jahren.»
 

Logischerweise werden Neubauten heute grösser oder höher gebaut, um die Bauzonen besser zu nutzen. Das gilt sowohl für bereits bebaute als auch für neu bebaute Bauzonen, analysiert das BFS. Interessant ist, dass von den insgesamt 8,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz fast 8,3 Millionen (95 %) in einer Bauzone wohnen.

 

Unüberbaute Bauzonen machen zwischen 10 und 16 % der Gesamtfläche aus
 

Der Bericht des Bundesamts für Statistik deckt noch weitere interessante Fakten auf, zum Beispiel, dass der Anteil der unüberbauten Bauzonen zwischen 10 und 16 % der Gesamtfläche beträgt. Dies bedeutet einen leichten Rückgang in den letzten zehn Jahren; im Jahr 2012 betrug er zwischen 12 und 18 %. «Im Vergleich zur vorherigen Statistik wurde eine Fläche von 5300 bis 6800 Hektar bebaut.» Was etwas mehr als der Fläche der Stadt Bern entspricht.
 

Diese unüberbauten Bauzonen sind zwar gross, doch das Problem ist, dass sie oft schlecht gelegen sind, stellt das BFS fest. «Ihre schlechte Lage stellt sogar eine grosse Herausforderung für die Kantone und Gemeinden dar.» 
 

Zudem verfügt ein Grossteil dieser unüberbauten Gebiete nicht über eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Blicken wir noch einmal auf die Statistiken des BFS: Rund 45 % der Bauzonen in der Schweiz haben eine gute Verkehrsanbindung. Und diese Zahl steigt stetig. Doch in 32 % der Bauzonen ist die Anbindung an den öffentlichen Verkehr schlecht und in fast einem Viertel nur marginal oder gar nicht vorhanden.

 

Die Schweiz könnte noch 1,6 Millionen Menschen aufnehmen
 

Letztendlich handelt es sich bei diesen unüberbauten Zonen zu einem guten Drittel um Gewerbezonen. Ein kleineres Drittel setzt sich aus Wohn- und Mischzonen zusammen. 

Darüber hinaus liegt fast die Hälfte der aktuell unüberbauten Bauzonen in städtischen Gebieten, etwas mehr als ein Viertel in Stadtrandgebieten und ein Viertel in ländlichen Gebieten.
 

Kommen wir abschliessend noch einmal auf die Berechnungen des BFS zurück: «Angenommen, die bisher unüberbauten Bauzonen würden vollständig mit denselben Dichten wie heute genutzt. Dann böten sie Platz für 0,9 bis 1,6 Millionen zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner.» Bei dem Tempo, in dem die Bevölkerung derzeit wächst, würde uns das eine Atempause von gut zwanzig Jahren verschaffen. Was allerdings nicht viel ist. Danach wird die einzige Lösung darin bestehen, noch mehr zu verdichten.
 

Olivier Toublan, Immoday

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