Auf dem Walliser Immobilienmarkt stiegen die Preise 2024 stärker an als im Landesdurchschnitt. Im Vergleich zu den Nachbarkantonen bleiben die Walliser Immobilien jedoch relativ erschwinglich. Gemäss den Prognosen der WKB werden die Preise und Mieten 2025 weiter steigen.
Die Walliser Kantonalbank (WKB) hat kürzlich eine Studie zum Immobilienmarkt im Kanton Wallis veröffentlicht. Es scheint, dass nach zwei Jahren der Stagnation wieder Bewegung in den Markt gekommen ist, denn 2024 haben die Preise und die Mieten angezogen, mehr sogar als im schweizerischen Durchschnitt: Die Eigentumswohnungen wurden 6,1% und die Einfamilienhäuser 3,4% teurer (Waadt: +1,1%, Kanton Bern: +1,4%, Schweiz: 2%).
Mit etwas Abstand betrachtet, ergibt sich allerdings ein anderes Bild, denn das Wallis verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren einen klar unterdurchschnittlichen Immobilienpreisanstieg. Er betrug 23% bei den Eigentumswohnungen (Schweiz: +35%) und 35% bei den Einfamilienhäusern (Schweiz: +43%).
Deshalb beurteilt die WKB die Walliser Immobilien weiterhin als erschwinglich. Im Durchschnitt kostete ein Einfamilienhaus im Jahr 2024 1,275 Millionen Franken, in Bern waren es 1,44 Millionen Franken und im Kanton Waadt 1,92 Millionen Franken.
2025: geringerer Anstieg der Mieten erwartet
Bei den Renditeobjekten ist die Situation mehr oder weniger gleich. Gemäss der WKB sank deren Leerstandsquote zwischen 2023 und 2024 von 1,7% auf 1,4%. Damit liegt sie unter dem als optimal angesehenen Wert von 1,9%. Diese Angebotsknappheit schlägt sich auch in einer kürzeren Insertionsdauer nieder: 2021 wurde eine Wohnung noch während durchschnittlich 65 Tagen auf dem Markt angeboten, während es im 2. Quartal 2024 nur noch 41 Tage waren. Diese Situation führte im Wallis und in der gesamten Schweiz zu einem Anstieg der Angebotsmieten, der im 3. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr je 7,3% betrug.
Wie die WBK versichert, könnte sich die Situation in den nächsten Monaten entspannen, denn inzwischen ist eine Erholung der Bautätigkeit zu erkennen. Die Zahl der Baubewilligungen für Mehrfamilienhäuser lag im 3. Quartal nämlich um 17% über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die WKB erwartet, dass die Angebotsmieten 2025 weiter steigen werden, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie 2024.
Uneinheitliche Entwicklung bei den Büros
Die Büromieten blieben 2024 stabil, was im Vergleich mit dem Rest der Schweiz, wo sie in den letzten Monaten gesunken sind, gar nicht so schlecht ist. Im Zehnjahresvergleich ist bei den Mietpreisen für Büroflächen im Wallis sogar ein leichter Anstieg zu verzeichnen, während der schweizweite Durchschnitt rückläufig war. Die WKB warnt aber, dass auch der Walliser Aufwärtstrend aufgrund der Volatilität mit Vorsicht zu interpretieren ist.
Wir alle kennen die gegensätzlichen Probleme, mit denen der Büroimmobiliensektor konfrontiert ist: Einerseits werden viele neue Arbeitsplätze geschaffen, andererseits verbreiten sich Telearbeit und Homeoffice. Laut WKB werden im Wallis die freien Büroflächen dank Beschäftigungswachstum und begrenztem Neubauangebot weiterhin gut absorbiert. Das zeigt sich an der Angebotsquote, die im Wallis mit 2% deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 6% liegt.
Redaktion-Immoday