Vergleicht man den Anstieg der Immobilienpreise in der Schweiz in den letzten zehn Jahren mit demjenigen in den grossen Städten der Welt, so ist man von Rekordwerten weit entfernt. Unter Berücksichtigung des Lohnniveaus in der Schweiz bleiben die Immobilien in den Schweizer Grossstädten erschwinglich.
Die UBS hat soeben ihren jährlichen Global Real Estate Bubble Index veröffentlicht. Dieser enthält einige interessante Zahlen, die das Wachstum der Schweizer Immobilienpreise in das richtige Licht rücken. Analysiert man die Zahlen der letzten zehn Jahre für die grössten Städte der Welt, so stellt man fest, dass die höchsten realen Preissteigerungen (annualisiert) in Miami (7,5%), Amsterdam (5,8%) und Tokio (5,3%) zu verzeichnen waren.
Der starke Preisanstieg in Zürich, von dem in den letzten Monaten immer wieder die Rede war, ist also zu relativieren. Er betrug in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt lediglich 3,4%. In Genf waren es gerade einmal 1,1%. Für die Investoren ist dies angesichts des Preisrückgangs, der in den letzten drei Jahren zu beobachten war, keine Überraschung.
Diese langfristige Sicht hält auch einige Überraschungen bereit, da beispielsweise die Millionenstadt London in den letzten zehn Jahren einen durchschnittlichen Preisrückgang von 0,9% verzeichnet hat. Dasselbe gilt für Hongkong, wo die Preise in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 12% sanken und in den letzten zehn Jahren um 0,2% nachgaben. In diesem Zeitraum war der stärkste Rückgang in São Paulo (-2,5%) und in Dubai (-1,3%) zu verzeichnen – obwohl sich die Immobilienpreis in den letzten 12 Monaten erholt haben, insbesondere in Dubai mit einem Anstieg um 16%.
Hongkong: für den Kauf einer Wohnung 22 Jahre Arbeit erforderlich
Im Bericht der UBS ist eine weitere Zahl sehr interessant, nämlich wie viele Jahre ein durchschnittlicher Angestellter arbeiten muss, um sich eine 60 Quadratmeter grosse Wohnung in der Nähe des Stadtzentrums kaufen zu können. In San Francisco, Miami oder Madrid genügen im Durchschnitt 5 Jahre, in Genf sind es 7 und in Zürich – wie in New York – sind es 8 Jahre. In Paris muss man 13 Jahre, in Tokio 14 Jahre und in Hongkong – und das ist ein Rekord – 22 Jahre arbeiten, um sich eine Wohnung leisten zu können.
Wie teuer eine Liegenschaft ist, lässt sich aber auch auf andere Art schätzen, nämlich anhand ihrer Rentabilität. Zum Beispiel: Wie lange muss man ein Objekt vermieten, um es abzubezahlen. Und hier sieht es ganz anders aus. Während Miami und Dubai immer noch gut dastehen, da 15 Jahre ausreichen, bilden die Schweizer Grossstädte die Schlusslichter. In Genf muss man eine Wohnung 39 Jahre vermieten, um sie abzubezahlen, in Zürich deren 41: Das ist ein Rekordwert unter den von der UBS analysierten Städten.
Zu behaupten, dass die Mieten in den Schweizer Grossstädten im Vergleich zum Preis der Immobilien zu niedrig sind, so weit wollen wir dann doch nicht gehen.
Rédaction - Immoday.ch