Beezi schafft eine Abwandlung des Coworking, für industrielle Aktivitäten

Beezi schafft eine Abwandlung des Coworking, für industrielle Aktivitäten

Aktuell 5 min Olivier Toublan

Ende September wurde in der Nähe von Lausanne ein neues, recht originelles Immobilienkonzept, welches das Konzept des Coworking aufgreift, eingeweiht. Jedoch ist das von Varia Swiss Realtech Properties entwickelte Prinzip auf industrielle Aktivitäten ausgerichtet. Es dürfte für Investoren, die nach Diversifizierung suchen, interessant sein und verspricht eine Rendite von rund 5 %.

Eine Variation des Coworking-Konzepts, die nicht Büros, sondern industrielle Aktivitäten vereint – in der Theorie klingt das nach einer guten Idee. Aber ist es in der Praxis auch machbar und ist diese Art von Operation für Investoren wirtschaftlich interessant? Bald werden wir es wissen, denn seit einigen Wochen gibt es nun einen solchen Raum. Er heisst Beezi und wurde Ende September in Tolochenaz, in der Nähe von Lausanne, eröffnet. Wir sprechen darüber mit Diana Oblak, der Geschäftsführerin von Stoneweg Schweiz, die hinter diesem erstaunlichen Projekt steht. Verläuft alles nach Plan, soll es nur das erste non mehreren Projekten sein. In der Schweiz und vielleicht sogar im Ausland.

Diana Oblak, fangen wir am Anfang an. Was ist Beezi?

Ganz einfach ausgedrückt ist es ein innovatives Konzept für gemeinsam genutzte Räume, die potenzielle Synergien und den Austausch für Handwerker und Kleingewerbe fördern. Ein moderner Raum, der es Unternehmen ermöglichen soll, Arbeit und gutes Leben miteinander zu verbinden. Aber wir teilen nicht nur Räume, sondern auch digitalisierte Dienstleistungen sowie Orte der Entspannung und des Austauschs, wie Fitnessräume oder Restaurants.

Ist das für Industrieunternehmen wirklich sinnvoll?

Es ist sogar unerlässlich geworden! Es wird immer schwieriger, die junge Generation für Industriearbeitsplätze zu gewinnen. Auch in diesem Sektor muss eine gewisse Lebensqualität am Arbeitsplatz geboten werden, wie Gemeinschaftsräume, in denen man sich in Ruhe und informell austauschen kann oder Dienstleistungen, die einem das Leben erleichtern. Eigentlich nichts Neues, da Tech-Unternehmen dies schon lange verstanden haben. In der Industrie war es jedoch noch nicht der Fall. Dabei sind die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in Bezug auf die Qualität des Arbeitslebens letztlich identisch.

Wie sieht Beezi konkret aus?

Es ist ein grosses, modernes Gebäude, das den neuesten Nachhaltigkeitsstandards entspricht: mit baumbestandenen Innenhöfen, den bereits erwähnten Gemeinschaftsräumen und somit auch Räumen, die von Unternehmen gemietet werden können. Das Gebäude erstreckt sich über 10.’000 m², wobei etwa 10 % für Gemeinschaftsflächen vorgesehen sind.

Unternehmen, die nur in Büros arbeiten, zusammenleben zu lassen, ist einfach, aber Industrieunternehmen? Wie können ein Maschinenhersteller und eine Bäckerei nebeneinander existieren?

Wir beschränken uns auf das, was wir als Leichtindustrie bezeichnen, wie Medtech, Biotech, Labore zur Herstellung von Lebensmitteln, kurzum jede Art von Industrie, die keine schwere Umweltverschmutzung verursacht, die andere Mieter beeinträchtigen könnte. Alle sollen in guter Nachbarschaft leben können. Unser Ziel ist es, innovative Unternehmen zusammenzubringen, um, wenn sich die verschiedenen Mitarbeitenden in den Gemeinschaftsräumen begegnen und aufeinandertreffen, einen Nährboden für Ideen und deren Entwicklung zu schaffen.

Und das funktioniert? Haben Sie schon Mieter?

Im Moment haben wir zwei: Durrer Technik, ein Unternehmen, das Luftverteilungssysteme herstellt und L'Artisan gourmand, ein Bäcker, Konditor und Chocolatier. In der Zwischenzeit sind unsere Marketingteams dabei, mehrere Verträge abzuschliessen, die bis Ende des Jahres unterzeichnet werden sollen.

Wie hoch ist der Mietpreis?

Wir liegen zwischen 220 Franken und 240 Franken pro Jahr pro Quadratmeter, je nach Lage und genutzter Fläche, die mindestens 200 m2 betragen muss. Dieser Preis beinhaltet natürlich die Nutzung der Gemeinschaftsflächen und alle Dienstleistungen, die das Gebäude anbietet.

Alles in allem: Wie viele Mieter hätten Sie gerne?

Ein Dutzend, verteilt auf unterschiedlich grosse Flächen, wäre perfekt.

Ich kann mir vorstellen, dass solche modernen und effizienten Arbeitsräume für die Industrie interessant sind. Aber wie sieht es für Investoren aus?

Die Firma Varia Swiss Realtech Properties, die zu Stoneweg & Decalia gehört, hat das Projekt vor nunmehr drei Jahren ins Leben gerufen. Sie ist eine Investmentgesellschaft, die sich auf Industrie- und Logistikimmobilien spezialisiert hat und derzeit ein Portfolio von ca. 400 Millionen Franken an realisierten Immobilien und ca. 500 Millionen Franken an geplanten Immobilien verwaltet. Sie ist eine Aktiengesellschaft, deren Hauptaktionäre Investoren wie Family Offices, Privatbanken oder Kantonalbanken sind.

Investoren, die welche Rendite erwarten können?

Seit unserer Gründung im Jahr 2019 haben wir eine Dividende zwischen 4 % und 4,5 % ausgeschüttet und die Rendite eines Projekts wie Beezi sollte bei etwa 5 % liegen.

Sie sind eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft. Wie kann man investieren?

Wir führen regelmässig Kapitalerhöhungen durch, die von unseren bestehenden Aktionären gezeichnet werden. Aber natürlich gibt es immer Möglichkeiten für neue Aktionäre. Dafür genügt es, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Sie sind in das Geschäft mit Gewerbeimmobilien eingestiegen. Eine recht ungewöhnliche Nische. Ist das einfacher als Wohnimmobilien?

Nicht wirklich. Heutzutage ist es sehr schwierig geworden, Bauland zu finden, da die Industriegebiete bereits gut ausgelastet sind und niemand Logistik oder Industrie in seiner Nähe haben möchte. Dadurch sind die Preise, wie bei Wohnimmobilien, in letzter Zeit stark gestiegen.

Was Sie aber nicht davon abhalten wird, die Beezis zu vermehren, wenn ich das richtig verstanden habe.

Tatsächlich ist das Projekt in der Schweiz entstanden und wurde in Tolochenaz umgesetzt. Aber das ist nur der erste Schritt, denn Ende 2024 soll es einen Beezi in Genf geben, dann einen weiteren in Bern und im Aargau. Wir haben auch ein sehr grosses Projekt im Thurgau, wo Beezi Teil der Entwicklung eines neuen 100’000 m2 grossen Logistik- und Industrie-Hubs ist, der 2026 fertiggestellt sein soll.

Welche Investition werden diese Entwicklungen bedeuten?

Etwa 250 Millionen Franken. Wenn diese Umsetzungen in der Schweiz den gewünschten Erfolg haben, ist es möglich, dass wir anschliessend Beezi im Ausland über unsere Schwesterunternehmen in Europa und den USA entwickeln.

Olivier Toublan - Immoday.ch

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