![Fonds für Holzbauten wird nicht lanciert](/de/img/asset/aW1hZ2VzL25ld3Mvd29vZC1hcnRpY2xlLTIucG5n/wood-article-2.png?w=300&fit=crop&s=288eda7a02831176491048e9424bf4ea)
Der Sustainable Real Estate Wood hätte der erste Schweizer Immobilienfonds mit Schwerpunkt auf neuen Holzbauten werden sollen. Nun lässt er auf sich warten. Das vorgesehene Startvolumen für die Lancierung wurde nicht erreicht.
Das Universum der nachhaltigen Immobilienfonds wird nicht um einen Fonds reicher: Der Sustainable Real Estate Wood wird nicht lanciert. Die Entscheidung fiel am Freitag, dem 17. Januar, nach Ablauf der Zeichnungsfrist, die am 25. November begonnen hatte, mit dem Ziel, zwischen 50 und 100 Millionen Franken aufzunehmen. Mit diesem Kapital hätten Mehrfamilienhäuser vorwiegend aus Holz gebaut werden sollen.
«Das Konzept eines nachhaltigen Fonds mit Schwerpunkt Schweizer Wohnimmobilien in Holzbauweise stösst bei den angesprochenen qualifizierten Anlegern auf grosses Interesse. Jedoch sind die Anleger im derzeitigen Marktumfeld sehr zurückhaltend mit Investitionen in neue Fonds mit Fokus auf Neubauten», erklärt Marco Scheurer, der Geschäftsführer der Sustainable Real Estate AG.
Verbindliche Frist
Haben sich die potenziellen Investoren, die an solide Immobilienanlagen gewöhnt sind, etwa von der Unsicherheit abschrecken lassen, mit der das Projekt behaftet ist? «Die Idee und die Strategie wurden begrüsst», widerspricht der Geschäftsführer, «aber ein Immobilienfonds mit Neubauten (egal ob aus Holz oder Beton) bedeutet, dass ein Investor in den ersten rund 24 Monaten bis zur Fertigstellung der Neubauten auf Mieteinnahmen verzichten muss, da in dieser Zeit keine Mieteinnahmen erzielt werden können.»
Und alternative Investments, die sofort rentabel sind, gibt es zuhauf. «Im aktuellen Umfeld können institutionelle Anleger kotierte Immobilienfonds und/oder Anlagestiftungen in bestehenden Kollektivanlagen – ohne Warteliste oder Ausgabekommission – an der Börse kaufen und sie erhalten ab der ersten Minute eine Ausschüttung und können an der Wertentwicklung partizipieren. Dies ist und war der Hauptgrund dafür, dass nicht genügend Kapital für die Lancierung aufgenommen werden konnte. Es hat also nichts mit einem möglichen Ausgangsportfolio oder einer Skepsis gegenüber dem Holzbau zu tun», erläutert Marco Scheurer.
Alle guten Dinge sind drei?
Die Auflegung des Sustainable Real Estate Wood ist nun zum zweiten Mal gescheitert. Ende 2023 – in einer Schwächephase der Märkte – war bereits ein Versuch fehlgeschlagen. Der dritte Versuch könnte der richtige sein, sofern der Zeitpunkt weise gewählt wird. «Wir haben noch nicht entschieden, wann wir einen neuen Anlauf wagen werden», meint Marco Scheurer. «Wir werden das Vorhaben vorläufig sistieren, um einen neuen Anlauf zu nehmen, wenn sich das Umfeld geändert hat.»
Im Grossen und Ganzen wird sich der finanzielle Nährboden für derartige Initiativen erst verbessern, wenn sich die Denkweise und die Regulierung ausreichend geändert haben, um Anreize für grüne Geldanlagen zu schaffen. «Leider spielt Nachhaltigkeit in den Augen der Investoren bei Immobilieninvestitionen in der Schweiz noch keine wichtige Rolle», bedauert Marco Scheurer. «Es gibt keinen regulatorischen Druck, sich speziell für diese Art von Investitionen zu interessieren, und daher gibt es auch keinen ‹zusätzlichen› Bonus, der uns geholfen hätte.» Zumindest vorerst.
Redaktion-Immoday