Jean-Jacques Morard, CEO von de Rham: «Eine gute Immobilienverwaltung ermöglicht es dem Eigentümer, die finanzielle Leistung seines Gebäudes zu maximieren»

Jean-Jacques Morard, CEO von de Rham: «Eine gute Immobilienverwaltung ermöglicht es dem Eigentümer, die finanzielle Leistung seines Gebäudes zu maximieren»

Immobilien 6 min Immoday

Wer eine Immobilienverwaltung nur nach dem Kriterium der Gebühren auswählt, wie es einige Eigentümer mittlerweile machen, geht das Risiko ein, es mit einer weniger kompetenten Struktur zu tun zu haben, und verzichtet somit auf die Möglichkeit, die Rendite seiner Gebäude zu optimieren. Die Erläuterungen von Jean-Jacques Morard, CEO der Immobilienverwaltung de Rham.

Harte Zeiten für Immobilienverwaltungen, da der Druck der Eigentümer auf die Verwaltungsgebühren immer grösser wird. Dies hat die Immobilienverwaltungen dazu gezwungen, ihre Umsätze nach unten zu korrigieren, was für sie mitunter erhebliche Gewinneinbussen bedeutet.

Auf den ersten Blick könnte dies als eine vernünftige Verwaltungsentscheidung der Eigentümer angesehen werden. Doch dieser Druck auf die Gebühren erweist sich langfristig als Fehlkalkulation.

Das ist zumindest die Meinung von Jean-Jacques Morard, CEO der Immobilienverwaltung de Rham, einer der grössten und ältesten in der Romandie. Er spricht hier auch als Vizepräsident der SVIT Schweiz, dem Schweizer Verband der Immobilienwirtschaft, der unter anderem die Interessen der Immobilienverwaltungen vertritt.

Jean-Jacques Morard, Sie bedauern den Druck der institutionellen Eigentümer auf die Immobilienverwaltungen, aber das gehört doch dazu, oder? Jeder übt Druck auf seine Lieferanten aus.

In der Tat haben wir in letzter Zeit einen enormen Druck seitens der institutionellen Eigentümer auf die Tarife festgestellt. Dadurch können sie zwar kurzfristig Geld sparen, aber langfristig gesehen, ist dies eine Fehlkalkulation ihrerseits.

Wirklich?

Eine Senkung der Tarife wird sich unweigerlich irgendwann auf die Qualität der Dienstleistungen und damit auf die Verwaltung und Instandhaltung der Gebäude auswirken. Dies wird sich letztlich auch auf den Wert des Immobilienbestands niederschlagen. Wie dem auch sei, auf lange Sicht könnten sich diese Einsparungen als schädlich erweisen. Dies gilt umso mehr für institutionelle Investoren, die ihren Immobilienbestand in der Regel sehr langfristig in gutem Zustand halten möchten und ihn daher sorgfältig pflegen müssen, damit sein Wert nicht sinkt.

Wie sieht die traditionelle Struktur Ihrer Tarife aus?

Immobilienfonds beauftragen in der Regel eine Fondsleitungsgesellschaft mit der Verwaltung ihrer Bestände, die für ihre Tätigkeit ein Honorar erhält. Dieses beträgt etwa 6 % der Mieteinnahmen und soll die gesamten Kosten für die Verwaltung der Immobilien decken. Lange Zeit wurde dieser Tarif zu etwa zwei Dritteln der Immobilienverwaltung zugewiesen, da unsere Kosten hoch waren und wir einen grossen Bedarf an Arbeitskräften hatten, um die Aufgaben der Immobilienverwaltung zu erfüllen. Der Rest entfiel auf das Fondsleitungsteam, eine schlankere Struktur, die sich hauptsächlich um die finanzielle Verwaltung des Bestands kümmert und daher weniger Kosten hat als wir, die Immobilienverwaltung.

Und dieses Gleichgewicht hat sich also verändert?

In der Tat versuchen die Fondsleitungen heute, ihre eigenen Honorare zu erhöhen, was automatisch zur Verringerung der Mittel für die Immobilienverwaltungen führt. Das Problem ist, dass wir irgendwann nicht mehr in der Lage sein werden, unsere Kosten zu decken, und dann müssen wir möglicherweise Aufträge ablehnen.

Wenn Sie diesen Druck auf Ihre Honorare bedauern, sprechen Sie in Ihrem eigenen Interesse, was nicht weiter verwunderlich ist.

Nicht nur. Für uns ist die Vorgehensweise dieser Eigentümer umso unverständlicher, als sich durch die Senkung unserer Honorare nicht wirklich Geld einsparen lässt. Im Gegenteil, wir sind davon überzeugt, dass eine gute Verwaltung die Rendite eines Gebäudes steigern kann, indem sie sowohl auf die Erträge als auch auf die Kosten einwirkt. Dafür müssen die Mitarbeitenden der Immobilienverwaltung, die sich konkret und physisch um die Gebäude kümmern, jedoch motiviert, professionell und kompetent sein. Das bedeutet, dass sie gut ausgebildet und angemessen bezahlt werden müssen.

Was bietet zum Beispiel eine gute Hausverwaltung?

Beginnen wir mit den Einnahmen, hauptsächlich den Mieten. Qualifizierter Mitarbeitende einer Immobilienverwaltung verfügen über sämtliche notwendigen Kenntnisse, um den Mietspiegel eines Gebäudes aufzuwerten und sein Potenzial voll auszuschöpfen.

OK, aber wie sieht das konkret aus?

Eine gute Verwaltung verfolgt beispielsweise aufmerksam die Marktentwicklung. Dadurch kann sie jedes Mal, wenn eine Immobilie frei wird, die Miete optimieren, vielleicht nach einer leichten Renovierung. So kann man verhindern, dass dem Eigentümer Einnahmen entgehen. Natürlich ist das mit mehr Aufwand verbunden, als die Immobilie einfach zur Vermietung anzubieten, ohne die Miete zu ändern. Darüber hinaus wird eine gute Verwaltung auf eine proaktive Handhabung der Immobilie achten, um Leerstandszeiten zu vermeiden. Zum Beispiel, indem sie sofort handelt, wenn ihr eine Kündigung des Mietvertrags mitgeteilt wird. Denn je länger der Leerstand zwischen zwei Mietern dauert, desto grösser ist der Rückgang der Mieteinnahmen.

Wie sieht es mit den Nebenkosten aus?

Die Nebenkosten betragen je nach Art und Alter der Immobilie zwischen 15 % und 25 % der Mieteinnahmen. Durch eine Optimierung der Nebenkosten können erhebliche Einsparungen erzielt werden. Eine gute Verwaltung wird die Nebenkosten eines Gebäudes regelmässig analysieren, um sie zu optimieren und Verluste zu verhindern.

Auch hier stellt sich die Frage: Was bedeutet das konkret?

Wenn zum Beispiel ein und dasselbe Problem immer wieder auftritt, wird eine gute Verwaltung nach der Quelle dieses Problems suchen, um es endgültig zu beheben. Eine weniger engagierte Verwaltung wird jedes Mal einfach einen Reparaturbetrieb beauftragen. Eine gute Verwaltung wird sich immer fragen, ob sie nur warten und reparieren soll oder ob sie drastischer eingreifen muss. In diesem Fall wird sie auch die Ausschreibungen sorgfältig handhaben, um das Geld des Eigentümers nicht unnötig auszugeben.

Ich verstehe Ihre Argumente gut, aber am Ende wird die Reparatur oder der Austausch einer Waschmaschine in der Waschküche nicht zu grossen Einsparungen für den Hausbesitzer führen.

Denken Sie daran, dass kleine Bäche grosse Flüsse ergeben. Wir haben derzeit 21000 Mietobjekte, wir schliessen jedes Jahr zwischen 2500 und 3000 neue Mietverträge ab. Das sind viele kleine Bäche und ein wirklich grosses Potenzial zur Optimierung der Einnahmen, das sich letztendlich auf mehrere Millionen Franken beläuft.

Mit den neuen Verwaltungssystemen können Sie mit weniger Personal als früher effizienter arbeiten. Rechtfertigt das nicht Ihrerseits eine Senkung Ihrer Gebühren?

Das ist in der Tat das Argument der institutionellen Eigentümer. Sie sind der Meinung, dass man mit den neuen Verwaltungsinstrumenten Personal einsparen kann, aber man darf nicht vergessen, dass uns diese neuen Systeme gleichzeitig dazu zwingen, Spezialisten einzustellen, die viel mehr kosten. Am Ende werden wir vielleicht weniger Leute beschäftigen, aber es gibt keine wirklichen Einsparungen bei der Lohnsumme. Dies gilt umso mehr, als einige unserer institutionellen Kunden die Immobilienverwaltungen mittlerweile dazu verpflichten, mit ihrem eigenen internen Verwaltungssystem zu arbeiten. Auf den ersten Blick ist das kein Problem, aber es erfordert von uns, unsere Teams in unterschiedlichen Systemen zu schulen, was wiederum Zeit und Geld kostet sowie besondere Fähigkeiten erfordert.

Hören die institutionellen Eigentümer auf diesem Ohr?

Wir versuchen, unseren Kunden klarzumachen, dass eine ausgewogene Verteilung der Gebühren, die der tatsächlich von jedem Einzelnen geleisteten Arbeit entspricht, unerlässlich ist, wenn man weiterhin qualitativ hochwertige Leistungen erbringen möchte, die für den Eigentümer einen doppelten positiven Effekt haben, indem sie einerseits die Einnahmen erhöhen und andererseits die Kosten senken. Hoffen wir, dass unsere Partner unsere Argumente akzeptieren. Denn schliesslich wird eine gute Verwaltung immer darauf bedacht sein, die Interessen des Eigentümers zu wahren, den reibungslosen Betrieb der Immobilie nicht zu gefährden und somit deren Wert zu steigern.

Olivier Toublan - Immoday

Diesen Artikel teilen auf:


Disclaimer

Mit der Aktivierung des Schaltfeldes am Ende des vorliegenden Haftungsausschlusses (Disclaimer) bestätigt der Benutzer ausdrücklich, dass er die Kriterien für die oben getroffene Auswahl erfüllt sowie den vorliegenden Disclaimer gelesen und verstanden hat und die darin enthaltenen Bestimmungen akzeptiert.

Der Benutzer bestätigt, verstanden zu haben, dass die Informationen zu den in diesem Bereich der Website veröffentlichten Wertpapieren ausschliesslich schweizerische Emittenten betreffen, die nicht zwingend durch die FINMA (Eidgenössische Finanzmarktaufsicht) genehmigt wurden, weshalb sie in diesem Fall keinen nicht qualifizierten Anlegern in der Schweiz oder von der Schweiz aus angeboten bzw. verteilt werden dürfen.

Einige in diesem Bereich der Website veröffentlichte Kollektivanlagen unterstehen nicht der Aufsicht der FINMA, weshalb die Anleger in diesen Fällen nicht durch das KAG (Kollektivanlagengesetz) geschützt sind. Der Inhalt dieses Bereichs der Website dient ausschliesslich zu Informationszwecken. Obwohl Immoday alle geeigneten Massnahmen ergreift, um die Richtigkeit der Informationen zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung zu gewährleisten, kann weder eine explizite noch implizite Sicherheit oder Garantie für die Richtigkeit, Zuverlässigkeit oder Vollständigkeit der Informationen gegeben werden.

Die veröffentlichten Informationen, insbesondere die Preis- sowie die Kurs-Angaben, entsprechen keiner Aufforderung, keinem Angebot und keiner Empfehlung, (i) Wertpapiere zu kaufen, zu verkaufen, zu zeichnen oder zurückzugeben oder (ii) Transaktionen durchzuführen, eine besondere Geschäftsstrategie umzusetzen oder sich an einer solcher zu beteiligen oder Rechtsgeschäfte jeder Art ab- oder auszuschliessen. Die vorliegende Website und ihre Inhalte sowie die über die Website zugänglichen Elemente entsprechen in Ermangelung einer ausdrücklichen Angabe in einem Dokument, das über die Website zugänglich ist, ebenfalls keinem Emissionsprospekt im Sinne der Artikel 652a bzw. 1156 des schweizerischen Obligationenrechts sowie keinem vereinfachten Prospekt im Sinne von Artikel 5 KAG (Kollektivanlagengesetz).

Schliesslich stellt die vorliegende Website weder eine Vertriebsplattform noch eine Handelssystem dar. In diesem Sinne untersteht die Gesellschaft Immoday nicht der Aufsicht der FINMA, weshalb sie keine Zulassung seitens der FINMA oder die Zulassung irgendeiner anderen Behörde oder autorisierten Institution benötigt.

Die auf dieser Website zur Verfügung gestellten Informationen richten sich ausschliesslich an Anleger mit Geschäftssitz, Niederlassung oder Domizil in der Schweiz. Sie richten sich nicht an Personen, die einer Gesetzgebung unterworfen sind, die ihnen den Zugang zu diesem Bereich aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit, ihres Domizils oder aus jedem anderen Grund untersagt. Sollten diese Einschränkungen auf den Besucher/Benutzer dieser Website (insbesondere als Anleger) zutreffen, besteht für diesen kein Recht auf Zugang zu diesen Informationen.

Dieser Bereich der Website richtet sich insbesondere nicht an Personen mit Wohnsitz in den USA, in den Hoheitsgebieten der USA, den Kaimaninseln sowie nicht an Staatsangehörige der USA. Mit dem Aufruf der Immoday-Website bestätigt der/die Besucher(in)/Benutzer(in) der Website von Immoday, dass er/sie (hier insgesamt als „Besucher/Benutzer“ bezeichnet) weder Staatsangehörige/-r der USA ist noch seinen/ihren Wohnsitz in den USA führt («US Person»).

Stimmt der Besucher/Benutzer dem vorliegenden Disclaimer nicht zu oder versteht er ihn nicht, sollte das nachstehende Schaltfläche zwecks Ablehnung aktiviert werden; es ist dann nicht gestattet, diesbezüglich fortzufahren und die Website (weiterhin) aufzurufen.

Ich bestätige, dass ich die Bestimmungen des vorliegenden Haftungsausschlusses gelesen sowie verstanden habe und stimme diesen zu.

Ich lehne ab

Ich habe den vorliegenden Haftungsausschluss und seine Bestimmungen gelesen und ich stimme nicht zu, oder ich habe diese nicht verstanden bzw. möchte die Website aus anderen Gründen nicht mehr aufrufen.

Newsletter abonnieren


Choose Your Language