361 Millionen Franken an Fördergeldern für Nachhaltigkeit im Jahr 2021

15/11/2022

Olivier Toublan

Immoday

3 min

 

Das Gebäudeprogramm des Bundes kann ein Rekordjahr vermelden: 2021 wurden Fördermittel in Höhe von rund 361 Millionen Franken an nachhaltige Sanierungs- und Neubauprojekte ausbezahlt. Der Grossteil entfiel dabei auf die Wärmedämmung.

 

Die Sanierung von Gebäuden zur Steigerung von deren Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch bisweilen fehlen die Zahlen, um das wahre Ausmass des Phänomens zu erfassen. Mit Interesse wurde daher Kenntnis genommen von den neuesten Daten, die im Rahmen des Gebäudeprogramms des Bundes veröffentlicht wurden: 2021 bezahlten die Kantone insgesamt 361 Millionen Franken (+62 Millionen Franken gegenüber 2020) an Sanierungs- und Neubauprojekte aus – so viel wie noch nie seit Bestehen des Programms. 

 

Grossteil der Fördergelder für Wärmedämmung  
 

Schaut man sich die Zahlen im Detail an, überrascht es kaum, dass der Grossteil dieser Fördergelder, d. h. 126 Millionen Franken, in Wärmedämmprojekte floss. An zweiter Stelle folgen mit 106 Millionen Franken Haustechnikprojekte. Systemsanierungen seien mit 81,4 Millionen Franken gefördert worden, heisst es in der Medienmitteilung. 
 

Dank diesen Fördergeldern wurden 2021 rund 14 000 fossile Systeme durch Heizsysteme mit erneuerbarer Energie ersetzt, am häufigsten durch eine Wärmepumpe. «Über ihre Lebensdauer reduzieren die im Jahr 2021 dank Fördergeldern umgesetzten Massnahmen den Energieverbrauch des Schweizer Gebäudeparks um 6,5 Milliarden Kilowattstunden und den CO2-Ausstoss um rund 1,8 Millionen Tonnen CO2», erklären die Experten. 
 

Zu guter Letzt erzielte das Gebäudeprogramm 2021 einen positiven Beschäftigungseffekt von 2300 Vollzeitäquivalenten zusätzlicher inländischer Wertschöpfung. 

 

Ein Tropfen auf den heissen Stein  
 

Das ist gut, aber immer noch ein Tropfen auf den heissen Stein: In der Schweiz könnten noch deutlich mehr Immobilien ihre Nachhaltigkeit verbessern. Die Experten weisen zu Recht darauf hin, dass Gebäude für rund 44 Prozent des Energieverbrauchs der Schweiz und einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Über eine Million Häuser sind nicht oder kaum gedämmt und damit energetisch dringend sanierungsbedürftig.  Zudem werden über die Hälfte der Schweizer Gebäude heute noch immer fossil oder elektrisch beheizt. «Mit dem seit 2010 bestehenden Gebäudeprogramm wollen Bund und Kantone den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks erheblich reduzieren. Das Gebäudeprogramm ist damit ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Energie- und Klimapolitik.» 

 

Fördergelder werden weiter zunehmen  
 

Wie geht es weiter? Der Aufwärtstrend wird sich fortsetzen. «Auch die Verpflichtungen für energetische Massnahmen, die in den nächsten fünf Jahren umgesetzt und ausbezahlt werden, erreichten 2021 mit 490 Millionen Franken einen neuen Höchstwert», so die Medienmitteilung. Der mit Abstand grösste Teil der Verpflichtungen betrifft Haustechnikprojekte, womit rund 18 700 fossile Heizungen ersetzt werden sollen. 
 

Der positive Trend zeigt sich auch an den höheren Förderbudgets für 2022. «Zusätzlich zu den kantonalen Mitteln (177 Millionen Franken bzw. +32% gegenüber 2021) hat der Bund im Jahr 2022 ungefähr 411 Millionen Franken in Form von Globalbeiträgen aus der CO2-Teilzweckbindung an die Kantone ausbezahlt», insgesamt also rund 600 Millionen Franken – auch das ist ein Rekordwert.
 

Olivier Toublan, Immoday