Kapitalerhöhungen in rascher Folge

Der Schweizer Markt für indirekte Immobilienanlagen hat sich in den letzten beiden Monaten zwar leicht abgekühlt, die Kapitalerhöhungen sind jedoch nicht weniger geworden. An die 15 wurden seit Anfang Jahr schon durchgeführt und für die nächsten Monate stehen bereits rund 15 weitere auf dem Programm. Insgesamt sollen mehr als 1,5 Milliarden Franken eingesammelt werden, die Börsengänge nicht mitgerechnet.

Die Abschwächung, die in den letzten zwei Monaten bei den kotierten Immobilienvehikeln zu beobachten war, scheint den Appetit der Anleger nicht gebremst zu haben. Es wurden weiterhin in rascher Folge neue Kapitalerhöhungen angekündigt, bei kotierten und nicht kotierten Fonds ebenso wie bei weniger bekannten Vehikeln wie den KmGK oder den Anlagegruppen.
 

Seit Jahresbeginn wurden bereits an die 15 Kapitalerhöhungen abgeschlossen, mit denen fast eine Milliarde Franken aufgenommen wurden. Rund 15 weitere sind jetzt schon für die zweite Jahreshälfte geplant, mit denen weitere 1,5 Milliarden Franken bei den Anlegern eingeworben werden sollen.
 

UBS Swiss Sima hat 213 Millionen Franken aufgenommen

Beschränkt man sich auf die wichtigsten Immobilienvehikel, also die kotierten und nicht kotierten Fonds, so sind die Kapitalerhöhungen von UBS Swiss Sima (213 Mio. CHF), von Immo Helvetic (76,4 Mio. CHF) und von Solvalor 61 (170 Mio. CHF) zu nennen, die in den letzten Wochen erfolgreich abgeschlossen wurden. Weiter dürfen hier auch der Akara Swiss Diversity Property Fund – er nahm rund 60 Millionen Franken auf (das Endergebnis wird erst in einigen Tagen veröffentlicht) – und La Foncière nicht fehlen. Letztere wird ihre Kapitalerhöhung von 100 Millionen Francs wahrscheinlich schon abgeschlossen haben, wenn Sie diese Zeilen lesen.
 

Mitte Juni betrug die allein von den kotierten und nicht kotierten Fonds am Markt aufgenommene Summe also schon fast 840 Millionen Franken. Das ist so viel wie im ganzen Jahr 2023!
 

Und nochmals: Die Kapitalerhöhungen der weniger bekannteren Vehikel, der KmGK wie Viager Swiss oder der Anlagegruppen, die im ersten Quartal recht aktiv waren, wurden in dieser Zahl nicht berücksichtigt.
 

Eine weitere wichtige Transaktion wurde ebenfalls erfolgreich abgeschlossen: die Zusammenlegung der drei AXA-Fonds zum AXA Real Estate Fund Switzerland.
 

In den nächsten Wochen stehen noch einige grosse Ereignisse an

Das ist jedoch noch nicht alles, auch für die kommenden Wochen ist noch Grosses geplant. Dazu gehören die Kapitalerhöhung des AXA Real Estate Fund Switzerland in Höhe von 280 Millionen Franken und vor allem die für Juli geplante Kapitalerhöhung des Fonds Swiss Life REF (CH) ESG Swiss Properties, der 650 Millionen Franken einsammeln will.
 

In allernächsten Zeit ist es aber der Börsengang des Helvetia (CH) Swiss Property Fund Ende Juni, der die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich zieht. Das Nettovermögen dieses Fonds beläuft sich derzeit auf etwas mehr als 800 Millionen Franken und er weist ein Agio von fast 7% sowie eine YTD-Performance von 6,3% auf.
 

Eigentlich war für Juni ein weiterer Börsengang geplant, dieser wurde aber eben verschoben, nämlich der Börsengang des Helvetica Swiss Opportunity Fund (Nettovermögen von 180 Mio. CHF, Disagio von 14 %). Dieser wird nun Ende 2024 durchgeführt und die Fusion der beiden in kommerzielle Immobilien investierten Helvetica-Fonds soll dann in der ersten Hälfte des Jahres 2025 erfolgen. Es wird sich zeigen, ob dieser Aufschub die Anleger zu überzeugen vermag.
 

Redaktion-Immoday