Zirkuläres Bauen – ein Gewinn auf ganzer Linie

Zirkuläres Bauen – ein Gewinn auf ganzer Linie

Nachhaltigkeit 3 min Immoday

Baumaterialien wiederzuverwenden ist zwar mit gewissen Einschränkungen verbunden, jedoch im Vergleich zum Recycling wesentlich ressourcenschonender. Die preisgekrönte Architektin und Pionierin für zirkuläre Baukultur Barbara Buser gibt einen Einblick.

Angesichts der in den letzten Jahren gestiegenen Preise für neue Baumaterialien und der teils sehr langen Lieferzeiten hat sich die Wiederverwendung von Baustoffen zu einer echten Alternative entwickelt. «Der Gebäudebestand sollte mit wiederverwendeten oder wiederverwendbaren Materialien aufgewertet werden», erklärte die vielfach ausgezeichnete Basler Architektin Barbara Buser bei einem Vortrag am 20. November an der Messe Architect@Work in Lausanne.

Die renommierte Fachmesse findet in zahlreichen europäischen Städten statt und wurde bereits 7-mal in Zürich organisiert. Dieses Jahr wurde nun die erste Ausgabe für die Westschweiz ins Leben gerufen, die ganz im Zeichen von Innovation stand.

In der Schweiz fallen gemäss den Daten des Bundesamtes für Umwelt aus dem Jahr 2020 jährlich über 17 Millionen Tonnen Abfälle aus dem Um- und Rückbau von Bauwerken an. Das umfasst auch hochwertige Materialien wie Bewehrungsstäbe, die sich laut dem Index des Schweizerischen Baumeisterverbands 2022 um 87% verteuert haben. Ganz zu schweigen von der grauen Energie, die sich durch die Wiederverwendung einsparen liesse.

Leuchtturmprojekt für zirkuläres Bauen

Wie sich mit wiederverwendeten Materialien bauen lässt, stellte Barbara Buser eindrucksvoll in Winterthur unter Beweis. Dort wurde eine alte Lagerhalle – der K.118 – nach allen Regeln der Kunst komplett renoviert und aufgestockt. Dabei sollte so viel gebrauchtes Baumaterial wie möglich verwendet werden. Dieses Leuchtturmprojekt wurde für seine nachhaltige Bauweise mit dem Global Holcim Award 2021 ausgezeichnet.

Die Herausforderung der Wiederverwendung bestand in der Materialsuche. Dies war ein zweijähriger Prozess. «Wir haben Listen erstellt und jedes aufgespürte Baumaterial wurde auf schadstoffhaltige Elemente hin untersucht», erzählte die Mitbegründerin des baubüro in situ. So wurde auch bei Strukturelementen wie Stahlträgern vorgegangen. Diese wurden von einem Ingenieur begutachtet, um die einwandfreie Qualität sicherzustellen.

Die Bilanz war mehr als zufriedenstellend. Der Anteil der wiederverwendeten Materialien liegt bei rund 70%. Ausserdem konnten 60% Treibhausgasemissionen eingespart werden. «Die Wiederverwendung von Baustoffen ist die effizienteste Strategie, um den CO2-Ausstoss zu senken. Mit Recycling erreicht man lediglich eine CO2-Ersparnis von 3 bis 5%, da dabei die Form zerstört wird», erklärte Barbara Buser. Das Projekt erwies sich als klare Win-win-win-Situation und zwar sowohl in wirtschaftlicher und ökologischer Sicht (Einsparung von 500 Tonnen CO2) als auch in gesellschaftlicher Hinsicht, da die Arbeit in der Schweiz blieb.

Engagement und Vernetzung

Die erfolgreiche Umsetzung eines Pilotprojekts ist das eine. Gleichzeitig muss sich diese Bauweise jedoch auch durchsetzen. Barbara Buser, die den Prix Meret Oppenheim für ihr Schaffen erhalten hat, setzt sich im Rahmen verschiedener Projekte für zirkuläres Bauen ein. So führte ihr Engagement unter anderem zur Gründung einer Bauteilbörse, des Think-Tanks Denkstatt und des Fachplanungsbüros Zirkular.

Bei der Wiederverwendung im Bauwesen wird der Verein Cirkla künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Mit seinem Projekt Innosuisse will der Verband günstigere Rahmenbedingungen schaffen. «Es reicht nicht einfach, ein Projekt ins Leben zu rufen. Man muss auch die rechtlichen Grundlagen schaffen, um den Wandel zu erleichtern», betonte die erfahrene Architektin. «Ich hoffe sehr, dass die Menschen angesichts des Klimanotstands reflektierter sind und Ausnahmen zulassen.»

Nunmehr geht es darum, wiederverwendbare Baumaterialien aufzubewahren. Dafür braucht es einen entsprechenden Lagerplatz. Die tatkräftige 70-Jährige hat bereits eine grosse Halle in idealer Lage ausfindig gemacht: «Wenn mich jemand dabei unterstützen kann, das Lager zu erwerben, melden Sie sich bei mir!»

Redaktion - Immoday

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