Porträt
Nach dem Erwerb eines Lizenziats an der Betriebs- und Volkswirtschaftlichen Fakultät der Universität Lausanne wird Jean-Louis Blanc Revisor bei Ernst & Young. Anschliessend spezialisiert er sich «eher zufällig» auf berufliche Vorsorge, weshalb er später den eidgenössischen Fachausweis für Personalvorsorge und danach den eidgenössischen Fachausweis für Sozialversicherungen erlangt. Im Jahr 2004 wird er zum Verwalter der Fondation en faveur du personnel de la Loterie romande ernannt. Seit 2005 ist er als Verwalter der Pensionskasse Bobst Mex tätig.
Jean-Louis Blanc ist ein viel beschäftigter Mann, denn neben seiner Haupttätigkeit ist er auch Sekretär des PRISMA-Stiftungsrates und Präsident des Stiftungsrates der Fondation Bois-Gentil, welche Alters- und Pflegeheime sowie psychosoziale Einrichtungen verwaltet.
Eines haben all diese Tätigkeiten gemeinsam: Man begegnet Menschen. «An einer betrieblichen Pensionskasse gefällt mir, dass man viele Menschen mit sehr unterschiedlichen Profilen trifft. An einem Tag einen Bankdirektor, am nächsten einen Mechaniker. Man begleitet diese Menschen ihr ganzes Leben lang. Das ist unglaublich abwechslungsreich und aufregend und man lernt wunderbare Menschen kennen», meint er.
Es erstaunt daher nicht, dass er das Ende des Lockdowns kaum noch abwarten kann, waren doch formelle und informelle Treffen – die seine Arbeit so bereichern – in dieser Zeit nicht wirklich möglich. Er hofft, dass die Gesellschaft an der Pandemie möglichst wenig Schaden genommen hat. «Ein ganz kleiner Teil der Immobilien, die wir direkt verwalten, sind Geschäftsimmobilien. Es war für mich in letzter Zeit nicht einfach, mit unseren Geschäftsmietern zu sprechen, die all ihre Ersparnisse verloren haben, weil sie ihre Geschäfte schliessen mussten.»
Beruflich stelle die nachhaltige Entwicklung, die künftig ein sehr wichtiges Thema in der Branche sein wird, die grösste Herausforderung für ihn dar. Was die direkten Immobilienanlagen betrifft, geht er diese Herausforderung jedoch pragmatisch an: «Wir müssen die Mieten niedrig halten, damit unsere Wohnungen attraktiv bleiben. Energieeffizienz ist wichtig, doch man muss pragmatisch bleiben. Es gilt, abzuwägen.» Bei indirekten Immobilienanlagen hingegen ist er anspruchsvoller: «Wir achten wirklich auf nachhaltige Entwicklung. Eine Verschärfung der Vorschriften wird mit Sicherheit kommen. Deshalb ist es besser, sich bereits heute für Investitionen in die «grünsten» Fonds zu entscheiden.»