Porträt
Jan Schneider hatte in seiner Karriere ein seltenes Glück: Als er 2010 zu Signa-Terre kam, konnte er bei Null anfangen und buchstäblich aus dem Nichts einen neuen Beruf schaffen, und zwar die Bauherrenunterstützung (BHU) in Energiefragen. Diese Tätigkeit hat sich im Laufe der Jahre entwickelt und ist heute bei allen grösseren Immobilienprojekten so gut wie unverzichtbar. «Als ich anfing, war ich allein, ich war sogar der erste Architekt, der von Signa-Terre eingestellt wurde, die vor allem Ingenieure beschäftigte. Wir hatten übrigens keinen einzigen Kunden für dieses neue Angebot», erinnert sich Jan Schneider. «Heute sind wir sechs Kollegen und unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt.»
Man muss sagen, dass Signa-Terre in diesem Bereich, nämlich dem Energieverbrauch von Gebäuden, sowohl in Bezug auf die Gebäudehülle als auch auf die technischen Anlagen, eine Vorreiterrolle übernommen hat. «Heute diskutiert niemand mehr die Notwendigkeit, nachhaltige Gebäude zu bauen und zu renovieren. Aber als wir anfingen, war das ein bis dahin unbekanntes Thema, an dem nicht viele Bauherren und Hausbesitzer interessiert waren.»
Worin besteht die BHU nun konkret? «In unserem Bereich Energie und Bauphysik ist es die Begleitung von Auftragnehmern und Bauherren während aller Etappen der Renovierung und des Baus eines Gebäudes, von den Vorstudien über alle Projektphasen bis hin zur Inbetriebnahme.»
Um diese Begleitung erfolgreich durchzuführen, muss man einerseits den Beruf des Architekten mit seiner zentralen Rolle als Koordinator aller Beauftragten und als Vertreter bei den Behörden ausüben können, andererseits muss man aber auch den Beruf der Ingenieure ausserordentlich gut kennen, die sich um die technischen Anlagen des Gebäudes kümmern werden. Zwei Berufsgruppen, die ständig zusammenarbeiten, aber nicht immer die gleiche Sprache sprechen, weshalb eine Schnittstelle wie die Bauherrenunterstützung, die Signa-Terre anbietet, so wichtig ist.
Bevor er zu Signa-Terre kam, hatte der gebürtige Genfer Jan Schneider rund zwölf Jahre lang in einem Architekturbüro in Genf als Projekt- und Bauleiter gearbeitet, nachdem er eine doppelte Ausbildung in Architektur absolviert hatte. Zunächst an der Hochschule für Ingenieurwesen in Genf, wo er 1992 im Alter von 19 Jahren seinen Abschluss machte, und anschliessend am Institut für Architektur der Universität Genf, an dem 1998 sein Diplom erlangte. «An der Ingenieurschule konnte ich mir die technischen Grundlagen des Architektenberufs aneignen, während man uns an der Universität eher die Philosophie des Berufs lehrte. Beide Aspekte sind letztlich unverzichtbar», fasst er zusammen.
Was die Zukunft angeht, so denkt Jan Schneider nicht daran, die Stelle zu wechseln. «Seit ich vor 13 Jahren im Bereich Energieverbrauch von Gebäuden angefangen habe, wurden alle Normen, alle Gesetze entweder geändert, aufgehoben oder modifiziert. Kurzum, man muss sich ständig auf dem Laufenden halten, die Arbeit immer wieder neu in Angriff nehmen. Man macht nie zweimal dasselbe, und gerade dadurch bleibt es spannend».