Nach mehreren Monaten der Stagnation verzeichneten die nicht kotierten Immobilienfonds im November wieder einen leichten Zuwachs (+0,15%), ihr durchschnittliches Agio erhöhte sich auf 0,4%. Seit Jahresbeginn verzeichneten sie ein Plus von 8,23% – etwas weniger als der SWIIT, aber mehr als der SMI. In den kommenden Monaten wird das Universum der nicht kotierten Fonds durch einen Neuzugang und drei Abgänge, darunter drei geplante Börsengänge, grundlegend verändert.
Die nicht kotierten Immobilienfonds setzen ihren langsamen Anstieg fort und legten im November um 0,15% zu. Mit einer YTD-Performance von nunmehr 8,23% blieben sie zwar hinter dem SWIIT (+14,2%) zurück, schnitten aber dennoch besser ab als der SMI (+5,9 %).
Mit diesem Anstieg konsolidierte sich ihr durchschnittliches Agio bei 0,4%, wie aus den vom Immo Desk der BCV veröffentlichten Daten hervorgeht. Wenig überraschend ist das durchschnittliche Agio der kotierten Immobilienfonds mit 21,4% sehr viel höher.
Allerdings, wie die BCV weiter anmerkt, ist auch ihre Volatilität mit 9,29% deutlich höher als jene der nicht kotierten Fonds, die nur 4,06% beträgt.
Mehrere Kapitalerhöhungen angekündigt
Die geringere Performance der nicht kotierten Anlagegefässe tut dem Interesse der Anleger aber keinen Abbruch. Davon zeugt auch die Tatsache, dass mehrere neue Kapitalerhöhungen von nicht kotierten Fonds angekündigt wurden, nachdem bereits im November mehrere durchgeführt worden waren. Wie die BCV feststellt, herrschte in den letzten Wochen am Primärmarkt ein reges Treiben. Es wurden nämlich acht Emissionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 400 Millionen Franken platziert.
Was die angekündigten Kapitalerhöhungen betrifft, so will die Comunus SICAV 59 Millionen Franken für den Kauf von Immobilien im Raum Vevey und Lausanne aufnehmen und die Mountain Resort Real Estate Fund SICAV will 56 Millionen Franken einsammeln, um einen neuen Wohnkomplex in den Bergen zu erwerben.
Ein neuer Fonds mehr ...
Im November wurde zudem angekündigt, dass der Sustainable Real Estate Wood bis Mitte Januar 2025 100 Millionen Franken einwerben will.
Es handelt sich dabei um eine Auflegung, genauer um die Lancierung eines neuen Teilfonds der Sustainable Real Estate Investments SICAV, der sich auf nachhaltige Immobilien konzentriert und zum Ziel hat, ein Immobilienportfolio mit vorwiegend neuen Wohngebäuden aus Holz aufzubauen, ein Ansatz, der derzeit einzigartig ist auf dem Schweizer Markt. Es wird sich zeigen, ob die Argumente der Fondsanbieter die Anleger überzeugen können.
... und drei bisherige Fonds weniger
Drei Fonds werden den Sektor bald verlassen. Der Helvetica Swiss Living Fund plant für Anfang Dezember seinen Börsengang mit einer Marktkapitalisierung von knapp 400 Millionen Franken und einem Portfolio-Marktwert, der sich laut Fondsleitung auf rund 525 Millionen Franken beläuft.
Weiter werden News zum Börsengang des Helvetica Swiss Opportunity Fund (HSO) erwartet, der vor der bereits angekündigten Fusion mit dem Helvetica Swiss Commercial Fund erfolgen soll. Durch den Zusammenschluss wird, falls alles gut läuft, ein Vehikel mit einem Börsengewicht von 500 Millionen Franken entstehen. Laut den neuesten Informationen der Helvetica-Geschäftsleitung soll diese Fusion nun per Ende des ersten Halbjahres 2025 stattfinden und sind die Vorbereitungen dazu auf Kurs.
Schliesslich kündigte auch die Comunus SICAV an, 2025 an die Börse gehen zu wollen. Dies nach einer weiteren, für Anfang des nächsten Jahres geplanten Kapitalerhöhung, mit der der Fonds ein Nettovermögen von 500 Millionen Franken erreichen sollte, was von den Führungskräften der SICAV als kritische Grösse für einen Börsengang angesehen wird.
Mehrere nicht kotierte Fonds mit guten Performances in den letzten Wochen
Kommen wir zu den Performances zurück, welche die nicht kotierten Immobilienfonds in den letzten Wochen erzielt haben. Wie das Immo Desk der BCV feststellt, wiesen Ende November praktisch alle diese Fonds eine positive Performance aus. Die besten Monatsperformances erzielten der PURE Swiss Opportunity REF (+2,87%), der Helvetica Swiss Living Fund (+2,00%) und der Helvetica Swiss Opportunity Fund (+1,55%).
Ungeachtet dieser insgesamt positiven Performance gibt es immer noch Fonds mit einem – manchmal sogar erheblichen – Disagio. Dies gilt insbesondere für den Helvetica Swiss Opportunity Fund (Disagio: 9,5%), den Centralfonds Zentralschweizerischer Immobilien (Disagio: 8,3%) und den UNIM - Union Immobilière Suisse (Disagio: 6,2%).
Weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen hingegen die Agios des Raiffeisen Futura Immo Fonds und des Admicasa Real Estate Fund, nämlich bei +14,6% bzw. +10,4%. Für nicht kotierte Fonds sind diese Werte hoch, sie verblassen jedoch im Vergleich mit den Agios der beiden beliebtesten kotierten Fonds, Streetbox Real Estate Fund und Swisscanto RE IFCA, die im November die 50-Prozent-Marke durchbrochen haben.