Wer ernsthaft über Nachhaltigkeit sprechen will, braucht einen umfassenden Ansatz und darf sich nicht nur auf die Beheizung konzentrieren

Wer ernsthaft über Nachhaltigkeit sprechen will, braucht einen umfassenden Ansatz und darf sich nicht nur auf die Beheizung konzentrieren

Nachhaltigkeit 6 min Olivier Toublan, Immoday

Im Zuge einer Renovation von fossilen Brennstoffen auf Elektrizität umzusteigen, ist gut. Doch es genügt nicht, wenn man nicht gleichzeitig versucht, die Energieeffizienz des ganzen Gebäudes zu verbessern. Dabei darf man nicht übersehen, dass auch Wasser eine knappe Ressource ist, mit der man entsprechend umgehen muss. Kurzum: Man braucht einen umfassenden Ansatz, wenn man es mit der Nachhaltigkeit ernst meint.

Nachhaltigkeit ist heute DAS Thema in der Immobilienbranche. Ob ernst gemeinte Absichten zur Verbesserung des Energieverbrauchs eines Immobilienbestands dahinterstecken oder ob es nur als Marketinginstrument dient – jeder spricht davon. Und zahlreiche Beratungsunternehmen stürzen sich auf diese Nische. Manche ernsthafter als andere, wie zum Beispiel Signa-Terre, ein Unternehmen, das seit 14 Jahren in diesem Bereich tätig ist, also lange bevor Nachhaltigkeit in Mode kam. Das Genfer Unternehmen hat inzwischen eine ganze Palette von Analyse- und Beratungsinstrumenten im Bereich der Nachhaltigkeit entwickelt und verfügt über ein weithin anerkanntes Fachwissen. Wir sprechen darüber mit Yannick Tinguely, Geschäftsführer Deutschschweiz von Signa-Terre.

Yannick Tinguely, können Sie in zwei Sätzen zusammenfassen, was Signa-Terre ist?

Signa-Terre ist ein Beratungsunternehmen für das Energiemanagement von Immobilien mit dem Ziel, die Umweltauswirkungen von Immobilien zu reduzieren. Wir bieten geeignete Dienstleistungen, um die Energieeffizienz von Gebäuden auf Herz und Nieren zu prüfen. Dazu zählen verschiedene Instrumente für Fachleute, mit denen sie ihr Anlagevermögen nachhaltig verwalten können. Hauptsächlich identifizieren wir das energetische und finanzielle Einsparpotenzial von Gebäuden und schlagen dafür geeignete Lösungen vor.

Ihr Unternehmen ist bereits 14 Jahre alt.

Ja, es wurde 2008 gegründet, lange bevor Nachhaltigkeit in Mode kam. Die Gründer waren Laurent Isoard, ausgebildeter Elektroingenieur mit einem langjährigen IT-Hintergrund in der Gebäudetechnik und -wartung mit Schwerpunkt Gebäudeenergetik, und Olivier Ouzilou, ehemaliger Direktor des Kantonalen Energiedienstes Genf.

Wie viele Mitarbeiter hat Signa-Terre?

Wir sind derzeit 45 Leute. Vor drei Jahren waren wir noch 25! Das zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit von Immobilien für Eigentümer und Investoren immer wichtiger wird.

Haben Sie viele Kunden?

Zurzeit analysieren wir 10 000 Gebäude in der Schweiz, was 70 bis 80 Kundenportfolios entspricht. Das ist nicht wenig, aber es ist immer noch ein Tropfen auf den heissen Stein im Schweizer Immobilienbestand, wo es um Millionen von Immobilien geht. Allerdings muss ich dazu sagen, dass wir uns auf Grossanleger, Immobilienfonds, Versicherungen, Pensionskassen, kurz gesagt auf alle jene konzentrieren, die ein grosses Immobilienportfolio besitzen, die einen Gesamtüberblick über ihren Bestand und gleichzeitig eine genaue Analyse jeder ihrer Immobilien benötigen.

Welche Dienstleistungen bieten Sie diesen Kunden an?

Unsere Kernprodukte sind ImmoLabel und ImmoData-PRO, zwei Messinstrumente, die jedes Jahr eine quantifizierte Diagnose des Energieverbrauchs eines Gebäudes erstellen, um nicht nur seine Höhe, sondern auch seine Effizienz zu bestimmen und ob und wie man ihn verbessern kann. Auf diese Weise lässt sich jedem Gebäude eine Kategorie zuweisen – von A bis G. Jedes Gebäude wird dann jährlich darauf überprüft, ob sich der Energieverbrauch positiv oder negativ entwickelt hat. Parallel dazu erstellen wir einen langfristigen Investitionsplan, der eine Simulation der Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen umfasst. Auf dieser Grundlage erarbeiten wir einen Fahrplan zur Erreichung der von der Eidgenossenschaft festgelegten Ziele, das heisst CO2-Neutralität bis 2050.

Meinen Sie mit Energieverbrauch nur die Beheizung?

Nicht nur. Wir verfolgen einen umfassenden Ansatz, der Heizung, aber auch Strom und Wasser einschliesst.

Wasser? Ist das wichtig?

Nicht, was den CO2-Ausstoss betrifft, aber Wasser ist eine endliche Ressource, auch wenn wir in der Schweiz in einer privilegierten Lage sind, weil es reichlich vorhanden ist. Was uns jedoch nicht daran hindert, verantwortungsvoll damit umzugehen und es so effizient wie möglich zu nutzen. Wenn also der Wasserverbrauch eines Gebäudes ungewöhnlich hoch ist, sollte man in der Lage sein zu handeln. Zumal Wasser sehr teuer ist – mittlerweile teurer als Strom – und man durch die Optimierung des Verbrauchs die Kosten für die Mieter senken kann.

Interessiert das Ihre Kunden wirklich?

Sie konzentrieren sich vor allem auf Wärme und die CO2-Emissionen. Es stimmt ja auch, dass diese 85 % des Energieverbrauchs eines Gebäudes in der Schweiz ausmachen. Aber auch hier vertreten wir einen umfassenden Ansatz, der sich nicht auf fossile Energieträger beschränkt, sondern auch Strom einschliesst.

Warum? Strom ist doch fast schon saubere Energie, oder nicht?

Ja, aber nicht vollständig. Das ist aber auch nicht das Problem. Wenn ein Eigentümer heute eine Renovation durchführt, versucht er, auf fossile Energieträger zu verzichten. Das ist gut. Aber wenn zuvor keine Überlegungen stattfinden, wird das allgemeine Problem des Energieverbrauchs nicht gelöst, sondern nur verschoben. Nehmen wir als Beispiel ein extrem energieintensives Gebäude mit schlechter Isolierung. Bevor man die fossilen Energieträger durch Strom ersetzt, sollte man zunächst versuchen, den Energieverbrauch des gesamten Gebäudes zu optimieren und sich nicht nur auf die Effizienz des Heizsystems konzentrieren. Im Übrigen erfolgt die Erzeugung von Strom nicht immer CO2neutral, und das ist teuer. Man sollte also auch nach Mitteln suchen, um die Kosten zu senken, zum Beispiel durch Solarenergie oder Wärmepumpen. Damit will ich sagen, dass ein umfassender Ansatz wirklich notwendig ist.

Was kostet das ImmoLabel?

600 Franken im Jahr pro Gebäudeeintrag.

ImmoLabel ist eine Art Diagnose. Was kommt danach?

Wie bereits erwähnt, bieten wir eine zweite Dienstleistung an, ImmoData-Pro. Hier analysieren wir alle technischen Aspekte des Gebäudes und seines Energieverbrauchs, die Fassade, die Dächer, die Fenster usw. Dadurch können wir konkret feststellen, was verbessert werden kann. Anschliessend erarbeiten wir einen Renovations- und Investitionsplan, der mehrere konkrete Varianten umfasst, die alle die Investitionskosten und Energieeinsparungen benennen, wobei wir immer das Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 im Blick haben.

Was passiert, nachdem ein Investor Ihren Renovationsplan angenommen hat?

Dann begleiten wir die Eigentümer bei ihren Arbeiten, sei es bei der Renovation oder beim Bau eines neuen Gebäudes. Das umfasst auch die Beantragung von Fördermitteln auf Bundes- oder kantonaler Ebene. Wir sind ein neutraler Berater und garantieren, dass die Ziele für den Energieverbrauch verfolgt werden. Wir sorgen dafür, dass beim Bau alle Normen eingehalten werden, um Ungereimtheiten zu vermeiden, und dass am Ende der tatsächliche Verbrauch den Zielen entspricht. Was, das muss dazu gesagt werden, nicht immer der Fall ist: Beim Energieverbrauch gibt es oft eine grosse Diskrepanz zwischen dem, was die Pläne der Architekten versprechen, und der Realität.

Olivier Toublan, Immoday

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