Interaktive Karten zur Nachhaltigkeit des Immobilienbestands in Ihrer Gemeinde

Interaktive Karten zur Nachhaltigkeit des Immobilienbestands in Ihrer Gemeinde

5 min Olivier Toublan

Ein interaktives Tool des Walliser Beratungsunternehmens Navitas Consilium liefert nun Informationen über den Anteil der erneuerbaren Energien und die Menge an Treibhausgasen, die in jeder Gemeinde der Schweiz emittiert werden.

Das Thema Nachhaltigkeit von Immobilien ist für alle Investoren, Eigentümer und Gemeinden längst zu einer Priorität geworden. Das liegt daran, dass die Ziele für 2050, CO2-neutral zu werden, immer näher rücken und der Weg dorthin noch lang ist. 

Ein Beweis dafür ist das interaktive Tool, das Navitas Consilium, ein im Wallis ansässiges Büro für Energie- und Klimaberatung, vor kurzem auf den Markt gebracht hat. 

Auf Grundlage der Daten des Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregisters, die vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht werden, und mit der Kompetenz der Walliser Experten, die alle diese Informationen interpretiert und aggregiert haben – sie betreffen nicht weniger als 3 Millionen Gebäude –, lassen sich nun Online-Karten erstellen, die für jede Gemeinde den Anteil der erneuerbaren Energien visualisieren, die für den Gebäudebestand verwendet werden, sowie die Menge der Treibhausgasemissionen, die bei der Beheizung der Gebäude erzeugt werden. 

Die grossen Städte sind die schlechten Schüler 

Beginnen wir mit dem Anteil der erneuerbaren Energien.

Platz eins unter den Schweizer Städten belegt laut den verwendeten Quellen und den Berechnungen von Navitas Consilium Lausanne – mit einem Anteil erneuerbarer Energien von 28 %. Die Pole-Position der Waadtländer Hauptstadt überrascht übrigens nicht wirklich, meint Gabriel Ruiz, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens. Lausanne verfügt nämlich über ein grosses historisch gewachsenes Fernwärmenetz, das mit seiner Hauptmüllverbrennungsanlage verbunden ist. 

Den letzten Platz belegt bisher Genf mit einem Anteil erneuerbarer Energien von nur 4 %. Der Rest ist importierte Energie, hauptsächlich fossile Energie, also Heizöl und Gas, oder nicht erneuerbare Elektrizität. Also nichts, was besonders nachhaltig ist.

Zwischen diesen beiden Extremen liegen die anderen grossen Städte der Schweiz, die alle ausnahmslos noch weit von einer CO2-Neutralität entfernt sind. Welche natürlich einen viel höheren Anteil an erneuerbaren Energien aus der Region erfordern würde, wie zum Beispiel über Solarzellen, Wärmepumpen, Fernwärme oder Holzheizungen. 

Beim CO2-Verbrauch sieht es nicht besser aus 

Bei den Treibhausgasemissionen sieht die Lage kaum besser aus, wie die von Navitas Consilium bereitgestellten Karten zeigen.

Was den Gebäudebestand betrifft, der fast 40 % des gesamten Energieverbrauchs des Landes ausmacht, ist man – wenig überraschend – noch weit vom Ziel entfernt (das heisst von dem vom Bund auferlegten Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erfüllen). Tatsächlich sind grosse Städte nach wie vor auch grosse Emittenten von Treibhausgasen.

Bern ist mit einem Ausstoss von 23 kg CO2/m2 ein guter Schüler, gefolgt von Lausanne (24). Genf und Lugano bilden mit Emissionen von 35 bzw. 37 kg CO2/m2 die Schlusslichter. 

Laut Navitas Consilium hat der Gebäudebestand der grossen Gemeinden in der Schweiz noch einen weiten Weg vor sich, bis man von CO2-Neutralität sprechen kann, angefangen bei einer Senkung des Verbrauchs (Prinzip der Mässigung), wenn es nicht möglich ist, erneuerbare Energien zu nutzen. 

Die Situation könnte sich schnell ändern 

Die aktuelle Situation dürfte sich jedoch schnell ändern, und zwar in die richtige Richtung, versichert Gabriel Ruiz. Ihm zufolge haben die Städte, die lange Zeit aufgrund ihres geringen Platzbedarfs und ihrer hohen Energiedichte auf netzgebundene Energien und fossile Einzelsysteme gesetzt haben, inzwischen die Notwendigkeit des Ausbaus ihrer Wärmenetze und der Nutzung erneuerbarer Energien erkannt. Deshalb sind in den nächsten Jahren umfangreiche Investitionen in diesem Bereich vorgesehen. Um diesen Trend zu unterstützen, wagen einige Städte die Einführung neuer und strengerer gesetzlicher Rahmenbedingungen (dies ist beispielsweise in Genf der Fall).

Angesichts des Umfangs und der Dauer der geplanten Massnahmen wird es jedoch noch einige Jahre dauern, bis sich die Zahlen deutlich verbessern. Aber die Entscheidungen wurden getroffen oder stehen kurz davor, das Bewusstsein ist allgemein vorhanden, und ein verhaltener Optimismus ist angebracht. 

CO2-Neutralität – ein erreichbares Ziel? 

Einer der Vorteile der von Navitas Consilium entwickelten Indikatoren ist die Möglichkeit, die langfristige Entwicklung der von den Gemeinden veröffentlichten Daten über den Energieverbrauch ihres Gebäudebestands zu analysieren, da diese Daten regelmässig auf den interaktiven Karten aktualisiert werden.

Doch eine grosse Frage bleibt: Ist CO2-Neutralität bis 2050 überhaupt erreichbar? Einige grosse Immobilieninvestoren halten es nämlich für unmöglich.

In energietechnischer Hinsicht ist Gabriel Ruiz nicht dieser Meinung. Zwar ist der Gebäudebestand in der Schweiz oft alt und der Energiemix noch zu stark von fossilen Brennstoffen abhängig, aber die Technologie zur Erreichung der CO2-Neutralität ist vorhanden (sowohl in Bezug auf die Bauweisen als auch auf die Energieversorgung). Der Übergang wird Zeit brauchen und grosse Anstrengungen erfordern. Die Baustellen werden komplex sein, aber das Ziel ist erreichbar. Man muss nur die Mittel dafür aufbringen. Personelle und finanzielle. 

Positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz 

Dieser im Eiltempo vollzogene Übergang wird sich auch positiv auf die Schweizer Wirtschaft auswirken, denkt Gabriel Ruiz. Denn die Renovationsarbeiten und die erneuerbaren Energieressourcen, in die viel investiert werden muss, wenn man CO2-Neutralität erreichen will, sind in der Regel lokal. 

Die Investitionen – Dämmung der Gebäudehülle, Fotovoltaikanlagen, Wärmepumpen, Fernwärme, neue Energieverteilungsnetze für Gebäude usw. – würden vor allem in den Städten getätigt werden, da diese die bevölkerungsreichsten Gebiete des Landes sind und insgesamt den niedrigsten Anteil an erneuerbaren Energien im Land haben, so Navitas Consilium.

Olivier Toublan, Immoday

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