Die Klarheit seines Blicks wird nur noch von der Klarheit seiner Worte übertroffen. Für Julien Bersier, Portfoliomanager bei Realstone, scheint sich alles nach den Prinzipien der Klarheit und des Flusses zu entwickeln. «Der Immobiliensektor scheint auf den ersten Blick einfach zu sein. Aber etwas einfach zu machen, kann manchmal sehr komplex sein», meint der junge Mann lächelnd. «Ich betrachte die Arbeit in dieser Branche wirklich als eine Gleichung mit vielen Unbekannten, die es zu lösen gilt, und es macht mir Spass, mich darin zu üben.»
Es besteht kein Zweifel, dass Julien Bersier ein Faible für Mathematik hat. Mitten in der Dotcom-Blase träumte er als Zehnjähriger davon, Informatikingenieur zu werden. «Dieser Traum war schnell vergessen, als ich mit 14 Jahren meinen ersten Buchhaltungskurs belegte», erinnert er sich. Von da an schien sein Weg vorgezeichnet: Er führte ihn an die HEC in Lausanne, wo er 2015 einen Bachelor-Abschluss in Management und 2017 einen Master-Abschluss in Finance erwarb.
In seinem letzten Studienjahr lernte Julien Bersier die Welt der indirekten Immobilienanlagen kennen. «Ich war beim Modul Immobilienverbriefung mit der Assistenz betraut und baute schnell eine gute Beziehung zum Dozenten auf, einem landesweit bekannten Spezialisten auf diesem Gebiet», erklärt er anerkennend. Eines führt zum anderen, und diese Stelle führte dazu, dass er ein Praktikum bei der BCV machte.
Dort blieb er dann anderthalb Jahre, gerade genügend lange, um eine Masterarbeit über die Allokation der Pensionskassen in internationale Immobilienanlagen zu schreiben und die verschiedenen Facetten des Sektors kennenzulernen. Assetmanagement, Depotbank, Immobilienökonomie und Fondsleitung der BCV-Gruppe: Die Zusammenarbeit mit all diesen verschiedenen Teams verschaffte ihm einen wertvollen Überblick. «Die Leute, die ich dort kennengelernt habe, sind mir in bester Erinnerung geblieben», versichert der 33-jährige Romand. «Es war das perfekte Sprungbrett für eine abwechslungsreiche und erfüllende Karriere.»
Der nächste Sprung führte ihn zu KPMG, der Marktführerin im Bereich Wirtschaftsprüfung. «Diese Erfahrung hat mir Arbeitsmethodik, Stressresistenz und eine gewisse Strenge vermittelt», betont er. «Ich hatte mit den führenden Vermögensverwaltungsgesellschaften der Westschweiz zu tun und konnte an vielfältigen und abwechslungsreichen Prüfungsaufträgen mitarbeiten, an Finanzprüfungen, vor allem aber an aufsichtsrechtlichen Prüfungen.» Als er das Unternehmen nach fast vier Jahren verliess, verfügte er über ein klares Verständnis des KAG (Kollektivanlagengesetz) sowie ein grosses Netzwerk von Akteuren in diesem Bereich.
Eine einfache Spontanbewerbung bei einer dieser Adressen genügte, und schon wurde er eingestellt. So kam Julien Bersier 2022 zur Realstone SA. Dort arbeitet er derzeit als Portfoliomanager. «Da ich mich leidenschaftlich für die Finanzmärkte interessiere, ist diese Stelle perfekt für mich, denn ich kann alles einbringen: das, was ich im Studium gelernt habe, meine Berufserfahrung sowie meine Passion, Investment im weitesten Sinne», schwärmt er. «Was mich am Investmentgeschäft auch fasziniert, ist die Fähigkeit, neue Trends zu antizipieren und sich heute so zu positionieren, dass sich auf längere Sicht ein Profit ergibt.» Davon profitieren heute der kotierte Fonds Realstone RSF mit einem Vermögen von 2,4 Milliarden Franken sowie die Realstone Anlagestiftung mit ihrer Anlagegruppe RIRS, deren Vermögen sich auf 400 Millionen Franken beläuft.
Trotz seiner mathematischen Gewandtheit ist der junge Mann kein kaltblütiges Ungeheuer. Ganz im Gegenteil. «Neben den Zahlen und Excel-Tabellen, die meinen Alltag bestimmen, sind es die zwischenmenschlichen Beziehungen und der damit verbundene Austausch, die die Reise und das Reiseziel lohnenswert machen», verrät uns der im Freiburger Broye-Bezirk geborene Portfoliomanager. «Ich lege grossen Wert auf Loyalität und Teamgeist.»
Auch wenn er Energie tanken will, tut er dies am liebsten in guter Gesellschaft. «Mein Lieblingsort ist am See, in Estavayer-le-Lac. Am meisten geniesse ich es im Sommer, wenn der Tag sich zu Ende neigt und die untergehende Sonne ihre letzten Strahlen schickt, um ein improvisiertes Essen mit Freunden zu beleuchten.»