Porträt
Wenn man gerne zeichnet, ohne ein Genie darin zu sein, und gleichzeitig Freude an Mathematik hat, führt ein Weg fast selbstverständlich zur Architektur. So lautete jedenfalls der Rat eines Professors an Marc Pointet, der im Juli 2025 zum CEO von Investissements Fonciers SA (IFSA) ernannt wurde – besser bekannt als die Verwaltungsgesellschaft des Immobilienfonds La Foncière.
Marc Pointet stammt aus Neuenburg, ist frankophon aufgewachsen, besuchte jedoch sämtliche Schulen in Zürich, bevor er an der ETH Zürich Architektur studierte. 2012 ergänzte er seine Ausbildung mit einem Executive MBA der Universität St. Gallen.
Schon früh entschied er sich, nicht den klassischen Weg des Architekten einzuschlagen, der Häuser oder Museen entwirft, sondern sich unternehmerisch zu betätigen. Während seines Studiums engagierte er sich in der Junior Enterprise der ETH, die Studierende und Unternehmen für konkrete Projekte zusammenbrachte – eine prägende erste Berufserfahrung.
Nach seinem Abschluss im Jahr 2001 trat er in die Generalunternehmung Karl Steiner AG ein, wo er zunächst Assistent des CEO und später Niederlassungsleiter in St. Moritz war. Diese Erfahrung vermittelte ihm ein tiefes Verständnis für die Abläufe einer Generalunternehmung – von der Steuerung von Subunternehmern, Budgets und Terminen bis zur erfolgreichen Leitung komplexer Bauprojekte.
Im Jahr 2006 wechselte er zu Mobimo als Projektleiter. Sieben Jahre war er in Zürich tätig, danach weitere sieben Jahre in Lausanne, wo er die Aktivitäten in der Romandie leitete. Dort verantwortete er unter anderem die Entwicklung des Stadtquartiers Flon – einer echten Stadt in der Stadt.
2020 übernahm Marc Pointet die Funktion des CEO von INA Invest, einer börsenkotierten Immobiliengesellschaft, die aus einem Spin-off von Implenia hervorgegangen war. Diese Position markierte einen wichtigen Karriereschritt und ermöglichte ihm, die finanzielle Dimension des Immobiliengeschäfts mit nationaler Verantwortung zu erfassen. Im Jahr 2025 fusionierte INA Invest mit der Cham Group, wodurch seine CEO-Position wegfiel. Daraufhin nahm er das Angebot der IFSA an.
Seither leitet er IFSA, die Verwaltungsgesellschaft des Fonds La Foncière. Seit Juli 2025 pendelt er zwischen Lausanne und Zürich, wo seine Familie lebt. Er führt ein Team von rund zwanzig Spezialisten und koordiniert etwa 150 Hauswarte vor Ort. Seine Mission: das Potenzial des bestehenden Immobilienportfolios ausschöpfen und neue Produkte lancieren, insbesondere in der Deutschschweiz. Zu den diskutierten Ansätzen gehört die Schaffung eines LQIF (Limited Qualified Investment Fund), um die Anlagestrategien auf Segmente wie Seniorenresidenzen oder Studentenwohnungen auszuweiten.
Wenn er nicht gerade über Finanzen, Beton oder Quadratmeter nachdenkt, reist Marc Pointet gerne mit seiner Familie – und kocht leidenschaftlich gern am Wochenende.
