Während die kotierten Immobilienfonds im Oktober weiter zulegten, mussten die Immobiliengesellschaften erneut leichte Einbussen hinnehmen. Ihr durchschnittliches Agio sank auf 5,2 %. Mit einer YTD-Performance von 7,7 % schlagen sie sich besser als der SMI. Die Mehrheit der Immobiliengesellschaften wird jedoch mit einem zum Teil beträchtlichen Disagio gehandelt.
Auf die sehr gute Performance der Immobiliengesellschaften im August, als ihr durchschnittliches Agio von 2,8 % auf 7,2 % stieg, folgte eine Konsolidierung. Im Oktober verzeichneten sie den zweiten Monat in Folge einen leichten Rückgang. Ihr Agio sank entsprechend auf 5,2 %.
Dabei kommt den Immobilien sowohl das wirtschaftliche als auch das finanzielle Umfeld zugute. Die Wirtschaftslage in der Schweiz ist gut und die Bevölkerung wächst stetig, sodass die Nachfrage nach Immobilien das Angebot deutlich übersteigt und die Preise anziehen. Hinzu kommt, dass die Zinsen rückläufig sind und der Spread zwischen der Rendite 10-jähriger Eidgenossen und der durchschnittlichen Ausschüttungsrendite der Immobiliengesellschaften (3,6 %) bei über 310 Basispunkten liegt. Zum Vergleich: Kotierte Fonds schütten im Schnitt lediglich 2,75 % aus.
Trotz dieser Renditedifferenz bevorzugen die Anleger nach wie vor kotierte Immobilienfonds. Diese legten in den vergangenen Wochen erneut stark zu. Ihr Agio stieg von 26,2 % Ende September auf 29 %.
Der Abstand der Immobiliengesellschaften zu den kotierten Fonds wird somit immer grösser. Mit einer YTD-Performance von 7,7 % bleiben die Immobiliengesellschaften deutlich hinter dem SWIIT (12,4 %) zurück. Allerdings schneiden sie damit besser ab als der SMI, dessen Performance sich Ende Oktober auf 5,6 % belief.
Uneinheitliches Bild bei den Immobiliengesellschaften
Das Universum der Immobiliengesellschaften – sprich 16 an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von knapp über 25 Milliarden Franken – ist so breit gefächert, dass man kaum allgemeine Aussagen treffen kann.
Die Dividendenrendite reicht beispielsweise von 0 % bei Ina Invest bis 4,5 % bei der Intershop Holding. Ähnlich sieht es bei den Agios aus: Über die Hälfte der Immobiliengesellschaften wird mit einem teils beträchtlichen Disagio gehandelt. Dazu gehören Züblin (–27,4 %), Hiag Immobilien (–24,2 %), Novavest (–16,1 %) und INA Invest (–13,7 %). Einige Immobiliengesellschaften konnten in den letzten Monaten jedoch eine spektakuläre Entwicklung verzeichnen. So weisen Zug Estates und EPIC Suisse eine YTD-Performance von fast 21 % aus. Ihr Handelsvolumen ist allerdings äusserst niedrig.
Schwergewichte können sich weiterhin gut behaupten
Wie bei den kotierten Fonds gibt es auch bei den Immobiliengesellschaften eine Liquiditätsprämie. Die nach Börsenkapitalisierung grössten Immobiliengesellschaften, d. h. Swiss Prime Site, PSP Swiss Properties, Allreal und Mobimo, die zusammen etwa 70 % des Marktes ausmachen, schlagen sich im Schnitt besser.
Sie warten mit einer soliden YTD-Performance zwischen 6,5 % und 8,4 % auf und schneiden damit besser ab als der SMI.
Der Anlegerliebling Intershop weist trotz einer eher durchwachsenen YTD-Performance von 3,1 % das höchste Agio (26,3 %) auf. Das durchschnittliche Handelsvolumen der Aktie ist jedoch relativ gering.
Redaktion - Immoday.ch