Das durchschnittliche Agio der kotierten Fonds fiel im April um 3,2 Prozentpunkte auf 19,5%. Die Stimmung auf dem Markt ist aber nach wie vor optimistisch. Das zeigt sich daran, dass die Kapitalerhöhungen zunehmen und der Spread zwischen der Ausschüttungsrendite der Fonds und den Renditen der Bundesanleihen mit rund 190 Basispunkten immer noch hoch ist. Die Anleger bleiben allerdings weiterhin sehr wählerisch.
Nach einer fünfmonatigen ununterbrochenen Hausse, während der das durchschnittliche Agio der kotierten Immobilienfonds von 5,9% auf 22,7% anstieg, kam es im April zu einer Trendwende: Das Agio sank um 3,2 Prozentpunkte und liegt nun bei 19,5% wie aus den neuesten Daten von Credit Suisse Asset Management hervorgeht.
Wirklich problematisch ist das nicht, denn dieser Wert liegt immer noch nahe beim Durchschnitt der letzten 35 Jahre und alle Indikatoren für die kotierten Immobilienfonds stehen weiterhin auf Grün.
Trotz Korrektur bleibt der Markt optimistisch
Mit rund 190 Basispunkten ist der Spread zwischen der Ausschüttungsrendite der Fonds und der Rendite der Bundesanleihen bei weitem gross genug, um die institutionellen Anleger davon zu überzeugen, die indirekten Immobilienanlagen den Staatsanleihen vorzuziehen.
Zudem herrscht in Bezug auf die kotierten Fonds ganz allgemein eine eher euphorische Stimmung. Nach den vier im März erfolgreich abgeschlossenen Kapitalerhöhungen sind bis Ende Sommer rund ein halbes Dutzend weitere Kapitalerhöhungen im Umfang von insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Franken geplant. Zudem stehen noch die Börsengänge von zwei bisher nicht kotierten Fonds bevor, nämlich vom Helvetica Swiss Opportunity Fund und vom Helvetia Swiss Property Fund; gemeinsam bringen sie es auf eine Kapitalisierung von rund 1 Milliarde Franken. Kurz, es gibt zahlreiche Anzeichen dafür, dass der Markt seinen Optimismus zurückgewonnen hat. Allerdings bleiben Zweifel, wie gross dieser tatsächlich ist, denn mit knapp 520 Millionen Franken war der Handelsumsatz im April – wie übrigens auch in den Vormonaten – recht tief. Für ein Universum von 42 Fonds ist das nicht viel, zumal ein Drittel davon von nur fünf Fonds generiert wurde, 15% sogar allein vom Börsenschwergewicht UBS Swiss Sima. Bei mehr als zwanzig Fonds fällt der Handelsumsatz hingegen Monat für Monat sehr mager aus.
Rund zehn Fonds weisen immer noch ein Agio von über 30% auf
Zu den guten Nachrichten gehört, dass rund zehn Fonds immer noch ein Agio von über 30% aufweisen. Es sind seit Monaten fast immer dieselben; das zeigt, wie wählerisch die Anleger sind. Dennoch kam es beim Führungsduo in den vergangenen Wochen zu einem Wechsel. Während der Markt insgesamt rückläufig war, verzeichneten die folgenden zwei Fonds einen Anstieg: Streetbox mit einem Agio von nunmehr 41% (YTD-Performance: +11,4%) und Swisscanto IFCA, dessen Agio auf 39% geklettert ist (YTD-Performance: +11,6%) . Alle anderen Fonds der Spitzengruppe waren rückläufig, ausser dem CS REF Living Plus mit seinem Agio von fast 32%.
Es ist jedoch zu beachten, dass bei einigen der grossen Fonds die Underperformance auch auf die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2023 zurückzuführen ist.
Hervorragende Performance des Fonds mit dem höchsten Disagio
Am anderen Ende des Spektrums kann man feststellen, dass sich bei rund zehn Fonds das Disagio hartnäckig hält. Allerdings hat sich die Lage in den letzten Wochen für die meisten von ihnen verbessert. Dies gilt auch für die ewigen Börsenachzügler Swiss Central City mit einem Disagio von derzeit 27%, sowie Helvetica Swiss Commercial, dessen Disagio sich zwar immer noch auf 28% beläuft, der aber eine YTD-Performance von 12,5% hingelegt hat.
Damit verzeichnete dieser Fonds ziemlich unerwartet eine der besten Performances des Jahres, gleich nach dem Procimmo Residential Lemanic (+13,5%) und der Immobiliengesellschaft Zug Estate (+15%).
Das durchschnittliche Agio der Geschäftsimmobilienfonds (+4,5%) ist nach wie vor deutlich geringer als dasjenige der Wohnimmobilienfonds (+21%). Aber immerhin bleibt es zurzeit im positiven Bereich, nachdem es vom Beginn des Zinsanstiegs im Sommer 2022 bis zur Erholung des gesamten Bereichs der indirekten Immobilienanlagen im Spätherbst 2023 durchgehend negativ gewesen war.