Comeback der Kapitalerhöhungen: die Zeichen stehen auf Erholung am indirekten Immobilienmarkt

11/03/2024

Olivier Toublan 

Immoday

4 min

Mehrere Fonds haben in den vergangenen Wochen Kapitalerhöhungen angekündigt – und das in einem Umfang wie in den letzten 2 Jahren nicht mehr. Bisher belaufen sich die in den ersten zwei Quartalen geplanten Transaktionen auf knapp eine Milliarde Franken. Die erste Kapitalerhöhung dieses Jahres war bereits ein voller Erfolg.

 

Es zeichnet sich bereits seit einigen Wochen ab: Durch die rückläufige Inflation und die Entspannung an der Zinsfront hat sich das Marktumfeld für Immobilienfonds nunmehr wieder verbessert. Der Markt hat das bereits eingepreist. So erreichten die Agios Ende Februar beinahe 19%. Innert drei Monaten stiegen sie um knapp 14%!
 

Da die institutionellen Anleger allmählich wieder Gefallen an Immobilienanlagen finden, wittern zahlreiche Anlagevehikel ihre Chance. Statt sich – wie in den vergangenen zwei Jahren häufig geschehen – weiter zu verschulden, gehen sie wieder an die Kapitalmärkte, um ihr Wachstum zu finanzieren.
 

Schwergewichte kehren an die Kapitalmärkte zurück

 

Folglich wurden in den letzten Wochen mehrere Kapitalerhöhungen angekündigt. Diese sind so umfangreich wie in den letzten knapp zwei Jahren nicht mehr und erreichen nunmehr wieder ihr vor den Zinserhöhungen übliches Niveau. So plant der Immobilienfonds La Foncière im Juni eine Kapitalerhöhung von 100 Millionen Franken. Der UBS (CH) Mixed Properties SIMA will Ende April gar 200 Millionen Franken aufnehmen. Damit ist die Rückkehr der Index-Schwergewichte an die Kapitalmärkte eingeläutet. Insgesamt belaufen sich die für die ersten beiden Quartale geplanten Kapitalerhöhungen der Schweizer Immobilienanlagevehikel auf knapp eine Milliarde Franken. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 840 Millionen Franken eingesammelt. Ein vielversprechender Ausblick also!
 

Erste Kapitalerhöhung 2024 ein voller Erfolg

 

Den Reigen der Kapitalerhöhungen eröffnete der Cronos Immo Fund. Bis zum 4. März wurden alle neuen Anteile des Fonds gezeichnet, wie Hervé Mützenberg, Leiter Immobilien bei der Fondsleitung Cronos Finance SA, bestätigte. Insgesamt flossen dem Fonds knapp 45 Millionen Franken zu. Dies stimmt optimistisch.
 

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Kapitalerhöhungen angekündigt werden. So hat in den vergangenen Tagen der SF Retail Properties Fund mitgeteilt, bis Mitte März 41 Millionen Franken einsammeln zu wollen. Der Dominicé Swiss Property Fund plant eine Kapitalerhöhung im Umfang von 50 Millionen Franken, die Mitte April abgeschlossen werden soll.
 

Volumen der Kapitalerhöhungen 2023 bereits übertroffen

 

Es ist auch schon lange her, dass so viele neue Anlagevehikel lanciert wurden. Allein im März kommen drei neue Fonds auf den Markt: die Avobis Swiss Residential Fund SICAV, die Themis Real Estate SICAV und der Viager Swiss SCmPC.
 

Den bisherigen Höhepunkt bilden allerdings der Börsengang des Helvetia (CH) Swiss Property Fund und des Helvetica Swiss Opportunity Fund im zweiten Quartal 2024.

Zusammengenommen weisen sie eine Kapitalisierung von etwas über einer Milliarde Franken auf. Bleibt abzuwarten, wie der Markt darauf reagieren wird. Zur Erinnerung: Im August 2023 hatte die Fondsleitung des CS 1a Immo PK mitgeteilt, dass der IPO des Fonds sistiert werde – was schliesslich den gesamten Markt belastete.

 

Olivier Toublan - Immoday.ch