Der vergangene Monat war auch bei den Immobilienwerten geprägt von den durch die US-Zolleskapaden ausgelösten Marktverwerfungen. Schweizer Immobilienaktien erlebten zwar nur einen kurzfristigen, aber deutlichen Rückschlag im Real Index, während Immobilienfonds länger litten. Die allgemeine Verunsicherung bleibt spürbar. Einerseits wirken rückläufige Zinsen weiterhin unterstützend für die Branche, und die vielerorts ausgeschütteten Dividenden werden grösstenteils reinvestiert. Andererseits dämpfen konjunkturelle Risiken auch die Erwartungen im Bereich der kommerziellen Immobilien.
Der Schweizer Franken als sicherer Hafen kompensiert diese Sorgen jedoch momentan sehr gut. Internationale Investoren setzen weiterhin auf stabile Titel wie Swiss Prime Site und PSP Swiss Property. Doch Übertreibungen bleiben nicht ohne Risiko – bei einer Dividendenrendite von 2.8 % und einem Agio bis 35 % kann die Lage rasch drehen. Bei Fonds sorgten Kapitalmassnahmen für zusätzlichen Druck: eine CHF 350 Mio. schwere Kapitalerhöhung bei SIMA sowie weitere angekündigte Aufnahmen in ähnlicher Grössenordnung. Die Wohnimmobiliennachfrage bleibt indes hoch und wird durch die tiefen Zinsen zusätzlich gestützt. In unsicheren Zeiten erhöhen viele Vermögensverwalter ihre Allokationen in indirekte Immobilienanlagen eher, als sie zu reduzieren. Die Ergebnisse der Fonds und Gesellschaften sind weiterhin solide und wirken stabilisierend.
Das Börsenjahr dürfte allerdings nervös bleiben – mit anhaltender Volatilität. Gerade in einem solchen Umfeld ergeben sich immer wieder interessante Opportunitäten und Arbitragemöglichkeiten. Die Konsolidierung in der Finanzbranche schreitet voran die beiden Versicherungsgesellschaften Helvetia und Baloise haben eine Fusion angekündigt, CHAM und INA haben sich zu Cham Swiss Properties erfolgreich zusammengeschlossen. Dagegen hat sich die grösste Immobilienanbieterin der Schweiz, die UBS, kurzfristig umentschieden und wird UBS Direct Residential doch nicht fusionieren – ein Entscheid mit fadem Beigeschmack. Bei einem Agio von 55 % ist bei diesem Titel Vorsicht geboten – auch wenn die übergeordneten Marktindikatoren für die kommenden Wochen durchwegs positiv erscheinen.