'COVID 19'-Interview - Andreea Stefanescu, CEO der Solufonds

Immobilien 7 min Philippe Perret du Cray

Zu dem heutigen "COVID-19"-Interview begrüssen wir Andreea Stefanescu, CEO der Solufonds

Guten Tag Frau Stefanescu. Wie geht es Ihnen und wo befinden Sie sich gerade?

Danke, mir geht es sehr gut... und Solufonds auch, denn das Unternehmen befindet sich gerade in einer positiven Phase. Es konnte seine starke Position als Fondsleitung mit einem wesentlichen Fokus im Immobilienbereich behaupten. Selbst auf dem Höhepunkt der Krise konnten wir keine tatsächliche Verlangsamung unserer Geschäfts- entwicklung spüren.

Im Moment arbeite ich von den Büros unserer Nieder-lassung in Zürich aus. Unsere Mitarbeiter sind alle im Homeoffice, weshalb ich seit Beginn der Krise die Büros ganz für mich allein habe...

Wie würden Sie sich mit wenigen Worten beschreiben?

Ich bin CEO der Solufonds, eine Funktion, die ich seit etwas mehr als zwei Jahren innehabe, und verfüge über fast zwanzig Jahre Erfahrung mit Fondsleitungen sowohl nach schweizerischem Recht als auch nach anderen Rechtsordnungen wie Luxemburg und den Cayman Islands. Ich würde sagen, ich bin ein «reines Produkt» kollektiver Kapitalanlagen. Das ist übrigens auch der Grund, aus dem ich mich nach jahrelanger Tätigkeit für eine grosse Fondsleitung entschlossen habe, 2017 zu einer kleineren Firma wie Solufonds zu wechseln. Dort hatte ich die Gelegenheit, die Leitung zu übernehmen. Dies geschah im Zuge einer umfassenden Umstruktu-rierung, die nun beginnt, Früchte zu tragen – sehr vielversprechende sogar, wenn man sich die Ergebnisse der letzten beiden Jahre anschaut.

Zu mir persönlich: Ich bin Anfang vierzig (im besten Alter – lacht), verheiratet, habe keine Kinder und lebe in Zürich. Aber ich verbringe viel Zeit in der Romandie an unserem Hauptsitz, der sich derzeit noch in der Nähe von Nyon und demnächst in Morges befindet.

Welche Rolle spielt Solufonds in der Branche für indirekte Immobilienanlagen in der Schweiz?

In den vergangenen zwei Jahren konnten wir unsere führende Rolle als Fondsleitung im Bereich der Immobi- lienverbriefung festigen. Momentan verwalten wir neun kollektive Immobilienanlagen, drei SICAV und sechs vertragliche Anlagefonds. Ausserdem führen wir Immo-bilienadministrationsmandate für zwei weitere Vehikel, einen vertraglichen Anlagefonds und eine Immobilien-anlagestiftung... Noch in diesem Jahr werden mindestens zwei weitere Immobilien-SICAV hinzukommen.

Angesichts der Zahl der von uns geführten kollektiven Anlagen schweizerischen Rechts, werden wir bald den ersten Platz auf diesem Gebiet belegen... worauf wir wirklich stolz sind!

Wie organisieren Sie sich in der Corona-Krise?

Im Grunde genommen, hat sich der Homeoffice bei Solufonds schon länger als Arbeitsform etabliert. Zwar nicht unbedingt für alle und nicht für die gesamte Arbeitszeit... aber es funktionierte bereits ganz gut und fast das gesamte Personal verfügte über Laptops mit VPN-Verbindung. Als sich im Februar die Gesundheitskrise abzeichnete, konnten wir daher unsere Teams schnell aufteilen, um die Geschäftskontinuität aufrecht-zuerhalten, falls Probleme auftreten... So blieben im Zuge der Massnahmen des Bundesrats alle Beschäftigten von zu Hause aus einsatzfähig. Persönlich bin ich sehr erleichtert, dass wir unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keinen Coronavirus-Fall zu beklagen haben, insbesondere da einige gemäss den BAG-Kriterien zur Risikogruppe zählen und so aus Sicherheits-gründen zu Hause bleiben konnten.

Welche Folgen wird die Krise Ihrer Meinung nach für den Immobiliensektor und für indirekte Immobilien-anlagen im Allgemeinen haben? Und für Ihre Tätigkeit im Besonderen?

Ich halte es für überaus riskant, momentan eine konkrete Aussage über die Folgen dieser Krise für die verschiede-nen Sektoren zu treffen. Ich denke, dass wir tatsächlich erst am Anfang stehen, dass es sicher Konsequenzen für den Immobiliensektor geben wird und, da sie damit zusammenhängen, auch für indirekte Immobilienanlagen.

Am 31. März konnten wir noch fast keine Auswirkungen hinsichtlich der Zahlung von Mieten beobachten... Business as usual... Ich habe eher den Eindruck, dass sich die ersten richtigen Folgen erst im Sommer zeigen werden, zwischen Juli und September, und danach langfristig in den darauffolgenden 12 bis 18 Monaten. Aus unseren Gesprächen mit verschiedenen unabhän-gigen Experten, die wir mit der Schätzung unserer Immobilien beauftragen – ich spreche von namhaften Unternehmen wie Wuest Partner, CBRE, JLL oder IAZI – geht hervor, dass sie durchwegs damit rechnen, dass sich der Rückgang auf Immobilienbewertungen und daher wahrscheinlich auch auf den NAV (Nettoinventar-wert) der Fonds auswirken wird. Doch wir bleiben zuversichtlich, denn die verschiedenen Stresstest-Prognosen, die wir zusammen mit den Vermögensver-walter und unseren Sponsoren durchführen konnten, zeigen, dass unsere Produkte alle auf einer solide Basis beruhen und diese Krise daher ohne Probleme überstehen dürften.

Was die Auswirkungen auf die Tätigkeit von Solufonds im Besonderen betrifft, blieben die in diesem Jahr geplanten Kapitalerhöhungen weitgehend unbeein-trächtigt. Die erste, mit Liberierungsdatum 31. März, wurde trotz der Krisensituation beibehalten, und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, obschon sie leicht niedriger ausgefallen ist als noch vor der Krise geplant war. Die anderen werden wie geplant die nächsten Monate stattfinden. Dagegen wurden einige Lancierungen neuer Produkte verschoben… Allerdings haben wir am 31. März erfolgreich eine neue SICAV lanciert, die heute mit Immobilienkäufen am Markt aktiv ist.

Der Markt hat definitiv eine Verlangsamung erfahren, doch vom Stillstand ist er weit entfernt, und ich kann Ihnen versichern, dass wir fast so viel arbeiten wie sonst. Wir glauben sogar, dass diese Krise für die effzient aufgestellten und gut organisierten Vermögens-verwalter eine Chance darstellen kann, aus der sie gestärkt hervorgehen werden. Beispielsweise dürften sich für diese Akteure im Bereich für indirekte Immobi-lienanlagen am Markt sehr gute Chancen eröffnen, attraktive Liegenschaften zu kaufen. Grund dafür sind die gesunkenen Werte und vor allem die Pensions-kassen, traditionell die grössten Wettbewerber beim Kauf von Liegenschaften, die aktuell nach dem Absturz anderer Anlageklassen im Immobiliensektor überin-vestiert sind und uns nun mehr Platz am Markt lassen... Natürlich müssen sich Möglichkeiten bieten, die man nutzen kann, und ich erkenne einige sehr attraktive.

Sind indirekte Immobilienanlagen heute ein Zufluchtswert?

Ja, mehr denn je!

Wo sehen Sie den Sektor am 31. Dezember 2020?

Leider habe ich keine Kristallkugel... und ich finde es in der aktuellen unsicheren Lage äusserst schwierig, zu prognostizieren, wie die Perspektiven in mehreren Monaten aussehen werden. Ich denke aber, dass die Schweiz überaus gut gerüstet ist, um diese Krise ohne allzu schwere gesamtwirtschaftliche Folgen zu bewälti-gen. Die Reserven der SNB sind im Vergleich zu anderen Ländern umfangreich und der Bundesrat verfügt über die Mittel, das Land möglichst wirksam zu unterstützen.

Besondere Risiken? Oder besondere Chancen?

Risiken könnten sich vielleicht im Bereich Gewerbeimmobilien ergeben, der von den Massnahmen des Bundesrats betroffen ist. Hier gilt es, die Mieter zu unterstützen und bei Problemen Lösungen zu finden... ohne aus dem Blick zu verlieren, dass wir unbedingt auch die Interessen unserer Investoren wahren müssen, indem wir den Wert und die Rentabilität ihrer Anlagen erhalten. Dies ist, wie zuvor erwähnt, wiederum eine Chance für gut organisierte Vermögensverwalter mit hochwertigen Dienstleistungen und vielleicht auch mit genügend Investitionskapazitäten für die Nutzung guter Geschäfte, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.

Und persönlich? Wird diese Krise auch etwas in Ihrem Leben verändern?

Auf jeden Fall! Seit ich die Leitung der Solufonds übernommen habe, hielten es die meisten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Verwaltungsrat der Gesellschaft bisher für unabdingbar, dass ich am Hauptsitz verfügbar bin... und zwar jede Woche für mehrere Tage. Ich verstehe die Ansicht, dass man am Hauptsitz präsent sein sollte, um eine Gesellschaft zu führen, aber für mich bedeutet das, viel unterwegs zu sein, was ziemlich anstrengend ist. Die Krise hat gezwungenermassen gezeigt, dass die Geschäfte durchaus erfolgreich aus den Büros in Zürich geführt werden können. Ich werde also in Zukunft die vielen Hin- und Rückfahrten einschränken und für manche Sitzungen und Termine, bei denen ich nicht unbedingt physisch anwesend sein muss, Videokonfe-renzlösungen nutzen. Ich glaube, das ist nun selbstverständlich geworden, worüber ich mich freue.

Immoday - interviewt von Philippe Perret du Cray am 24. April 2020

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