'5 Minuten mit'-Interview - Reto Niedermann

10/02/2021

Immoday 

Redaktion

3 min

 

Für das heutige "5 Minuten mit"-Interview begrüßen wir Reto Niedermann, Vize-Präsident des Stiftungsrates der Steiner Investment Foundation, und Interims-CEO.

'5 Minuten mit' ist eine Reihe von Interviews die die Akteuren der Schweizer Immobilien-verbriefungsbranche vorstellen sollen.


Reto Niedermann, können Sie uns bitte etwas über sich erzählen?

Aktuell bin ich Vize-Präsident des Stiftungsrates der Steiner Investment Foundation, agiere gleichzeitig noch als Interims-CEO. Mittlerweile darf ich auf eine über 25-jährige Erfahrung in verschiedenen operativen und strategischen Führungspositionen zurückblicken – in der Regel mit Fokus auf Business Development, Change Management, Marketing & Vertrieb. Ich bin auch Inhaber der STYLE INVEST GmbH, die sich als Partner für Interims-Management und Consulting im Bereich Finanz- und Asset Management sowie für die Immobilienindustrie versteht. Wichtige Karrierestationen waren UBS, ACOLIN Fund Services und die DJE Finanz AG, wo ich als Leiter des Fondsvertriebs agierte. Als Eidgenössischer Prüfungsexperte für Marketing- und Verkaufs­leiter denke ich strategisch, pflege Netzwerke und arbeite gerne zielorientiert.

 

Und wer sind Sie privat?

Meine Mutter stammt aus München, der Vater aus Basel. Ich selber bin aber seit vielen Jahren in Zürich aktiv. Ich betreibe leidenschaftlich gerne Sport, etwa das Tauchen – dort bin ich sogar Instruktor. Zudem hege ich eine gewisse Passion für Motorräder und die Basler Fasnacht. Als Haupt-Charakterzug würde ich freiheitsliebend angeben.

 

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen in der Schweizer Immobilienverbriefung?

Die im Oktober 2016 gegründete Steiner Investment Foundation ist dem Namen entspre­chend als Anlagestiftung positioniert. Angeschlossen sind derzeit 67 Vorsorge­einrichtungen. Das Unternehmen ist seit Herbst 2019 Mitglied der KGAST, also der Konferenz der Geschäftsführer von Anlagestiftungen.

 

Welche Rolle übernimmt die Anlagestiftung konkret?

Als erste Anlagestiftung mit Fokus auf die Immobilienprojekt-Entwicklung sind wir auf die Akquisition von Bauprojekten mit exzellenter Lage und bestem Standortrating spezialisiert. Unsere ersten zwei Anlagegefässe konzentrieren sich auf die Immobilienentwicklung. Im März 2017 starteten wir mit der Lancierung unserer ersten Anlagegruppe «Swiss Development Residential». Im Oktober 2019 folgte dann die zweite Anlagegruppe «Swiss Development Commercial». Die Anlagestiftung verwaltet derzeit gesamthaft Vermögen von mehr als 550 Mio. CHF.

Wie kann man von der Entwicklung profitieren?

Wir wollen Rendite über den gesamten Immobilien-Wertschöpfungszyklus erzielen. Dabei ist es von Vorteil, wenn man sich frühzeitig Land sichern und die Projektentwicklung sicherstellen kann; das schafft so genannte Einwertungsgewinne. Wir generieren nachhaltige Renditen durch ein gezieltes Halten oder die Veräusserung von fertigen Immobilienprojekten – je nach Marktlage oder Liquiditätsplanung.

Gegenüber klassischen Immobilienanlagen verfolgen wir ein diversifi­ziertes Geschäftsmodell. Wir agieren als aktiver Portfolio Manager mit eigenem Transaktions-Management, eigener Entwicklung und Konstruktion.

 

Wie generieren Sie Mehrwert?

Durch starke Partner. Zugang zu qualitativen hochwertigen Projekten erhalten wir durch die Zusammenarbeit mit dem Entwickler und TU/GU Steiner AG. Kurze Wege von der Transaktion bis zur Fertigstellung sichern die Effizienz, eine ideale Finanzplanung und ein qualitatives Risikomanagement.

 

Wo sehen Sie Ihre wichtigsten Stärken in dieser Rolle?

Die sehe ich im Zusammenführen aller wichtigen Interessengruppen rund um unsere Anlagelösungen.

 

Welche Rolle spielt die Immobilienverbriefung in Ihrem Geschäftsbereich ganz allgemein?

Die Anlageform vereinigt Vorteile der Direktinvestition mit einer umfassenden Mitbestimmung. Eine Anlagestiftung bietet naturgemäss auch Vorteile der Diversifikation ihrer indirekt gehaltenen Immobilienanlagen.

 

Haben Sie Sektorvorlieben?

Mit den zwei Anlagegruppen Residential und Commercial konzentriert sich die Steiner Investment Foundation auf die Bereiche Wohnen und Gewerbe.

 

Sie investieren also das ganze Kapital in Immobilien.

Das ist korrekt. Bei uns sind 100% der Gelder in die Immobilienentwicklung investiert.

 

Wie würden Sie die Lage im Bereich der indirekten Immobilienanlagen hierzulande beschreiben?

Die aktuelle Lage ist sowohl global als auch bei uns in der Schweiz eine grosse Herausforderung. Der Immobiliensektor hat sich bis anhin aber gut geschlagen. Längerfristige Trends sind allerdings noch schwer abzuschätzen. Die Entwicklung bei den Impfmitteln wird in den kommenden Monaten sicherlich wegweisend sein. Wir als Steiner Investment Foundation sind aber sehr gut aufgestellt und sehen keine Beeinträchtigung bei den Anlagen.

 

Was geschieht sonst noch im Sektor?

In dieser besonderen Zeit wird auch bei uns die Digitalisierung vorangetrieben. Leider ist es so, dass die persönliche und direkte Kommunikation mit allen Interessengruppen trotzdem etwas gelitten hat. Wir hoffen, Investoren bald wieder persönlich und live über Projekte und Vorhaben informieren zu können.

 

Wenn Sie in die Vergangenheit schauen, was würden Sie ändern?

Grundsätzlich würde ich nichts ändern. Einzig der Virus müsste nicht sein…
 

Exklusiv für die Website immoday.ch © hergestellt
September 2020