Wir haben die Technologie, um die Ziele für 2050 zu erreichen

Wir haben die Technologie, um die Ziele für 2050 zu erreichen

Aktuell 4 min Olivier Toublan

Wie lässt sich bis 2050 das Klimaneutralitätsziel des Bundes erreichen? Einige Immobilienfondsmanager halten es für unmöglich, andere wiederum weisen darauf hin, dass die Technologie zwar vorhanden ist, es der Branche aber an echter Bereitschaft mangelt.

Einige Immobilienfondsmanager blicken mit Skepsis auf das Klimaneutralitätsziel des Bundes für 2050. Mit neuen Liegenschaften dürfte es sich erreichen lassen, mit alten Gebäuden sieht es hingegen ganz anders aus – insbesondere, wenn es sich um denkmalgeschützte Häuser handelt, bei denen beispielsweise die Fassade erhalten bleiben muss.

Ist es also illusorisch, bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen? Nicht alle sind dieser Meinung. Auch Boris Clivaz, CEO von Gefiswiss, einem Lausanner Asset Manager, der auf die Verwaltung und Entwicklung von Immobilienprojekten in Form von kollektiven Anlagevehikeln spezialisiert ist, kann dieser Auffassung nichts abgewinnen. Boris Clivaz erachtet die Ziele für 2050 als erreichbar, denn die Technologie gibt es bereits. Sie stellen auch eine grossartige Investitionsmöglichkeit für die gesamten Immobilienbranche dar. Gefiswiss hat im Übrigen gerade einen Energiewendefonds aufgelegt, um Projekte für eine nachhaltige Energieinfrastruktur zu entwickeln.

Boris Clivaz, wenn man Ihrer Website Glauben schenken darf, ist Gefiswiss hauptsächlich in den Bereichen nachhaltige Immobilien und Energiewende tätig. Ist das Marketing? 

Wir wollen mit Gefiswiss etwas bewirken. Einfach nur Liegenschaften zu kaufen, um einen Immobilienfonds auszubauen, interessiert mich nicht. Mir geht es darum, für die Liegenschaften, die wir bauen oder sanieren, eine wirklich nachhaltige und soziale Politik zu haben. Das ist nicht immer ganz einfach und ist nicht immer am rentabelsten, doch es ist mir ein grosses Anliegen.

Viele Fondsmanager halten die Ziele des Bundes für 2050 nicht für realisierbar. 

Das sehe ich ganz anders, denn die Technologie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 gibt es bereits.

Auch für alte Gebäude? 

Ich sage nicht, dass es ein Kinderspiel sein wird, doch ich wiederhole es: Es ist möglich. Man kann nicht nur auf den Energieverbrauch – der sich in einem alten Gebäude oft nur schwer reduzieren lässt – Einfluss nehmen, sondern auch auf die Qualität der Energie. Stammt sie aus einer erneuerbaren Quelle, werden die CO2-Emissionen gering sein.

Allerdings muss man Zugang zu diesen erneuerbaren Energiequellen haben. 

Das ist ein anderes Problem. Die Versorger, die in ihrer Stadt häufig eine Monopolstellung innehaben, sind in Bezug auf die Energiewende nicht immer enthusiastisch und auch nicht sehr schnell. Und sie scheuen sich oft davor, mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten.

Und dennoch haben Sie vor Kurzem einen Energieinfrastrukturfonds aufgelegt. 

Ja, einen Energiewendefonds. Wir arbeiten seit zwei Jahren daran.

Es gibt bereits mehrere Infrastrukturfonds. Wodurch unterscheidet sich der Ihre? 

Die meisten Infrastrukturfonds sind nur an sehr grossen Projekten interessiert, die häufig Investitionen in Höhe von Hunderten von Millionen Franken erfordern. Das ist gut so. Will man jedoch Einfluss auf den Energieverbrauch nehmen, darf man die kleinen lokalen Projekte nicht aussen vor lassen, die – zusammengenommen – auch etwas bewirken werden. Uns interessieren diese kleinen Projekte.

Gelingt es Ihnen, die Anleger zu überzeugen? 

Wir haben bereits 25 Millionen Franken aufgenommen und wollen bis Ende Jahr 50 Millionen Franken haben. Dieses Kapital stammt vorwiegend von institutionellen Investoren. Danach benötigen wir drei Jahre, um diese Mittel in verschiedene Projekte zu investieren, mit dem Ziel, eine Nettorentabilität von 3,5% zu erreichen. Längerfristig planen wir regelmässige Kapitalerhöhungen von rund 30 Millionen Franken pro Jahr.

Zur Realisierung dieser Projekte müssen Sie die Gemeinden überzeugen. Diese sind jedoch nicht immer begeistert, mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten. 

Auf die grossen Agglomeration trifft dies zu. Aus diesem Grund zielen wir auf Gemeinden mit 3000 bis 12 000 Einwohnern ab. Sie werden bei Grossprojekten oft übergangen, doch wollen auch sie ihre Energiewende vollziehen. Leider verfügen sie in vielen Fällen nicht über die internen Kapazitäten und wissen nicht immer, an wen sie sich wenden können.

Wir wollen ihr Partner sein – sei es in rechtlicher, finanzieller oder technischer Hinsicht –, indem wir ihnen quasi schlüsselfertige Projekte für Gebäudeparks oder öffentliche Einrichtungen bereitstellen. Diese verfügen über moderne Technologie, d. h. Niedertemperatur-Wärmenetze und Wärmepumpen, die über auf den Gebäuden installierte Solarzellen betrieben werden, sodass der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden kann.

Gibt es bereits konkrete Projekte? 

Wir sind mit mehreren Gemeinden im Gespräch. Doch das braucht Zeit, da das Unterfangen sehr komplex ist. Jedes Projekt ist mit viel Arbeit verbunden.

Gibt es tatsächlich einen Markt dafür? 

Davon bin ich überzeugt. Im Übrigen geht aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Bundes hervor, dass Investitionen von mehr als 100 Milliarden Franken erforderlich sein werden, um das Ziel für 2050 – die Klimaneutralität – zu erreichen.

Olivier Toublan, Immoday

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