
Die Immobiliengesellschaften haben im herausfordernden Börsenumfeld des Monats April ihre defensive Stärke erneut unter Beweis gestellt und seit Jahresbeginn eine beeindruckende durchschnittliche Performance von +15,9 % erzielt. Damit liegen sie klar über den börsenkotierten Immobilienfonds (–0,5 %), den nicht börsenkotierten Fonds (+1,8 %) sowie dem SMI (+4,2 %). Zudem ist die durchschnittliche Prämie der Immobiliengesellschaften per Ende April erneut und deutlich gestiegen – auf 25,5 % – und nähert sich damit dem durchschnittlichen Agio der kotierten Fonds (+29 %).
Die seit Jahresbeginn erzielte durchschnittliche Performance der Immobiliengesellschaften ist ohne Zweifel bemerkenswert. Mit einem Plus von +15,9 % zählen sie zu den erfolgreichsten Anlagen – deutlich besser als der SMI (+4,2%) und den meisten anderen Anlagevehikel des Marktes für verbriefte Immobilien, sowohl für die börsenkotierten Immobilienfonds (-0,5 %) als auch für die nicht gelisteten Fonds (+1,8 %).
Seit 18 Monaten befinden sich die Immobiliengesellschaften in einem aussergewöhnlichen Aufwärtstrend
Insbesondere während der Börsenturbulenzen im April haben die Immobiliengesellschaften ihren besonders defensiven Charakter unter Beweis gestellt. Während viele Marktsegmente auf breiter Basis deutlich verloren, konnten sie den Aufwärtstrend mit einem Anstieg von +5,9 % unbeeindruckt weiterführen, während der SMI -3,7 % verlor und die börsenkotierten Fonds um -3,1 % nachgaben.
Ein Blick zurück zeigt: Die Immobiliengesellschaften erleben seit Anfang 2023 einen bemerkenswerten Aufschwung mit einem Anstieg von +30 % innerhalb von 16 Monaten, während das Segment der börsenkotierten Fonds um +17 % und der SMI um +8,4 % zulegten.
Mit dieser Entwicklung steigen allerdings auch die Bewertungen: So legte die durchschnittliche Prämie für Immobiliengesellschaften im April erneut stark zu und erreichte +25,5 % (verglichen mit +19,5 % im März). Damit rückt sie weiter an das durchschnittliche Agio der börsenkotierten Fonds (+29 %) heran – ein derart geringer Abstand wurde zuletzt vor rund drei Jahren verzeichnet.
Ein entscheidender Unterschied bleibt jedoch bestehen; die Marktgrösse. Die börsenkotierten Immobiliengesellschaften erreichen derzeit ein Gesamtvolumen von knapp 30 Milliarden Franken gegenüber 69 Milliarden Franken bei den börsenkotierten Immobilienfonds.
Erster Handelstag für Cham Swiss Properties
Wie vom neuen Konzern angekündigt, konnte die Fusion von Ina Invest mit der Cham Gruppe erfolgreich abgeschlossen werden, dies, nachdem die jeweiligen Generalversammlungen der beiden Unternehmen der Transaktion Anfang April zugestimmt hatten. Die neue Gesellschaft, Cham Swiss Properties, verfügt über ein Immobilienportfolio im Wert von rund 1,6 Milliarden Franken – etwa zwei Drittel davon entfallen auf Wohnliegenschaften. Die Börsenkapitalisierung liegt bei etwas über einer Milliarde Franken, was einer Prämie von 1,1 % entspricht. Der erste Handelstag war der 9. April.
Das Unternehmen verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele: Dank einer hohen Eigenkapitalquote von 57,4 % sieht sich Cham Swiss Properties in der Lage, das Portfolio aus eigener Kraft auf rund 3 Milliarden Franken auszubauen, was potenziellen Mieterträgen von über 100 Millionen Franken entsprechen würde - und das ohne Kapitalerhöhung.
Der Höhenflug von Swiss Prime Site setzt sich fort
Swiss Prime Site (SPS), die im Februar 300 Millionen Franken aufgenommen hat – ein Teil davon (83 Millionen Franken) floss in den Erwerb des Hauptsitzes des multinationalen Unternehmens SGS in Genf – verzeichnet weiterhin eine beeindruckende Entwicklung. Mit einem Anstieg von +21,5 % seit Jahresbeginn weist SPS mit Abstand die stärkste Performance im Sektor auf.
Noch bemerkenswerter ist die aktuelle Bewertung: Die Prämie des Unternehmens ist mittlerweile auf 38,3 % gestiegen – nicht nur der höchste Sektorwert überhaupt, sondern auch deutlich über dem Durchschnitt der börsenkotierten Fonds (+29 %). Für eine Immobiliengesellschaft ist ein solches Bewertungsniveau ist äusserst selten.
Intershop, die lange Zeit allein an der Spitze standen, weisen derzeit ebenfalls eine Prämie von +38,3 % auf und sind seit Jahresbeginn um +11 % gestiegen. Zu den weiteren Überfliegern zählen PSP Swiss Property mit einer Performance von +17,4 % (Prämie: +27,3 %) sowie HIAG Immobilien, die seit Jahresbeginn +21,1 % zugelegt hat – trotz eines weiterhin negativen Abschlags von -8,4 %.
Diese Gesellschaften gehören zu einer kleinen Gruppe von Immobilienunternehmen, die trotz der positiven Gesamtentwicklung des Sektors weiterhin mit zum Teil deutlichen Abschlägen gehandelt werden.
Am unteren Ende der Liste finden sich SF Urban Properties, welche bis Ende April als einzige Immobiliengesellschaft eine negative Jahresperformance verzeichnete (-1,7 %) und einen Abschlag von -14,7 % aufweist. Gleich darauf folgen Züblin, mit einem Abschlag von -11,9 % (trotz eines Anstiegs von +11,6 % seit Jahresbeginn und +31,1 % im Jahr 2024!) sowie Novavest mit einem Abschlag von -11,1 %.
Redaktion • Immoday.ch
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