
Das Tempo bei den Ankündigungen von Kapitalerhöhungen bleibt hoch – unabhängig davon, ob es sich um kotierte oder nicht kotierte Fonds oder um Anlagestiftungen handelt. In den vergangenen Wochen wurden rund ein Dutzend neuer Transaktionen angekündigt, vorwiegend kleinere Erhöhungen. Doch nicht nur: Die SICAV Edmond de Rothschild gab bekannt, zwischen 325 und 390 Millionen Franken einsammeln zu wollen. Mit dem Pretium Real Estate Fund betrat im März zudem ein neuer Player den Markt – und erzielte auf Anhieb einen Emissionserlös von 185,5 Millionen Franken.
Die Dynamik am Markt für verbriefte Immobilienanlagen hält unvermindert an. In den vergangenen Wochen wurden rund ein Dutzend neuer Kapitalerhöhungen angekündigt. Damit steigt die Zahl der seit Jahresbeginn geplanten oder erfolgten Transaktionen auf 28 – über alle Anlagegefässe hinweg, einschliesslich Anlagestiftungen, die im ersten Quartal 2025 mit einem Dutzend abgeschlossener oder laufender Transaktionen besonders aktiv waren.
Ergänzt wird die Marktaktivität durch eine Neukotierung an der Börse, die Lancierung eines neuen Fonds sowie mehrere Fusionen, die in den kommenden Monaten erfolgen sollen. Das Volumen der angekündigten Kapitalerhöhungen beläuft sich auf 1,4 Milliarden Franken. Hinzu kommen rund 2 Milliarden Franken, die seit Jahresbeginn bereits erzielt wurden – jeweils zur Hälfte von kotierten und nicht kotierten Fonds.
Erneut eine Vielzahl kleinerer Kapitalerhöhungen
Es scheint zur Gewohnheit zu werden: In den vergangenen Wochen wurden wiederum eine Reihe von kleineren Kapitalerhöhungen angekündigt – jeweils im Umfang zwischen 20 und 60 Millionen Franken. Beispielsweise plant der Immofonds Suburban bis zu 20 Millionen Franken aufzunehmen. Die Mittel sollen zur gezielten Stärkung des Portfolios eingesetzt werden. Laut Fondsleitung verfüge man über eine attraktive Pipeline mit gut gelegenen Liegenschaften; ein Teil des Kapitals soll zudem in Massnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit fliessen.
Auch der Procimmo Real Estate SICAV – Commercial PK will neues Kapital aufnehmen. Die angestrebte Erhöhung von 60 Millionen Franken soll laut Medienmitteilung dem Erwerb mehrerer Liegenschaften dienen, die sich bereits in der Pipeline befinden.
Eine weitere geplante Massnahme betrifft den Fonds GR Immobilien Schweiz des Immobilien SICAV der Von Graffenried Privatbank: Für Mai ist eine Kapitalerhöhung im Umfang von 40 bis 60 Millionen Franken geplant. Und nicht zu vergessen: Die Kapitalerhöhung der Albin Kistler Immobilien Schweiz Vorsorge über 36,5 Millionen Franken dürfte mittlerweile ebenfalls abgeschlossen sein.
Zwischen 325 bis 390 Millionen: Die Kapitalerhöhung des SICAV Edmond de Rothschild
Inmitten dieser kleineren Kapitalerhöhungen stechen zwei sehr grosse Transaktionen hervor. Die erste betrifft den Swiss «Sima» von UBS (CH) Property Funds, der bereits vor einigen Wochen angekündigt hat, 350 Millionen Franken aufnehmen zu wollen. Das Kapital soll genutzt werden, um das Portfolio durch verschiedene Zukäufe zu erweitern, neue Bauprojekte zu initiieren, Gebäude zu sanieren und die Verschuldung zu reduzieren.
Und vor wenigen Tagen hat auch der Edmond de Rothschild Real Estate SICAV eine Kapitalerhöhung angekündigt, und zwar für sein Schweizer Teilvermögen, welches Ende März von der Börse mit rund 2,7 Milliarden bewertet wurde. Geplant sind 325 bis 390 Millionen Franken, die Transaktion soll Ende Juli oder Anfang August erfolgen. Laut Pressemitteilung sollen die Mittel für den Erwerb bereits gesicherter Liegenschaften, für weitere Entwicklungs- und Renovationsprojekte sowie zur Reduktion des Verschuldungsgrades verwendet werden.
Markteintritt des Pretium Real Estate Fund mit 185.5 Millionen
Doch damit nicht genug: Im März trat im Bereich der nicht kotierten Fonds ein neuer Akteur auf den Plan – der Pretium Real Estate Fund, der bei seiner Erstemission gleich 185,5 Millionen Franken einsammelte. Laut Pressemitteilung beläuft sich das Gesamtvermögen des Fonds auf über 400 Millionen Franken. Die Mittel aus der Emission sollen für den raschen Erwerb von 13 bereits gesicherten Liegenschaften an erstklassigen Standorten in den Kantonen Zürich und Thurgau eingesetzt werden. «Mit einem Fondsvolumen von über 400 Millionen Franken ist die Grössenordnung dieser Emission einzigartig und zeugt vom Vertrauen der Investoren in unsere Strategie», erklärte Salman Baday, CEO und Mitgründer von Pretium Invest.
Die Anlagestrategie des Fonds umfasst die ganze Schweiz, mit einem klaren Schwerpunkt auf die Deutschschweiz und Wohnliegenschaften, wobei auch gemischt genutzte oder gewerbliche Liegenschaften nicht ausgeschlossen sind. Der Fokus liegt auf Liegenschaften in oder nahe den grossen wirtschaftlichen Ballungszentren des Landes, mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Kurz, nichts wirklich Neues unter der Sonne …
Drei wichtige Transaktionen in den kommenden Monaten
Aktuell gibt es keine neuen Informationen zu den bereits angekündigten, wichtigen Transaktionen. Zum einen betrifft dies die Fusion des Helvetica Swiss Opportunity Fund (HSO), der im Februar an die Börse ging, mit dem Helvetica Swiss Commercial Fund, die für Anfang Juni geplant ist. Stand Ende März verfügen die beiden Fonds über ein Portfolio von rund vierzig Gewerbeliegenschaften im Wert von etwa 470 Millionen Franken. Ebenfalls im Juni der Börsengang des Comunus SICAV vorgesehen.
Seit der Ankündigung vor einigen Monaten gibt es keine Neuigkeiten zur geplanten Fusion der UBS-Fonds Direct LivingPlus, Direct Hospitality, Direct Residential und Residentia. Zur Erinnerung: Durch die Fusion entsteht ein Fonds, der hauptsächlich in Wohnimmobilien investiert und ein Volumen von über 5,3 Milliarden Franken erreichen dürfte. Damit würde er zum zweitgrössten kotierten Fonds aufsteigen, direkt hinter dem UBS «Sima» (11,5 Milliarden Franken – Stand Ende März). Seit der Ankündigung herrscht jedoch Funkstille von Seiten der Bank. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Umsetzung bereits weit fortgeschritten ist und in Kürze eine Pressemitteilung mit dem präzisierten Datum folgt.
Redaktion • Immoday.ch
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