
Am 29. April findet die diesjährige Generalversammlung des Schweizer Berufsverbands für Immobilienverbriefer – COPTIS statt. Ein Anlass, um auf die Anliegen dieser engagierten Interessengemeinschaft sowie die Vorzüge einer Mitgliedschaft hinzuweisen. Dazu gehören, wie die Präsidentin Andreea Stefanescu betont, insbesondere der privilegierte Zugang zu Informationen – und dies vor den übrigen Marktteilnehmern.
Ende April findet die diesjährige Generalversammlung von COPTIS statt, eine wertvolle Gelegenheit für Fachleute der Immobilienverbriefung, sich über aktuelle Herausforderungen auszutauschen und gemeinsame Anliegen zu diskutieren. Angesichts der Entwicklungen seit Anfang April ist für genügend Gesprächsstoff gesorgt. Die Generalversammlung sowie die anschliessende Podiumsdiskussion zum Thema Selbstregulierung wird erstmals von Andreea Stefanescu in ihrer neuen Funktion als Präsidentin des Verbandes geleitet - eine ideale Gelegenheit, ihr ein paar Fragen zu stellen.
Andreea Stefanescu, können Sie für unsere Leser kurz beschreiben, wer oder was COPTIS ist?
COPTIS, der Schweizer Berufsverband für Immobilienverbriefer, wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, die kohärente Entwicklung des Marktes für Immobilienverbriefung in der Schweiz zu fördern. Kurz, ein Berufsverband, der die Interessen seiner Mitglieder und der Branche vertritt.
Wo steht der Verband heute?
Zurzeit zählen wir 44 Aktiv- und einige Passivmitglieder. Unser Ziel ist es, die Zahl der Mitglieder auf 50 zu erhöhen und insbesondere unsere Präsenz in der deutschsprachigen Schweiz zu verstärken, wo wir noch nicht so stark vertreten sind. Qualität geht jedoch vor Quantität. Das Ziel des Verbandes war nie, möglichst viele Mitglieder zu haben, sondern die Interessen der Branche bestmöglich zu vertreten. Dies hindert uns nicht daran, mit allen zusammenzuarbeiten, auch wenn sie noch nicht Mitglied im Verband sind. Schliesslich verfolgen die meisten Marktteilnehmer ähnliche Interessen.
Was bringt mir die Mitgliedschaft bei COPTIS und welche Vorteile habe ich davon?
An erster Stelle steht natürlich die Möglichkeit, andere Mitglieder – allesamt Fachleute auf dem Gebiet der Immobilienverbriefung – zu treffen, etwa im Rahmen der zahlreichen von uns organisierten Veranstaltungen. So können Meinungen, Erfahrungen und gemeinsame Anliegen diskutiert werden. Darüber hinaus betreibt der Verband aktive Lobbyarbeit gegenüber Behörden oder Regulatoren und vertritt so die Interessen seiner Mitglieder.
Ist Ihre Lobbyarbeit denn auch wirklich erfolgreich?
Wir erfassen regelmässig die Anliegen unserer Mitglieder und analysieren, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Darauf aufbauend treten wir in den Dialog mit den Behörden und informieren unsere Mitglieder über deren Positionen – damit sie ihre Praxis entsprechend ausrichten können.
Glauben Sie wirklich, dass Sie die Verwaltung beeinflussen können?
Ja, das funktioniert. Wir konnten in den letzten Jahren entscheidend auf die Entwicklung verschiedener Praktiken Einfluss nehmen, die unsere Branche betroffen haben.
Haben Sie dafür ein konkretes Beispiel?
Ja, etwa die Mehrwertsteuer, die die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) auf Immobilienfonds erheben wollte. Nach intensiven Gesprächen mit uns hat die ESTV ihren ursprünglichen Ansatz dahingehend angepasst, dass nur ein kleiner Teil der Tätigkeiten besteuert wird. Davon profitiert nun die ganze Branche.
Also arbeiten Sie auch für all die anderen Akteure, die gar nicht Mitglied bei COPTIS werden wollen. Ist das nicht frustrierend?
Das ist das Los, das alle Verbände teilen. Dennoch bietet eine Mitgliedschaft bei COPTIS klare Mehrwerte: Unsere Mitglieder können an Fachveranstaltungen teilnehmen und erhalten Zugang zu praxisorientierten Merkblättern und Arbeitspapieren zu aktuellen Themen. Darüber hinaus profitieren sie im Rahmen unserer Lobbyarbeit von Rückmeldungen der Behörden und erhalten damit frühzeitig und exklusiv Informationen, die dem übrigen Markt noch nicht zugänglich sind.
Welches sind die nächsten Anlässe für Mitglieder?
Die nächste Generalversammlung von COPTIS findet am 29. April statt, gefolgt von einer Podiumsdiskussion darüber, wie Immobilienfonds die AMAS-Selbstregulierung 2.0 hinsichtlich Transparenz und der Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsinformationen umsetzen sollen. Ein Thema, das für die gesamte Branche von grosser Bedeutung ist. Bis Ende Jahr sind weitere Veranstaltungen geplant – darunter Seminare, Ausschuss-Sitzungen und Afterwork-Anlässe -, die sich teilweise mit sehr technischen Aspekten des operativen Geschäfts befassen.
Wie sehen Sie die Entwicklung der Branche in den kommenden Monaten, angesichts der aktuellen Phase von Zinssenkungen?
Generell beobachten wir eine fortschreitende Konsolidierung der Branche. So kam es in den letzten Monaten im Bereich der verbrieften Immobilienanlagen zu verschiedenen Zusammenschlüssen – sowohl auf Ebene des Fondsmanagements als auch bei Immobilienunternehmen.
Bedeutet dies, dass es der Branche nicht gut geht?
Nein, keineswegs. Vielmehr spiegelt sich darin ein Trend wider, den wir bereits seit mehreren Jahren beobachten. Gleichzeitig bleibt der Markt sehr dynamisch – das zeigt sich auch an der wachsenden Zahl neuer Produkte. Getrieben wird diese Entwicklung von einem Umfeld mit niedrigen Zinsen und dem stetigen Wachstum der Schweizer Wohnbevölkerung, was dazu führt, dass die Nachfrage nach Immobilien das Angebot übersteigt. Damit verbunden ist ein Preisanstieg, der wiederum für Investoren attraktiv ist.
Hinweis: Die Paneldiskussion von COPTIS am 29. April in Lausanne steht auch Nicht-Mitgliedern offen. Die Teilnahmegebühr beträgt CHF 100, inklusive anschliessendem Apéro mit reichhaltigem Buffet. Eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Verband, sein Netzwerk und die vielfältigen Möglichkeiten des Austauschs mit Fachleuten kennenzulernen. Anmeldung hier.
Redaktion • Immoday.ch
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