
Auch im Januar 2025 setzten die nicht kotierten Immobilienfonds ihren langsamen, aber stetigen Anstieg fort und legten 0,42% zu. Damit schneiden sie für einmal besser ab als die kotierten Fonds, die 1,4% verloren. Das durchschnittliche Agio der nicht kotierten Fonds beträgt nun 1,14%. Das Universum der nicht kotierten Schweizer Immobilienfonds ist seit dem Börsengang des Helvetica Swiss Opportunity Fund am 11. Februar um einen Titel ärmer. Im Januar wurden wieder Kapitalerhöhungen angekündigt, zwei davon von nicht kotierten Fonds, nämlich vom Edmond de Rothschild Real Estate SICAV – Commercial Income und vom SPSS Investment Fund Commercial.
2024 erzielten die nicht kotierten Immobilienfonds eine durchschnittliche Jahresperformance von 8,7%. Ihren langsamen, aber stetigen Anstieg setzten sie auch Anfang dieses Jahres fort und gemäss den vom Immo Desk der BCV veröffentlichten Daten legten sie im Januar 0,42% zu. Die kotierten Immobilienfonds hingegen gaben im selben Zeitraum 1,4% nach.
Eine solche gegensätzliche Entwicklung zugunsten der nicht kotierten Immobilienvehikel ist selten genug, um hervorgehoben zu werden, sogar dann, wenn im selben Zeitraum sowohl die Immobiliengesellschaften mit +3,9% als auch der SMI mit einem Plus von fast 8% einen Höhenflug verzeichneten.
Als Folge ihres Anstiegs stieg das durchschnittliche Agio der nicht kotierten Fonds auf 1,14%, sodass sich der Spread zum Durchschnittsagio der kotierten Fonds, das Ende Januar 31,8% betrug, etwas verringerte, wie den von SFP veröffentlichten Daten zu entnehmen ist.
Was sich nicht geändert hat, ist, dass die nicht kotierten Fonds eine höhere durchschnittliche Rendite (3,2% Ende Januar gemäss den Angaben von SFP) bieten als die kotierten Fonds (2,7%).
Einige schöne Zuwächse im Januar – und ein einziger Rückgang
Ebenfalls unverändert geblieben ist, dass die nicht kotierten Immobilienfonds eine weitaus geringere Volatilität aufweisen als die kotierten (ca. 4% versus ca. 9%). Im Januar erzielten erstere dennoch einige schöne Performances, wie die Daten des Immo Desk der BCV zeigen: Besonders gut, nämlich mit einer Performance von 5,7%, schnitt der MobiFonds Swiss Property ab, gefolgt vom SPSS IF Commercial (+2,5%) und dem Helvetica Swiss Opportunity Fund (+2,1%).
Zu den Enttäuschungen gehörte der Centralfonds Zentralschweizerischer Immobilien, der einen starken Rückgang (−5,26%) verzeichnete. Im Januar war das übrigens der einzige nennenswerte Rückgang bei den nicht kotierten Schweizer Immobilienfonds, einem Universum, das Ende Januar noch 23 Vehikel mit einer Marktwert von insgesamt 14 Milliarden Franken umfasste.
Der Helvetica Swiss Opportunity Fund ging an die Börse
Tatsächlich ist die Vergangenheitsform inzwischen angebracht, denn nach mehreren Aufschüben ging der Helvetica Swiss Opportunity Fund (HSO) am 11. Februar nun wirklich an die Börse. Der nächste Schritt, der noch im Verlauf des 1. Halbjahres 2025 erfolgen sollte, ist die Fusion des HSO mit dem Helvetica Swiss Commercial Fund zu einem auf Geschäfts- und Gewebeimmobilien ausgerichteten Fonds mit einem Portfolio von 37 Liegenschaften im Gesamtwert von rund 760 Millionen Franken. Der Marktwert der beiden Fonds betrug Ende Januar insgesamt etwas mehr als 600 Millionen Franken.
Doch es tut sich noch mehr bei den Schweizer Immobilienfonds: Auch die Comunus SICAV bestätigte ihre Absicht, gegen Ende des 1. Halbjahres 2025 an die Börse zu gehen. Zudem will sie einige Wochen vor ihrem Börsengang noch eine Kapitalerhöhung durchführen.
Kapitalerhöhungen für Edmond de Rothschild und SPSS
Nach einem etwas ruhigeren Dezember haben die Kapitalerhöhungen zu Beginn des Jahres 2025 wieder an Fahrt aufgenommen. Berücksichtigt man alle Arten von Immobilienanlagegefässen, so waren Mitte Februar bereits 16 Kapitalerhöhungen geplant, mit denen insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Franken eingesammelt werden sollen. Besonders aktiv sind dabei die Anlagestiftungen und die kotierten Fonds.
Auch zwei der nicht kotierten Immobilienfonds planen eine Kapitalerhöhung. Der Fonds Edmond de Rothschild Real Estate SICAV – Commercial Income will 56 Millionen Franken einsammeln. Das Kapital soll in Übereinstimmung mit der Investitionsstrategie des Fonds für den Erwerb neuer Gewerbeimmobilien verwendet werden.
Der SPSS Investment Fund Commercial seinerseits will zwischen 50 und 80 Millionen Franken aufnehmen, um zum einen sein Portfolio auszubauen und zum anderen seinen Verschuldungsgrad zu senken.
Schliesslich ist noch zu erwähnen, dass das Universum der nicht kotierten Fonds nun doch nicht erweitert wird, denn die Sustainable Real Estate Investments SICAV verzichtete auf die Lancierung des Teilvermögens «Sustainable Real Estate Wood» (max. Volumen der Erstemission: 100 Millionen Franken). Was als erster Immobilienfonds der Schweiz geplant war, der auf Neubauten aus Holz setzt, konnte die Anleger nicht überzeugen. Marco Scheurer, der Geschäftsführer der Sustainable Real Estate AG, versicherte jedoch, dass dies nur eine Frage der Zeit sei.
Redaktion-Immoday.ch