
Nachdem die kotierten Immobilienfonds im April aufgrund von Börsenturbulenzen Einbussen hinnehmen mussten, legten sie im Mai wieder zu (+3,5%) – insbesondere die Schwergewichte. Das durchschnittliche Agio liegt somit praktisch wieder auf dem Rekordniveau vom März (33,2%). Der Sektor bleibt für die Investoren attraktiv: Im Mai wurde ein halbes Dutzend Kapitalerhöhungen angekündigt und es stehen nach wie vor mehrere Börsengänge auf dem Programm. Und dann wäre da noch die Megafusion der UBS-Fonds, die in den kommenden Monaten losgehen dürfte.
Nach einem turbulenten April – in dem die Börse stark unter dem Einfluss der Zollpolitik von Donald Trump stand – verlief der Mai wieder ruhig, sodass die kotierten Immobilienfonds ihren Aufwärtstrend wiederaufnehmen konnten. Sie legten im Mai 3,5% zu. Die YTD-Performance des SWIIT-Index beläuft sich auf 3% und liegt damit leicht unter derjenigen des SMI (+5%).
Logischerweise stieg auch das durchschnittliche Agio an. Laut SFP liegt es bei 33,2% und somit praktisch auf dem Rekordniveau, das im März, also vor den Börsenturbulenzen im April, erreicht worden war.
Schwergewichte deutlich im Plus
Während die Schwergewichte im letzten Monat stark unter den Turbulenzen zu leiden hatten, erholten sie sich im Mai besonders kräftig, auch wenn nicht alle wieder die Rekordstände von Ende März erreichten. Als Beispiele können der Gigant UBS Swiss Sima, dessen Agio auf 47,4% stieg (41,8% per Ende April und 49,6% per Ende März) und der eine YTD-Performance von +3,8% verzeichnete, der UBS Residential Siat mit einem Agio von 49,4% (44,1% per Ende April und 51,8% per Ende März) sowie der UBS Swiss Res Anfos mit einem Agio von 47,7% (46,2% per Ende April und 50,4% per Ende März) angeführt werden.
Trotz dieser Erholung im Mai weist rund ein Dutzend Fonds immer noch eine negative YTD-Performance auf. Aber nichts, was Anlass zur Sorge würde – ausser dass der Schroder ImmoPlus (bei einem Agio von 16,5% per Ende Mai) um 4,13% und der Helvetica Swiss Opportunity (bei einem Disagio von 11,1%) um 5,22% nachgegeben haben.
Drei Fonds mit einer YTD-Performance von mehr als 10%
Die YTD-Performance einiger Fonds ist beachtlich: Bei dreien liegt sie sogar über der Marke von 10%. Es handelt sich um den UBS Direct Residential (YTD-Performance von 11,9% bei einem Agio von 52,3%), den UBS Direct Urban (YTD-Performance von 11,1% bei einem Agio von 27,3%) und den Solvalor 61 (YTD-Performance von 11,1% bei einem Agio 54,1%, das gegenüber Ende April [46,7%] deutlich angezogen hat).
Dank der Erholung im Mai hat auch die Zahl der Fonds zugenommen, deren Agio über der symbolischen Marke von 50% liegt. Darunter natürlich der Streetbox Real Estate (Agio von 56,8% ggü. 53,9% per Ende April und 66% per Ende März) und der Swisscanto RE Ifca (Agio von 50,2%, ggü. April unverändert),
neu aber auch wieder der Solvalor 61 und der UBS Direct Residential.
Immer noch vier Fonds mit einem Disagio von rund 10% oder mehr
Von dieser allgemeinen Erholung profitieren auch Fonds, die von den Investoren weniger geschätzt werden. Dennoch weisen immer noch vier Fonds ein Disagio von rund 10% oder mehr auf.
Zu diesen gehören der Sustainable Real Estate CH mit einem Disagio von 13,5% (15,1% per Ende April) und der Swiss Central City mit einem Disagio von 12,9% (15% per Ende April; dies bei einer YTD-Performance von nahezu 6%), was kaum überrascht, da diese beiden Fonds seit Monaten die Schlusslichter bilden.
Darunter aber auch der Helvetica Swiss Opportunity (Disagio von 11,1%) und der Helvetica Swiss Commercial (Disagio von 9,8%). Diese beiden Fonds werden wie geplant demnächst zusammengelegt. Die Fusion dürfte in den kommenden Wochen erfolgen. Der erste Kotierungstag ist der 23. Juni.
Dieser neue Fonds heisst HSC und sein Portfolio umfasst 37 Immobilien im Gesamtwert von rund 760 Millionen Franken. Er investiert in reine Geschäftsliegenschaften, die sich vor allem in wachstumsstarken Agglomerationen mit einer guten Verkehrsanbindung in der Deutsch- und Westschweiz befinden.
Weiterhin hohe Nachfrage nach kotierten Immobilienfonds
Angesichts der starken Performance in den letzten Monaten ist es nicht verwunderlich, dass die kotierten Immobilienfonds für die Investoren immer noch sehr attraktiv sind. Im Mai wurde ein halbes Dutzend Kapitalerhöhungen angekündigt (die grösste in den letzten Wochen lancierte Kapitalerhöhung betrifft indes eine Anlagestiftung: Für die Anlagegruppe ESG der Anlagestiftung Swiss Life sollen 450 Millionen Franken eingeworben werden).
Zu erwähnen sind insbesondere die Emission von Immo Helvetic (mit einem Agio von 30,2% per Ende April und einer YTD-Performance von 5,1%), der gerade im Rahmen einer erfolgreichen 19. Kapitalerhöhung (angekündigt am 28. April und abgeschlossen am 25. Mai) 78 Millionen Franken aufgenommen hat, sowie die Kapitalerhöhung des Patrimonium Swiss Real Estate Fund (mit einem Agio von 20,2% per Ende April und einer YTD-Performance von 2,3%) über 80 bis 100 Millionen Franken. «Das zusätzliche Kapital dient dazu, Bestandsliegenschaften zu erwerben, das Portfolio durch Sanierungs- und Entwicklungsprojekte auszubauen und die Finanzierungsquote zu optimieren», so der Fonds.
Drei Fonds gehen demnächst an die Börse
Das Universum der kotierten Fonds wird in den nächsten Monaten grösser werden, da drei Börsengänge anstehen.
Zunächst derjenige der Comunus SICAV, über den wir bereits mehrfach berichtet haben und der nun für September oder Anfang Oktober 2025 vorgesehen ist. Dann derjenige des PURE Swiss Opportunity REF im zweiten Halbjahr 2025. Und schliesslich derjenige des eine Milliarde Franken schweren MobiFonds Swiss Property, der im ersten Halbjahr 2026 erfolgen wird.
Und nicht zu vergessen, dass längerfristig auch der BLKB Sustainable Property Fund, ein neuer Immobilienfonds, der von der Basellandschaftlichen Kantonalbank lanciert wird, an die Börse gehen wird. Dieser Fonds wird hauptsächlich in nachhaltige Wohnimmobilien (ergänzt durch gemischt genutzte Liegenschaften) an attraktiven Standorten vorwiegend in der Region Basel und in der Deutschschweiz investieren. Bei seiner Auflegung wird der Fonds nicht kotiert sein, doch ist laut der Medienmitteilung der Bank ein Börsengang zu einem späteren Zeitpunkt geplant.
Zu guter Letzt warten wir immer noch auf Neuigkeiten zu den geplanten Zusammenlegungen der Ex-Credit-Suisse- und der UBS-Fonds. Die erste Fusion – diejenige des UBS REF LivingPlus, des UBS REF Hospitality, des UBS Direct Residential und des Residentia – dürfte in den kommenden Monaten erfolgen.
Immoday-Redaktion
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