Diego Reyes von Dominicé: «Für einige Fonds könnte diese Fusion eine Wachstumschance sein»

Diego Reyes von Dominicé: «Für einige Fonds könnte diese Fusion eine Wachstumschance sein»

Interview 3 min Olivier Toublan

Die Fusion von Credit Suisse und UBS könnte paradoxerweise die Liquidität des Marktes erhöhen, schätzt Diego Reyes, Senior Fund Manager bei Dominicé & Co – Asset Management. Und auch wenn die neue Situation bei Anlegern für Unsicherheit sorgt, sollte man nicht vergessen, dass der Markt in der 2000er Jahren bereits Ähnliches erlebt hat.

Diego Reyes ist verantwortlich für den Immobilienfonds Dominicé Swiss Property Fund, der von Dominicé & Co – Asset Management verwaltet wird, einem Vermögensverwalter, der seit 2003 in Genf ansässig ist und spezialisierte Investmentprodukte in den Bereichen Immobilien, Aktien und Volatilität sowie Dienstleistungen im Bereich Vermögensverwaltung anbietet. Er kommentiert aus seiner Sicht die Auswirkungen der Fusion von Credit Suisse und UBS auf die Immobilienverbriefung.

Diego Reyes, wie beurteilen Sie die Lage der Immobilienverbriefung nach der Fusion von Credit Suisse und UBS?

Die Fusion der beiden grössten Schweizer Banken führt zu einer grossen Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft des Schweizer Finanzplatzes und seines Immobilienmarktes. Auch wenn sich die Auswirkungen auf die Branche noch nicht ablesen lassen, ist klar, dass die UBS durch die Übernahme der Credit Suisse zum grössten Grundeigentümer der Schweiz wird und damit den Versicherer SwissLife von Platz eins verdrängt.

Wie gross wird dieses neue Unternehmen sein?

Nach ihrer Zusammenlegung werden Credit Suisse und UBS vierzehn Immobilienfonds besitzen. Auf der Grundlage der Zahlen, die Ende März 2023 verfügbar waren, werden diese Fonds einen Immobilienpark von mehr als 60’000 Mieteinheiten umfassen. Das entspricht einem Nettovermögen und einem Börsenkapital von 28.2 Milliarden bzw. 32.9 Milliarden Franken bei einem durchschnittlichen Handelsvolumen von 317 Millionen Franken in den letzten zwölf Monaten. UBS wird zu einem wahren Mammut auf dem Schweizer Immobilienmarkt werden.

Gibt es Anlass zur Sorge?

Diese Situation wirkt auf die Finanzmärkte zweifellos beunruhigend, was sich derzeit in einer erhöhten Volatilität an der Börse niederschlägt. Die Fusion UBS–Credit Suisse dürfte aber auch Wachstumschancen für andere Vermögensverwalter bedeuten und zu einer höheren Liquidität des Immobilienfondsmarktes beitragen. Eine Reihe von Anlegern wird nämlich wegen der Vorschriften oder aus Gründen der Diversifizierung versuchen, ihr Exposure gegenüber einem einzigen Kontrahenten zu reduzieren.

Was müsste getan werden, damit sich die Lage stabilisiert?

Da die Modalitäten der Fusion noch nicht bekannt gegeben wurden, haben wir wenig Einblick in die zukünftige Strategie und Organisation der UBS, insbesondere in ihre Aktivitäten als Immobilienfondsverwalter in der Schweiz. Auch sollte man die Positionierung des Mieterverbands im Blick behalten, der diese Situation nicht so positiv sieht und insbesondere die Anwendung des Vorkaufsrechts der Gemeinden und Kantone fordert. Dieses Szenario scheint mir jedoch aus rechtlicher Sicht kaum verfechtbar zu sein.

Sollte man den Markt handeln lassen oder wäre ein Eingreifen der Finanzbehörden besser?

Der Immobilienfondsmarkt hat bereits in den 2000er Jahren eine ähnliche Situation erlebt. Damals waren zahlreiche Fonds zusammengelegt worden, was die Zahl der in den Index aufgenommenen Akteure schrumpfen liess. Man wird die Reaktion der Finanzmärkte in den kommenden Monaten genau beobachten und das Verhalten der wichtigsten Akteure auf dem Schweizer Markt für Immobilienverbriefungen analysieren müssen – der, wie ich in Erinnerung rufen möchte, in Krisenzeiten ein sicherer und greifbarer Vermögenswert bleibt.

Olivier Toublan, Immoday

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