
Seit Anfang Jahr verwaltet die Procimmo AG (Procimmo) ihre Fonds nun selbst. Dies ist das Ergebnis einer strategischen Überprüfung während der letzten zwei Jahre. Zudem wurden sämtliche Vertragsfonds zu Teilvermögen von zwei SICAV-Strukturen umgewandelt. Welche Vorteile bringt diese Neuorganisation – und welche Herausforderungen sind damit verbunden? Wir haben bei Procimmo nachgefragt.
Die vergangenen zwei Jahre waren für Procimmo von zahlreichen bedeutenden Veränderungen geprägt. Im Zuge einer Reorganisation wurden sämtliche Vertragsfonds als neue Teilvermögen in zwei SICAV eingebracht. Gleichzeitig wurde auch die Fondsleitung neu geregelt. Bisher arbeitete Procimmo mit Solutions & Funds zusammen, die neben der Umwandlung der Fonds auch die Übertragung der Leitung an Procimmo begleitete.
Im Dezember 2024 erhielt Procimmo die Finma-Lizenz als Fondsleitung und übernahm bereits Mitte Januar 2025 die vollständige Leitung ihrer Fonds. Welche Überlegungen steckten hinter dieser Entscheidung? Wir sprachen mit Terence Kast, COO von Procimmo, über die Hintergründe und Folgen, die diese Änderung mit sich brachten.
Terence Kast, weshalb haben Sie sich für die Internalisierung der Fondsleitung entschieden?
Das Ziel war, das Management unserer Portfolios zu optimieren und die vollständige Kontrolle über unsere Produkte zu übernehmen.
Doch zuvor liessen Sie die Fonds extern verwalten …
Die damalige Entscheidung, die Verwaltung der Fonds extern zu vergeben, war stark mit der DNA von Procimmo verknüpft. Unser Fokus lag darauf, unser Know-how und unseren Mehrwert insbesondere im Bereich der industriellen Bauten einzubringen. Darauf wollten wir uns konzentrieren.
Was waren nun die Gründe für diesen Wechsel?
In den letzten Jahren hat sich Procimmo intensiv mit der Optimierung der Portfolioverwaltung befasst – und dies auf allen Stufen. Angesichts zunehmend herausfordernder Märkte haben wir verstärkt daran gearbeitet, unsere Organisation zu straffen und die Verwaltung der Produkte so effizient wie möglich zu gestalten. Dabei wurde uns zunehmend bewusst, dass wir eigentlich über genügend Kompetenzen verfügen, um die Fondsverwaltung selbst zu übernehmen.
Gab es eine Art Schlüsselerlebnis, das Ihre Strategie bzgl. Fondsverwaltung beeinflusste?
Ich denke, das ergab sich aufgrund der Entwicklung unseres Unternehmens fast von selbst. Das Segment der Anlagefonds insgesamt hat gerade eine anspruchsvolle Phase durchgemacht, ausgelöst durch den Zinsanstieg. In der Folge waren viele Marktakteure gezwungen, ihre Aktivitäten auf Fondsebene zu konsolidieren. Solche Anpassungen lassen sich mit einer internen Fondsverwaltung einfacher umsetzen.
Ist dies nicht auch eine Frage der Grösse? Oder anders gefragt: Braucht es eine gewisse Mindestgrösse, um die Fondsverwaltung zu internalisieren?
Mehr noch als von der Grösse hängt dies vor allem von den Gebühren ab, die die Verwaltung generiert, sowie von den operativen Kosten. Bestimmte Überwachungsaufgaben lassen sich gut an externe Partner delegieren, was auch zu einer Reduktion der Kosten führt.
Redaktion-Immoday.ch