5 Minuten mit Valentin Pisa, Partner bei Gefiswiss

14/11/2022

Olivier Toublan

Immoday

5 Min

 


Zum heutigen '5 Minuten mit'-Interview begrüssen wir Valentin Pisa, Partner bei Gefiswiss


'5 Minuten mit' ist eine Interviewreihe, die zu einem besseren Verständnis der Akteure der Immobilienverbriefung in der Schweiz und ihrer Aktivitäten beitragen soll.
 

Valentin Pisa, was haben Sie für eine Ausbildung?


Ich habe die HEC Lausanne absolviert und 2016 mit einem Master abgeschlossen. Während meines Studiums habe ich ein Auslandsjahr an einer kanadischen Universität gemacht. Etwas, das ich jedermann empfehlen würde. Kanada ist ein aussergewöhnliches Land – in seiner Art zu funktionieren, in seiner Kultur des Teilens, sei es im Beruflichen oder im Privaten.
 

Sie haben auch einige Monate in der Waadtländer Verwaltung gearbeitet.

 
Ja, ich habe während meines Studiums ein Praktikum in den Etablissements hospitaliers du Nord vaudois gemacht. Es war für mich die Möglichkeit, mich eingehend mit dem Thema Controlling zu beschäftigen.
 

Nach Ihrem Abschluss haben Sie Ihre berufliche Laufbahn direkt bei Gefiswiss begonnen. Aus Begeisterung für Immobilien?


Ganz und gar nicht. Es war ein Zufall. Ich sollte dort nur ein paar Monate verbringen, um meine Masterarbeit abzuschliessen. Ich bin geblieben, obwohl ich eigentlich eine Bankkarriere geplant hatte.
 

Bereuen Sie es?


Überhaupt nicht. Wie mir meine Kollegen bestätigen, passt die Arbeit in einem KMU wie Gefiswiss, wo man mit allem ein bisschen in Berührung kommt und ständig neue Projekte lanciert, viel besser zu meinem Charakter als die Arbeit in einer grossen Bank, wo ich mich wahrscheinlich auf einen einzigen Bereich hätte spezialisieren müssen.
 

Was sind Ihre wichtigsten Charaktereigenschaften?


Ich bin sehr neugierig und habe bisweilen Mühe, die Füsse still zu halten. Ich bin aber auch sehr strukturiert und habe eine gute Vorstellung von den Zielen, die ich erreichen möchte.
 

Und aus etwas persönlicherer Sicht?


Ich bin ein «soziales Tier», liebe den Kontakt und wäre wahrscheinlich sehr unglücklich in einem Job, in dem ich den ganzen Tag allein sein müsste.
 

Was sind Ihre Schwächen?
 

Ich bin ungeduldig. Alles muss sofort gemacht werden.
 

 

Haben Sie Hobbys?


Ich reise sehr gerne. So lerne ich neue Menschen und Kulturen kennen. Und ich begeistere mich für Sport, vor allem für Tennis und Golf. In diesen Sportarten habe ich an mehreren Wettkämpfen teilgenommen.
 

Wie sieht es mit der Familie aus?


Ich bin 32 Jahre alt, werde demnächst heiraten und habe eine grosse italienisch-schweizerische Familie, die in meinem Leben sehr wichtig ist.
 

Im Jahr 2016, also als Sie 26 Jahre alt waren, traten Sie bei Gefiswiss ein.


Genau, und dann habe ich allmählich Erfahrung gesammelt und bin die Karriereleiter hochgeklettert. Im Jahr 2019 wurde ich Co-Manager für Investmentprodukte und war für drei Immobilienprojekte mit insgesamt 850 Wohneinheiten verantwortlich. Im Juni 2022 wurde ich zum Partner befördert. Das ist eine grosse Umstellung, auch wenn man bereits in die Unternehmensführung eingebunden war.
 

 

Haben Sie gezögert, als man Ihnen angeboten hat, Partner zu werden?


Nicht eine Sekunde. Allerdings muss man sagen, dass alles im Vorfeld gut vorbereitet wurde. Das Ganze hat zwei oder drei Jahre gedauert. Michel Rossellat, Mitbegründer von Gefiswiss, wollte kürzer treten. Er wollte jedoch nicht gehen, ohne eine Lösung gefunden zu haben, die den Fortbestand des Unternehmens sichert. Er hat seine Anteile daher intern verkauft, an mich, Yann Patthey und an César Pidoux. Er ist zwar nicht mehr im operativen Geschäft tätig, ist aber immer noch im Verwaltungsrat, sodass wir nach wie vor von seinem Know-how profitieren können. Und natürlich bleibt Boris Clivaz, der andere Mitbegründer von Gefiswiss, am Ruder.
 

Werden Sie jetzt nur noch im Management tätig sein oder auch noch im operativen Geschäft?


Die operativen Tätigkeiten will ich nicht aufgeben, da ich sie sehr gerne mache. Dennoch werde ich mir etwas Zeit für das Management und für Überlegungen über die strategische Entwicklung des Unternehmens nehmen müssen.
 

Mit dieser neuen Stelle gehen Sie eine grosse Wette auf die Zukunft ein.


Das ist tatsächlich so, erstens finanziell und zweitens, weil es bedeutet, dass ich nun mehrere Jahre bei Gefiswiss bleiben werde. Aber ich habe seit 2016 mit der Lancierung mehrerer neuer Vehikel so viel Arbeit und Energie in dieses Unternehmen investiert, dass ich absolut keine Lust habe, es zu verlassen.
 

Und doch sind Sie noch jung. In diesem Alter wechselt man häufig das Unternehmen, um neue Erfahrungen zu sammeln und neue Aufgaben zu übernehmen.


Dies alles konnte ich bei Gefiswiss tun. Ich bin die Karriereleiter hochgeklettert, war an mehreren Projekten in verschiedenen Bereichen beteiligt und habe Verantwortung übernommen, sodass es nicht nötig war, das Unternehmen zu wechseln.
 

Könnten Sie uns Gefiswiss kurz vorstellen?


Wir sind ein Asset Manager mit etwa 20 Mitarbeitenden und fördern die nachhaltige Entwicklung bei allen unseren Investitionen. Derzeit liegt der Schwerpunkt noch auf Immobilien, längerfristig aber ist es unser Ziel, 50% unseres Vermögens in Immobilien und 50% in anderen Bereichen, wie z. B. Infrastruktur, zu halten.
 

Sie legen bei all Ihren Projekten grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Ist Nachhaltigkeit wirklich so wichtig?


Bei Anlagen wie Immobilien ist Nachhaltigkeit zu einem zentralen Faktor geworden. Es gibt immer mehr Vorschriften und die Investoren scheuen sich mittlerweile davor, in Produkte zu investieren, die nicht nachhaltig sind. Ausserdem ist es Teil der DNA von Gefiswiss und ich habe seit meinem Eintritt in das Unternehmen mit unserer Marke Eclosia dazu beigetragen.
 

Schliessen wir das Gespräch mit einer Frage ab, die wir immer am Ende stellen: Was würden Sie ändern, wenn Sie einen Zauberstab hätten und die Zeit zurückdrehen könnten?


Ich hätte es im Sport gerne etwas weiter als bis zum Niveau eines guten Amateurs gebracht.
 

Und aus beruflicher Sicht?


Ich liebe meinen Beruf, aber wenn ich mich noch einmal entscheiden könnte, würde ich vor meinem Studium an der HEC eine handwerkliche Ausbildung machen. Es macht mir riesigen Spass mit meinen Händen zu arbeiten.
 

Welche Art von Handarbeit?


Irgendeine, bei der ich ein Vorhaben von Anfang bis Ende hätte umsetzen können. Es hätte Patisserie oder Gartenarbeit sein können – zwei Tätigkeiten, die ich übrigens heute noch ausübe und für die ich gerne eine bessere Ausbildung gehabt hätte.

 

Olivier Toublan, Immoday