
Die BLKB Fund Management AG, eine Tochtergesellschaft der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB), bringt ihren ersten eigenen Immobilienfonds auf den Markt: Der BLKB (CH) Sustainable Property Fund wird vom 24. Juni bis 23. Juli 2025 zur Zeichnung offenstehen. Angestrebt wird ein Volumen von 160 Millionen Franken. Zwar wird der Fonds zunächst nicht kotiert, doch ein Börsengang ist angedacht. Investiert wird – wie der Name nahelegt – in nachhaltige Immobilien mit Fokus auf die Region Basel und die Deutschschweiz. Im Gespräch mit der Redaktion beantwortete die Fondsleitung zentrale Fragen zu diesem neuen Anlageprodukt.
Es war dies die grosse Überraschung im Mai: Die Ankündigung der BLKB Fund Management AG, einen eigenen Immobilienfonds zu lancieren: Der BLKB Sustainable Property Fund startet mit einer ersten Emission über 160 Millionen Franken, geplant für den Zeitraum vom 24. Juni bis 23. Juli 2025.
Der Fonds fokussiert auf nachhaltige Wohnimmobilien an attraktiven Lagen – hauptsächlich in der Region Basel sowie der Deutschschweiz. Ergänzend sind auch gemischt genutzte Objekte und Gewerbeliegenschaften vorgesehen. Der Fonds wird zunächst nicht kotiert, doch ein Börsengang ist seitens der Bank bereits angedacht.
Vorläufig nur für qualifizierte Investoren
Da es sich vorderhand um ein nicht kotiertes Anlagevehikel handelt, richtet sich die Erstemission ausschliesslich an qualifizierte Investoren. Dies erlaubt den Einstieg zum Nettoinventarwert (NAV) zuzüglich einer Ausgabekommission, wie die Bank mitteilt.
Die BLKB Fund Management AG übernimmt die Fondsleitung, während die Wincasa AG für das Immobilienmanagement zuständig ist. Depotbank ist die Banque Cantonale Vaudoise. Für den Vertrieb sind die Zürcher Kantonalbank sowie die BLKB verantwortlich. Der ausserbörsliche Handel nach der Lancierung wird durch die Bank J. Safra Sarasin AG sichergestellt
Weitere Details – insbesondere zur erwarteten Rendite und zur Wachstumsstrategie – werden im Rahmen einer Roadshow bekanntgegeben, welche am 18. Juni beginnt. Im Vorfeld hat sich Michel Molinari, CEO der BLKB Fund Management AG, im Interview zu den Eckpunkten des neuen Fonds geäussert.
Warum lancieren Sie einen Immobilienfonds?
Die BLKB Fund Management AG wurde im November 2022 gegründet und erhielt im März 2024 die FINMA-Bewilligung als Fondsleitung. Seit April 2024 bietet sie unter dem Label «Real Estate Advisory» strategische Beratung für Eigentümer von Rendite- und Betriebsliegenschaften an. Mit dem neuen Fonds erweitert sie ihr Angebot und ermöglicht ihren Kunden den Zugang zu einem bestehenden, qualitativ hochwertigen Schweizer Portfolio mit überwiegender Wohnnutzung.
Kommt das nicht etwas spät angesichts der starken Konkurrenz?
Wir befinden uns derzeit in einem attraktiven Marktumfeld für die Lancierung eines neuen Immobilienfonds. Dies ist auf das nach wie vor vorteilhafte Zinsumfeld für Immobilieninvestitionen sowie auf die aktuelle Erholung der Finanzmärkte zurückzuführen. Auch die Agios kotierter Schweizer Immobilienfonds liegen aktuell deutlich über dem historischen Durchschnitt.
Welche Anlagestrategie verfolgt der Fonds?
Der Fonds investiert direkt in Immobilien, die sich durch eine hohe Energieeffizienz auszeichnen, vorzugsweise in den Städten und Agglomerationen der Nordwestschweiz, aber auch in den angrenzenden Regionen Bern, der Zentralschweiz und Zürich. Der Schwerpunkt liegt auf Wohnnutzung, ergänzt durch gemischt genutzte Objekte und Gewerbeliegenschaften. Ziel ist, die Vermögenssubstanz langfristig zu erhalten und gleichzeitig angemessene Ausschüttungen vorzunehmen – unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Entwicklung.
Wird Nachhaltigkeit bei Kaufentscheidungen tatsächlich berücksichtigt oder handelt es sich lediglich um Marketing?
Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionsentscheiden sowie im laufenden Betrieb der Immobilien ist integraler Bestandteil unserer Anlagestrategie. Diese Kriterien fliessen systematisch in den gesamten Entscheidungsprozess ein und werden über den gesamten Lebenszyklus der Liegenschaften hinweg berücksichtigt.
Wird das Immobilienportfolio durch den Kauf von neuen Liegenschaften oder durch den Transfer von bestehenden, sich bereits im Besitz der Bank befindlichen Liegenschaften getätigt?
Das Ergebnis dieser Erstemission wird für den Erwerb eines breit diversifizierten Immobilienportfolios mit einem Marktwert von rund 177 Millionen Franken verwendet. Sieben der acht Liegenschaften dieses Portfolios wurden in den letzten zwei Jahren von der BLKB erworben, mit dem klaren Ziel, diese in einen Immobilienfonds zu überführen. Bei einer Immobilie handelt es sich um eine Bestandesliegenschaft der BLKB.
Wieso gehen Sie nicht direkt an die Börse?
In der Schweiz stellt die unmittelbare Börsenkotierung bei Immobilienfonds eher die Ausnahme als die Regel dar. Die gewählte Struktur eines vertraglichen Immobilienfonds für qualifizierte Investoren ist für die Anfangsphase besser geeignet. Die Erweiterung des Anlegerkreises und der Börsengang erfolgen üblicherweise erst in einem zweiten Schritt.
Immoday-Redaktion
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