
Einige Anzeichen einer Verlangsamung treten zutage: Das Bevölkerungswachstum dürfte sich abschwächen und die Bautätigkeit belebt sich erneut, was den Markt schrittweise entspannen könnte – so eine aktuelle Analyse der Walliser Kantonalbank. Dennoch werden für 2026 weiterhin Preissteigerungen erwartet, wenn auch moderatere.
Die Walliser Kantonalbank hat soeben ihren Jahresbericht über den Immobilienmarkt im Wallis veröffentlicht. Während im Jahr 2025 die Preise für Einfamilienhäuser um +5,7% und für Eigentumswohnungen (STWE) um +5,5% gestiegen sind, rechnen die Ökonomen der WKB im Jahr 2026 mit einer Abschwächung, da das Bevölkerungswachstum voraussichtlich zurückgeht und die Bautätigkeit tendenziell wieder anzieht. In der Folge dürfte sich der Markt entspannen – mit moderateren Preissteigerungen: +3,2% für Einfamilienhäuser und +4% für STWE im Wallis.
Ein differenzierter Villenmarkt im Ober- und Unterwallis
Im Jahr 2025 setzte der Markt für Einfamilienhäuser im Wallis seinen positiven Trend mit einer Preissteigerung von +5,7% fort. Das liegt über dem nationalen Durchschnitt (+4,4%), auch wenn langfristig die Preise für Walliser Einfamilienhäuser (rund +35% seit 2015) deutlich weniger stark gestiegen sind als die Schweizer Preise insgesamt (rund +45%).
Zudem unterschieden sich die Entwicklungen je nach Region innerhalb des Kantons erheblich. Besonders das Mittelwallis (+7,2%) und das Oberwallis (+7,4%) trieben das Wachstum.
Weiter hat die Bautätigkeit im Segment der Einfamilienhäuser in den vergangenen Monaten leicht angezogen – mit rund 850 eingereichten Baubewilligungsgesuchen im Jahr 2025, was einem Plus von +7% gegenüber dem Vorjahr und +16% gegenüber dem Tiefpunkt Ende 2023 entspricht (auf nationaler Ebene gingen die Baugesuche 2025 hingegen um -8% zurück). Trotzdem, so die WKB, liegt das Niveau trotz der jüngsten Erholung weiterhin 5% unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, was zu einer Angebotsquote von 4,8% im 3. Quartal 2025 führt – ein Prozentpunkt unter dem Durchschnitt der letzten Dekade.
Parallel dazu legten auch Renovationen zu, mit 800 eingereichten Bewilligungen innerhalb eines Jahres, was +16% über dem Zehnjahresdurchschnitt liegt.
Das Angebot an STWE-Wohnungen schrumpft im Wallis weiter
Bei STWE-Wohnungen lag die Angebotsquote im 3. Quartal 2025 bei 6,1% – dem tiefsten Stand seit 2015. Auch hier zeigen sich regionale Unterschiede, mit lediglich 3,5% im Oberwallis, während die Quote im Mittelwallis bis auf 13,4% steigt.
Dabei, so die WKB, war die Bautätigkeit im STWE-Segment in den letzten drei Jahren eigentlich relativ dynamisch, auch wenn sich Projekte in vielen Fällen erst nach mehreren Jahren materialisieren.
Unabhängig davon bleibt die Nachfrage hoch und hat sich im Jahr 2025 sogar noch verstärkt, was zu einem Preiswachstum von +5,5% bei STWE geführt hat – stärker als der schweizweite Durchschnitt (+4%). Dennoch haben die STWE-Preise im Wallis langfristig (rund +30% seit 2015) deutlich weniger stark zugelegt als die Schweizer Preise insgesamt (rund +40%).
Für 2026 erwartet die WKB eine leicht moderierte Nachfrage, mit Preissteigerungen von durchschnittlich +4% für den Kanton Wallis.
Weiterhin angespannter Mietmarkt
Zum Abschluss ein Blick auf den Mietwohnungsmarkt, der weiterhin sehr angespannt ist: Die Leerwohnungsziffer sank von 1,4% im Jahr 2024 auf 1,2% im Jahr 2025.
Als direkte Folge dieser Knappheit sind die Mietpreise in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen – um + 20,4% im Wallis für vergleichbare Objekte. Das liegt klar über dem Schweizer Durchschnitt (+13%). In der Folge hat die Mietpreissteigerung im Wallis über zehn Jahre gesehen den schweizweiten Durchschnitt eingeholt (+17%).
Zum Schluss eine gute Nachricht für Mieterinnen und Mieter: Laut WKB zeigen sich erste Anzeichen einer leichten Entspannung, mit im dritten Quartal 2025 rund 3'900 zur Miete angebotenen Wohnungen – was 4,2% des gesamten Mietbestands entspricht, ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber 2024. Diese Entspannung dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen, mit der Folge, dass die Angebotsmieten 2026 zwar weiter steigen werden, jedoch deutlich moderater – nämlich um +1,2% im Kanton Wallis.
Immoday-Redaktion
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