Begegnungen für eine grünere Immobilienwirtschaft
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Begegnungen für eine grünere Immobilienwirtschaft

Nachhaltigkeit 4 min Immoday.ch

Auch in diesem Jahr haben die Rencontres Signa-Terre ihren Status als unverzichtbarer Termin im Westschweizer Immobilienkalender bestätigt. Für die Ausgabe 2025, die im Oktober in Genf stattfand, kamen über hundert Fachleute zusammen, um sich über das Thema Energiewende zu informieren und auszutauschen. Podiumsdiskussionen, Erfahrungsberichte und Networking prägten den Anlass.

Der Vormittag begann in angenehmer Atmosphäre bei Croissants und Kaffee – ein idealer Moment für den Austausch, bevor es in den eleganten Saal des Maison communale de Plainpalais ging, das Anfang des 20. Jahrhunderts nach den Plänen des Architekten Joseph Marschall erbaut wurde.

Nicolas Demierre, der neue Generaldirektor von Signa-Terre, eröffnete die Veranstaltung mit Worten zur Führungsübergabe, die im April 2025 stattgefunden hatte: «Persönlich ist es intensiv, die Nachfolge von Laurent Isoard, Mitbegründer und Schlüsselfigur von Signa-Terre, anzutreten. Diese langfristig geplante Übergabe verläuft sehr gut.»

Bewusstseinsbildung bei Immobilieneigentümern

Um den Bogen von der Strategie bis zur praktischen Umsetzung zu spannen, vereinte die Podiumsdiskussion die Leitungen von vier Genfer Immobiliengesellschaften: Diane Barbier-Mueller (Pilet & Renaud), Virginie Galland (Naef Immobilier), Stéphane Jaggi (Moser Vernet & Cie) und Blaise Delacuisine (GPT Gestion de Patrimoine Foncier).

«Als Immobilienverwalter sind wir in erster Linie Vermögensverwalter, haben aber zugleich eine zentrale Rolle mit hohen Erwartungen seitens der Eigentümer», betonte Stéphane Jaggi.

Eine der grössten Herausforderungen bleibt die Sensibilisierung der Eigentümer. Die Realitäten unterscheiden sich stark je nach Profil: institutionelle Investoren und Privatbesitzer verfügen weder über die gleichen finanziellen Mittel noch über dieselben steuerlichen Anreize. Gerade Privatpersonen zögern oft, in energetische Sanierungen zu investieren – gebremst durch die hohen Anfangskosten.

Zudem erschweren komplexe Vorschriften und Verwaltungsverfahren den Prozess. Diane Barbier-Mueller bedauerte insbesondere die langen Wartezeiten für Bewilligungen:

«Heute muss man zwischen 12 und 18 Monaten für eine Genehmigung bei mittleren oder umfassenden Sanierungen rechnen – obwohl das Gesetz drei Monate vorsieht.»

Um diese Hürden zu überwinden, setzen die Immobiliengesellschaften auf konkrete Massnahmen:

  • Aufbau spezialisierter Energieteams,

  • Schulung des Personals in technischen und steuerlichen Fragen,

  • Zusammenarbeit mit Behörden und Gemeinden zur Vereinfachung von Bewilligungsverfahren,

  • langfristige Planung der Sanierungsvorhaben.

Digitalisierung als Beschleuniger der Energiewende

In diesem Kontext wirkt die Digitalisierung als Katalysator für die energetische und ökologische Transformation des Gebäudebestands.

Sie macht das Umwelt-Reporting transparenter und verlässlicher, ermöglicht die präzise Messung der Energieeffizienz (IDC, GEAK) und die Früherkennung von Abweichungen, um den Verbrauch zu optimieren und relevante Akteure zu informieren.

Im Zentrum dieser Entwicklung steht die Datenerfassung und -nutzung.
Signa-Terre hat drei Hebel zur Verbesserung identifiziert:

  1. Fernablesung sämtlicher Zähler – nicht nur in Neubauten, betonte Nicolas Demierre.

  2. Direkter Datentransfer zu den Energieversorgern.

  3. Automatisches Auslesen von Rechnungen, um relevante Daten zu extrahieren und zu verarbeiten.

Zur Unterstützung dieser Prozesse hat Signa-Terre verschiedene digitale Lösungen entwickelt, darunter Immotools, eine zentrale Plattform für das Energiemanagement und die Verbrauchsbuchhaltung.

ESG-Ratings und Transparenz

Die Genauigkeit der erhobenen Daten ist entscheidend für die Anforderungen an das ESG-Rating (Environment, Social, Governance).

Anlagefonds und Pensionskassen stehen dabei besonders im Fokus, da sie einer wachsenden Nachfrage nach Transparenz über ihre ökologischen und energetischen Bilanzen nachkommen müssen.

Vincent Clapasson, Partner bei Wüest Partner, hob die Bedeutung des ESG Plus Ratings hervor – einer erweiterten Version des klassischen ESG-Bewertungssystems:

«Das ESG Plus basiert auf 120 Indikatoren, die sowohl automatisiert als auch durch Experten erhoben werden. Es integriert zusätzliche ESG-Informationen, die vom Unternehmen, vom Verwalter oder vom Immobilieneigentümer bereitgestellt werden.»

Erfahrungsberichte und Abschluss

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Erfahrungsberichte von GPF Gestion de Patrimoine Foncier und der Fondation Parloca, beide langjährige Kunden von Signa-Terre.
Parloca, die seit 2013 die energetische Überwachung ihres gesamten Immobilienportfolios an Signa-Terre delegiert, verzeichnete eine CO₂-Reduktion von 52,1%.

Die Rencontres Signa-Terre endeten mit einem geselligen Mittagessen, das den Geist des Austauschs und der Zusammenarbeit perfekt widerspiegelte – so, wie es den Anlass seit seinen Anfängen prägt.

Odile Habel • Immoday.ch

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