'COVID 19'-Interview - Urs Rüdin, Chief Investment Officer und Geschäfts-leitungsmitglied der Admicasa Holding AG

Aktuell 5 min

Herr Rüdin, wie geht es Ihnen und wo befinden Sie sich momentan?

 

Mir geht es sehr gut und ich befinde mich aktuell entweder in unserem Büro in Zürich oder am Hauptsitz in Frauenfeld.

 

Können Sie uns ein paar Worte zu Ihrer Funktion und Ihrer Person sagen?

 

Ich bin seit 1.5.19 bei der Admicasa Management AG tätig gewesen als Mitglied der Geschäftsleitung und infolge der Umstrukturierungen im Mai 2020 wurde ich zum CIO und Geschäftsleitungsmitglied der Admicasa Holding AG berufen. Ich bin auch nebenher noch CEO der OPM Invest AG, einer Immobilienaktiengesellschaft, die unserer Gruppe nahesteht. Vorher war ich 35 Jahre bei verschiedenen Banken im Kapitalmarktgeschäft und an der Börse tätig und davon 10 Jahre im Bereich der indirekten Immobilienanlagen wo ich über 30 Produkte mit einem Emissionswert von über 3 Mrd. CHF bei den Erstemissionen resp. Kapitalerhöhungen mitbegleitet habe.

 

Privat habe ich eine Tochter und bin sehr aktiv in der freiwilligen Feuerwehr. In der Stadt Zürich bin ich Kompaniekommandant der Kp Zürich Ost von Schutz und Rettung und in meiner Schwyzer Wohngemeinde als Offizier in der örtlichen Feuerwehr eingeteilt. Als weiteres Hobby habe ich das Thema Willys Jeep, wobei ich selber einen aus dem Jahre 1944 besitze. Ich engagiere mich auch zusammen mit meiner Partnerin in einer Hilfsorganisation für Tiere, wobei hier der Schwerpunkt auf Hundeheimen in Zypern und Katzen in der Schweiz liegt. Diese wurde von uns selber gegründet und wird komplett privat durch Spenden finanziert.

 

Welche Rolle spielt Admicasa Management in der Schweizer Immobilienverbriefung? 

 

Unser Unternehmen spielt momentan eine kleine Rolle in der Schweizer Immobilienverbriefung. Wir haben eine Anlagestiftung auf den Weg gebracht, die bezahlbares Wohnen beinhalten soll und sind punktuell im Vertrieb von Drittprodukten engagiert (Fonds, Anlagestiftung).

 

Wie haben Sie sich im Umgang mit der Coronavirus-Krise organisiert?

 

Unser Unternehmen hat beschlossen im März auf Homeoffice umzustellen und hat die einzelnen Filialen getrennt so dass kein direkter Kontakt entstehen konnte. Bei einer Infektion hätten wir jeweils noch ein anderes Team gehabt um die zahlreichen Wohnungsübergaben etc. per Ende März zu organisieren. Seit Mitte Mai sind wir wieder voll in den Büros tätig (ausser Personen, die in die Risikogruppe gehören).

 

Welche Auswirkungen hat diese Krise Ihrer Meinung nach auf die Immobilienbranche und die Immobilien-verbriefung im Allgemeinen?

 

Die Krise hat aufgezeigt, dass die Wohnungen im mittleren und unteren Mietzinsbereich keine Probleme in solch einer Krise darstellen, aber bei den teuren Wohnungen Ausfälle entstehen. Die Leute suchen auch jetzt noch tendenziell günstigen Wohnraum und wenn die Belastung der Miete über ein Drittel des Einkommens ausmacht, wird sich diese Tendenz noch verschärfen. Bei der Immobilienverbriefung allgemein denke ich, dass es zwar Nachfrageeinbrüche gab, aber nur weil die Investoren auf Direktanlagen (Wohnen) konzentriert sind. Teilweise ist es aber einiges günstiger sich an einer Anlagestiftung etc. zu beteiligen, als den Direktbesitz anzustreben (nicht die gleichen Lagen, höhere Kosten, wenig Diversifikation etc.)

 

Indirekte Immobilienanlagen, immer noch ein sicherer Hafen?

 

Indirekte Immobilienanlagen sind immer noch ein sicherer Hafen, vor allem im Bereich bezahlbares Wohnen, das wir mit der Terra Helvetica Anlagestiftung umsetzen wollen.

Wie sehen Sie die Aussichten für den Sektor per 31. Dezember 2020?

 

Ich denke die Lage wird sich beruhigen und es wird die Diskussion geführt werden müssen, ob nicht die Immobilienquote (wie in Deutschland) erhöht werden soll. Die Obligationen bringen null Zinsertrag und die Aktien sind sehr volatil. Hedge Funds und Commodities sind auch nicht jedermanns Sache. Da drängen sich die doch relativ ertragssicheren Wohnimmobilien geradezu auf.

 

Sehen Sie besondere Risiken? Oder im Gegenteil, Gelegenheiten?

 

Risiken sehe ich den vielen, viel zu teuren Neubau-wohnungen die weder vermietet noch verkauft werden können und teilweise an Lagen gebaut werden, wo es sehr schwierig wird sie zu vermarkten. Die Zuwanderung setzt sich hauptsächlich aus den südlichen Ländern zusammen, welche tendenziell im bezahlbaren Wohnraum auf der Suche sind. Es gibt sicher auch Gelegenheiten, da einige Investoren Liegenschaften zu guten Preisen verkaufen müssen, da irgendwelche Anlagerichtlinien verletzt werden. Im Bereich Gewerbe-immobilien wird es eine schwierige Zeit werden, vor allem im Detailhandelsgeschäft. Da sehen wir durch unsere Bewirtschaftungstätigkeit doch einige Probleme, die sich verschärfen werden. Logistik und Alterswohnen werden weiter gut gesucht sein.

 

Und jetzt eine mehr persönlichere Frage... Wird diese Krise etwas in Ihrem Leben verändern?

 

Ich bin einiges flexibler geworden, musste mich schneller auf neue Kommunikationswege einstellen und in der Firma Entscheide fällen, die nicht immer einfach waren. Ich habe festgestellt, dass das Thema Wohnen, in solch einer Krise für viele Leute ganz wichtig wird, vor allem auf der finanziellen Seite. Wir haben jedem Haushalt 50 Franken Nebenkosten erlassen, was sehr gut bei unserer Mieterschaft angekommen Ist. Ich versuche immer mit den Leuten eine Lösung zu finden, die für beide Seiten tragbar ist und ehrlich zu sein in allen Belangen. Das hat in der Vergangenheit immer funktioniert und wird auch in Zukunft so sein.

Immoday - interviewt von Philippe Peret du Cray am 22. Juni 2020

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