
Von der Nische zum Milliardenmarkt
Was heute selbstverständlich erscheint, war zu Beginn des neuen Jahrtausends alles andere als ausgemacht. Immobilienfonds fristeten ein Schattendasein, neue Produkte kamen kaum auf den Markt. Doch 2005 setzte eine kleine, visionäre Gruppe innerhalb der BCV – gemeinsam mit einigen Unternehmern – auf die Renaissance der indirekten Immobilienanlagen. Zwei Jahrzehnte später hat sich dieser mutige Schritt als richtungsweisend erwiesen: Mit über 20 Milliarden Franken an verwahrtem Vermögen ist die Depotbank der BCV heute Marktführerin im Bereich der Banking Services für Private-Label-Immobilienfonds in der Schweiz.
Ein Jubiläum am Genfersee
Mitte August lud die Bank rund 100 Gäste – Kundinnen und Kunden, Partner, Mitarbeitende sowie Weggefährten – nach Prangins ein, um das 20-jährige Bestehen zu feiern. In lockerer Atmosphäre, bei Sonnenuntergang über dem Léman und einem Glas Chasselas in der Hand, stand der persönliche Austausch im Zentrum. Ein Karikaturist und ein Magier sorgten für Unterhaltung, bevor der Abend bei einem gemeinsamen Essen am Seeufer seinen Ausklang fand.
2005: Ein Neustart für einen brachliegenden Markt
„Damals war der Markt für Immobilienanlagen in Fondsform praktisch zum Stillstand gekommen“, erinnerte Philippe Zufferey, Direktor der BCV-Depotbank, in seiner Rede. Zwar existierten traditionsreiche Produkte wie der FIR (1953) oder La Foncière (1954), doch jahrzehntelang war kaum Neues entstanden. „Wir waren jedoch überzeugt, dass Immobilien als indirekte Anlageform – wenn professionell begleitet – enormes Potenzial bieten könnten“, so Zufferey. Diese Überzeugung hat sich bestätigt: Heute gehören Immobilienfonds zu den beliebtesten Anlagevehikeln institutioneller Investoren.
Die BCV selbst wandelte sich von einer Pionierin zu einer führenden Akteurin: Mit mehr als 20 Milliarden Franken an verwahrten Assets deckt sie beinahe die Hälfte des Schweizer Marktes für Private-Label-Immobilienfonds ab.
Ein dynamischer Markt in der Gegenwart
Für die rund 20 Mitarbeitenden der Depotbank bot das Jubiläum auch Gelegenheit zur Standortbestimmung. „Seit 18 Monaten erleben wir eine nie dagewesene Dynamik – Kapitalerhöhungen, Börsengänge, Neulancierungen in Serie“, betonte Bruno Mathis, Head Fund & Immo Desk. Und Giliana Niffeler, Leiterin Business Development & Acquisition, verwies auf Innovationen wie die L-QIF-Strukturen, die den Weg für massgeschneiderte Lösungen für institutionelle Anleger öffnen. Besonders erfreulich für die Leiterin der Depotbank in Zürich sei auch die Expansion in der Deutschschweiz, etwa mit dem kürzlich aufgelegten BLKB Sustainable Property Fund, dem ersten Immobilienfonds der Basellandschaftlichen Kantonalbank.
Pioniere der indirekten Immobilienanlagen
„In den letzten 20 Jahren haben wir einiges geschafft“, so Zufferey. „2005 haben wir mit einigen idealistischen Pionieren die indirekten Immobilienanlagen zu neuem Leben erweckt und als Depotbank die Lancierung des DREF begleitet, des ersten Immobilienfonds schweizerischen Rechts des 21. Jahrhunderts. Später kamen mit Bonhôte Immobilier – der den DREF im Jahr 2009 übernommen hat –, Procimmo, Realstone usw. weitere Fonds hinzu, aus denen sich eine blühende Branche entwickelte. Heute prägt eine Vielzahl engagierter Anbieter das Geschehen – mit Produkten, die stabile Renditen liefern, zu einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen und vor dem Hintergrund eines starken Bevölkerungswachstums und sinkender Hypothekarzinsen für bezahlbaren Wohnraum sorgen“.
Ein Immobilienmarkt, der unaufhaltsam wächst
Die Zahlen unterstreichen die Aussagen von Philippe Zufferey: Heute beläuft sich die Gesamtkapitalisierung der indirekten Immobilienanlagen – bestehend aus kotierten und nicht kotierten Fonds sowie Immobiliengesellschaften – auf rund 120 Milliarden Franken, verteilt auf mehr als 87 unterschiedliche Vehikel.
Noch erfreulicher: Das Wachstum hält an. In den vergangenen 18 Monaten haben diese drei Kategorien nahezu 80 Kapitalerhöhungen durchgeführt und dabei über 6 Milliarden Franken eingeworben – in den meisten Fällen erfolgreich, getragen von einer ungebrochen starken Nachfrage nach Immobilienanlagen. Hinzu kamen rund ein Dutzend Neulancierungen und Börsengänge.
„All dies wäre ohne das Vertrauen der BCV, meinem Arbeitgeber seit 25 Jahren, nicht möglich gewesen“, resümiert Zufferey. „Die Bank hat uns auf diesem bemerkenswerten beruflichen Weg kontinuierlich unterstützt und begleitet. Wir haben hier eine Geschäftsleitung gefunden, die zuhört, Kolleginnen und Kollegen, die engagiert, loyal und verlässlich sind – eingebettet in eine Institution mit klarer strategischer Vision, grossem Respekt für den Menschen und beispielhafter finanzieller Stabilität. All das sind Schlüsselfaktoren, die es erlauben, dieses Geschäftsfeld nachhaltig und erfolgreich weiterzuentwickeln.“
Immoday-Redaktion