
Den Sachverständigen von Wüest Partner zufolge werden 2026 eher die Erträge als die Zinsen den Anstieg der Immobilienpreise antreiben. Während die Mieten für Büroflächen um etwa 0,6% zurückgehen dürften, könnten die Angebotsmieten für Wohnungen um 0,7% steigen. Dies läge deutlich unter dem Durchschnitt der letzten beiden Jahre.
Der Winter naht und es wird Zeit für die Prognosen für das Jahr 2026: 2025 war für die gesamte Immobilienbranche ein echtes Boomjahr, was die Erstellung dieser Prognosen noch schwieriger macht. Nachfolgend finden Sie die Einschätzungen der Sachverständigen von Wüest Partner. (Spoiler: Sie rechnen mit einem Anstieg der Immobilienpreise um 1,5 bis 2%.)
Ein Markt mit begrenzter Liquidität, aber anhaltenden Investitionen
Unter der Annahme, dass die SNB ihre Zinssätze im Jahr 2026 unverändert belässt, rechnet Wüest Partner damit, dass die Preise von Renditeliegenschaften weiter ansteigen werden, allerdings langsamer als zuletzt. Auch bei gleichbleibenden Zinssätzen bleibt der Druck der Anleger in einem Markt mit sehr begrenzter Liquidität bestehen, insbesondere im Wohnimmobilienbereich. Denn die Kapitalerhöhungen der Anlagevehikel erzeugen einen Investitionsdruck und stützen somit die Transaktionspreise.
Vor diesem Hintergrund dürften die Preise 2026 stabil bleiben oder leicht anziehen. Wüest Partner prognostiziert, dass die Transaktionspreise von Wohnrenditeliegenschaften um 1,5–2,0% steigen werden.
Auch die Preise für Gewerbeimmobilien dürften sich stabil entwickeln. Zwar sind die Ertragsaussichten in diesem Bereich weniger günstig als bei den Wohnimmobilien, aufgrund des hohen Preisniveaus im Wohnsegment verlagern jedoch immer mehr Anleger ihre Positionen vom Wohn- in den Gewerbebereich. Dabei werden die Faktoren Standortqualität, Immobilienqualität, Investitionsplan und ESG-Kriterien immer entscheidender.
Noch immer leicht steigende Mieten im Wohnbereich
Selbst wenn die Wohnungsmieten im Jahr 2026 nicht spektakulär ansteigen werden, bleibt der Markt angespannt, zumal es viele Risiken gibt, darunter eine Vielzahl politischer Initiativen, die die Rentabilität und den Wert der Immobilien belasten könnten.
Zudem kann eine geringe Veränderung der Nachfrage in einem so illiquiden Markt zu unverhältnismässig starken Preisänderungen führen. Damit steigt das Risiko, dass sich die Preisniveaus von der fundamentalen Rendite abkoppeln.
Gleichzeitig gibt es zahlreiche Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft und das Bevölkerungswachstum ins Stocken geraten.
Vor diesem Hintergrund prognostiziert Wüest Partner einen Rückgang der Mieten für Büroflächen um etwa 0,6%, während die Angebotsmieten bei Wohnungen um 0,7% steigen dürften – deutlich weniger als im Durchschnitt der letzten beiden Jahre.
Zudem wurde der Referenzzinssatz im Jahr 2025 zweimal gesenkt, sodass viele Mieterinnen und Mieter einen Anspruch auf eine Mietzinssenkung für laufende Verträge geltend machen können.
Immoday-Redaktion
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