
Die verschiedenen Immobiliensteuern und -abgaben machen gemäss einer aktuellen Raiffeisen-Studie in einigen Kantonen bis zu 13 % der gesamten Steuereinnahmen aus. Sie stammen im Wesentlichen aus der Grundstückgewinnsteuer, aber auch aus Handänderungssteuern, Grundbuchgebühren sowie der von der Eidgenossenschaft erhobenen Mehrwertsteuer. In Zürich haben sich diese Einnahmen in den letzten 20 Jahren vervierfacht – im Kanton Waadt sogar verfünffacht.
In der Schweiz wie auch im Ausland unterliegen Immobilien einer Vielzahl von Steuern. Für verbriefte Immobilien betreffen diese insbesondere die Handänderungssteuern. Hinzu kommen die Gebühren des Grundbuchamts, teilweise – je nach Kanton – zusätzlich des öffentlichen Notariats, sowie die übliche Mehrwertsteuer auf diese Dienstleistungen, welche der Bund erhebt. Ergänzend dazu unterliegen Privatpersonen beim Verkauf ihrer Liegenschaft der Grundstückgewinnsteuer. Diese Steuer macht den grössten Teil der immobilienbezogenen Steuereinnahmen für Gemeinden und Kantone aus – Einnahmen, die gemäss einer aktuellen Studie der Raiffeisenbank signifikant geworden sind.
Starker Anstieg der Steuereinnahmen in den letzten 20 Jahren
Abhängig vom Kanton – wobei das Steuerniveau in der Schweiz nicht einheitlich ist – liegt der Anteil der Grundstückgewinn- und Vermögensverkehrssteuern an den gesamten Steuereinnahmen zwischen 3 % in Glarus und 13 % in Graubünden. In den Kantonen, die für Investoren in verbriefte Immobilien am attraktivsten sind, beträgt dieser Anteil rund 4 % in Genf, 5 % in Bern, 6 % in Basel-Stadt sowie 7 % in den Kantonen Waadt und Zürich. Diese Unterschiede sind im Wesentlichen auf unterschiedliche Steuersätze zwischen den Kantonen zurückzuführen. Raiffeisen merkt an, dass diese Unterschiede nur schwer nachvollziehbar sind. Während der Wettbewerb bei Einkommen- und Unternehmensgewinnsteuern verständlich ist, erscheint er weniger logisch bei Immobilien, die nicht verlagert werden können – was Fragen zur Vielfalt der Steuersätze aufwirft.
Die Steuereinnahmen werden für Gemeinden und Kantone weiter steigen
Fakt ist, dass diese Einnahmen in den letzten 20 Jahren regelrecht explodiert sind. Allein die Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer haben sich seit 2003 im Kanton Zürich vervierfacht und im Kanton Waadt mehr als verfünffacht. Dieser Anstieg ist schlicht darauf zurückzuführen, dass diese Steuer direkt an die Immobilienpreise gekoppelt ist – und diese sind in den letzten zwei Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen.
Wie geht es weiter? Gemäss Raiffeisen werden die Einnahmen weiter zunehmen und künftig sogar noch an Bedeutung gewinnen. Denn das Angebotsdefizit auf dem Immobilienmarkt hält an, während ein erneuter Tiefzinszyklus die Nachfrage stützt – Faktoren, die die Immobilienpreise weiter nach oben treiben werden. Dadurch werden – selbst bei stagnierender Anzahl Eigentumsübertragungen – die Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer und den Handänderungssteuern für Gemeinden und Kantone markant weiter steigen.
Immoday-Redaktion
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